Nun sind wir alle wieder zurück in Wien, auch Tex, der ja einen ganz anständigen Song abgeliefert hat, wie er heute sagte. Ich finde zwar nicht, daß es ein Song ist, eher ein Endlos-Refrain, aber was soll’s. Die anderen ‚Lieder‘ haben ja in den allermeisten Fällen noch nicht einmal eine Melodie (!) gehabt.
Ich bin übrigens gern bereit, ein paar kleine Rückzieher zu machen. Zum einen: Es hat in der Eurovisionsgeschichte DOCH einmal einen echten Charthit gegeben. Er war von France Gall, Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Den Titel weiß ich nicht mehr.
Zum zweiten: Ich war dann eben DOCH länger in Aserbaidschan als zugegeben. Die Leute da waren ganz anders als erwartet, netter, deutschfreundlicher, offener. Das Land stand ja früher unter deutscher Besatzung, da sind wohl noch viele Erinnerungen wach. Ich weiß zwar nicht, wie die deutschen Behörden gearbeitet haben, vor allem wie sie die zehntausend Panzer und Militärfahrzeuge bis dorthin ans Ende der Welt hinbracht haben, aber damals war Guttenberg auch noch nicht im Amt, sondern wohl fähigere Leute… Zum dritten hat es die vorhergesagte ‚Schlagerrevolution‘ tatsächlich gegeben. Ich war baff, konnte es erst nicht glauben. Ich stand da wie Lena und dachte: „Die Axt, ich glaub‘ ich träum. Die laufen hier wie die Wilden auf die Geschäfte zu und stürmen die Läden, wie in Kairo, wie in Aleppo oder Latakia. Nur wegen dem Lied!“ Die örtliche Polizei war machtlos. Alles war in Auflösung begriffen… Am Samstag steht in der Zeitschrift ‚DER STANDARD‘ die ganze Geschichte.
Die Lesung gab es trotzdem, Thomas Draschan hat mich vertreten. Und schließlich wäre noch zu vermelden, daß ich seit gestern die Fronten gewechselt habe, vom Auto- zum Radfahrer. Beweismittel folgend.
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