vonFalk Madeja 15.12.2008

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Wouter Bos Politiker des Jahres

In den Niederlanden gibt es einen Gewinner der Finanzkrise: das ist die Partei der Arbeit (PvdA) von Finanzminister Wouter Bos. Der Mann hat sich als Krisenmanager bewährt und wurde von der Zeitschrift „Elsevier“ gleich mal zum Politiker des Jahres gewählt. In der Umfrage des Meinungsforschers Maurice de Hond stieg die PvdA in der Wählergunst – würde jetzt gewählt, dann käme die PvdA auf 28 (+2) von 150 Parlamentssitzen. Koalitionspartner CDA des Premiers Jan-Peter Balkenende würde einen Sitz verlieren und käme auf 30. Das Problem: 28 plus 30 ist gleich 58 und damit noch ziemlich unter der Parlaments-Mehrheit von 76 Sitzen!

Es gibt in den letzten Monaten auch einen ziemlichen Verlierer. Es handelt sich um die Partei TON (Stolz auf die Niederlande) der ehemaligen Einwanderungsministerin Rita Verdonk. Kürzlich musste ihr Berater Kay van der Linde zurücktreten, weil er vor Studenten die Partei als „heisse Luft“ beschrieb. Kein Programm, keine Mitglieder, keine Substanz. Andere Schlagzeilen gehen darüber, dass sie 1978 Mitglied der PSP, de Pacifistisch Socialistische Partij, gewesen war – einer längst verschwundenen Splitter-Partei. Im April noch sahen die Meinungsforscher Rita Verdonk bei 22 Parlamentssitzen – damit wäre sie bei der Wahl hinter CDA auf Platz gelandet. In diesem Moment dürfte sie noch 5 Sitze bekommen. Sie hat schon Gründe gefunden. Es gäbe da einen Komplott und Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende stecke auch dahinter. Hhm.

Größter Gewinner wäre die links-liberale „Vernunfts-Partei“ D66. Würde 17 Parlamentssitze bekommen, hat jetzt nur drei! Links bleiben GrünLinks und die postmaoistische SP relativ stabil, jeweils ein Sitz weniger und damit neun und fünfzehn. Die Partei von Geert Wilders, PVV (16), die Ex-Partei von Wilders und Verdonk, VVD (20), die dritte Regierungspartei ChristenUnie (6), die extrem-religiöse SGP (2), und die Tier-Partei (2) bleiben stabil.

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