von 14.09.2010

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Die taz will den Etat für Auslandsberichterstattung umschichten und neu gewichten. Eine Reihe unserer Auslandskorrespondenten wehrt sich dagegen und beklagt in einem offenen Brief, dass sie in Zukunft „für die gleiche Arbeit wesentlich weniger verdienen“ sollen. Sie wollen daher von Mittwoch bis Samstag keine Artikel für uns schreiben und haben für die nächste Versammlung der taz-Genossenschaft am Samstag den Antrag (PDF, Seite 32-33) eingebracht, „den Auslandsetat spürbar zu erhöhen“. Und sie fragen: Was ist der taz die Berichterstattung aus den Orten wert, in denen diese Korrespondenten ihren Sitz haben?

Die taz-Chefredaktion antwortet auf diese Kritik:

Die Auslandsberichterstattung ist und bleibt ein Kernbereich der taz. Daran werden auch die Veränderungen der Pauschalistenregelungen im Auslandsressort nichts ändern. Anders als in verschiedenen Mitteilungen kolportiert, wird der Auslandsetat insgesamt nicht gekürzt. Er ist und bleibt mit 20 Prozent des Gesamtetats der größte Posten im taz-Kosmos. Richtig ist, dass die Chefredaktion die Höhe der Pauschalen vereinheitlicht. Eine Maßnahme, die seit langem ansteht und der Redaktion ermöglichen soll, flexibler mit den geringen Mitteln auf sich verändernde geopolitische Entwicklungen reagieren zu können. Die Rolle, die Asien und Afrika spielen, wird immer bedeutsamer. Europa soll dabei nicht aus dem Blickfeld geraten, aber die Schwerpunktsetzungen werden sich verändern. Um KollegInnen aufwändige Recherchereisen auch in diese Länder zu ermöglichen, brauchen wir frei werdenden Mittel.

Diese Umstrukturierung bedeutet für einige KollegInnen schmerzliche Einschnitte. Das wissen wir, und das bedauern wir. Durch eine einjährige Übergangsregelung haben wir versucht, die Auswirkungen zumindest abzufedern.

Allgemein sollen die Bezahlungen im Auslandsressort gerechter werden. Derzeit liegt die Bezahlung pro Zeile zwischen 0,77 und 2,81 Euro. Die Hälfte des Etats ist in Pauschalistenverträge gebunden. Verträge die den KollegInnen die Bezahlung von 400 bis 1.200 Zeilen pro Monat garantieren, unabhängig davon, wie viel tatsächlich geschrieben wird. Künftig werden die Pauschalen einheitlich für 500 Zeilen im Monat bezahlt. Was darüber hinaus geschrieben wird, wird extra bezahlt. Die Zeilensätze für Texte innerhalb und außerhalb von Pauschalen werden nicht verändert. Durch die niedrigeren Pauschalen gibt es bei den derzeitigen 14 Pauschalisten ein Minus von insgesamt 15 Prozent. Die Auswirkungen auf einzelne KollegInnen sind dabei sehr, sehr unterschiedlich, eben je nach dem wie hoch die garantierte Pauschale ist.

Gerade weil die Auslandsberichterstattung zum Markenkern der taz gehört und angesichts der Tatsache, dass immer mehr Zeitungen ihre Büros im Ausland schließen, bleiben wir bei diesen Umstrukturierungen nicht stehen. Die Redaktion wird einen Verein gründen für „Die FreundInnen der taz-Auslandsberichterstattung“. Damit wollen wir in guter taz-Tradition weitere Einnahmequellen erschließen, um die Qualität unserer Berichterstattung zu wahren und auf die immer breiter werdenden Anforderungen reagieren zu können.

Wir sind davon überzeugt, dass wir eine Lösung finden, die am Ende dazu führt, dass die taz-Auslandsberichterstattung so wertvoll und außergewöhnlich bleibt wie bisher.

Ines Pohl & Reiner Metzger, taz-Chefredaktion

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https://blogs.taz.de/hausblog/neue-schwerpunkte-bei-der-auslandsberichterstattung/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • @Dominic Johnson

    Dem einen zu kündigen und unter wesentlich schlechteren Bedingungen einen Vertrag zu offerieren, um einem anderen widerum mehr Geld zukommen zu lassen kann nicht langfristig das Ziel sein. Wenn der Aufwand einer Sache steigt, kann nicht der aktuelle Etat einfach verteilt werden, damit eben alle weniger bekommen – diese Sicht ist nur auf den ersten Blick gerecht.

  • Als langjähriger Auslandsredakteur der taz und Verantwortlicher der Afrika-Berichterstattung begrüße ich die geplante Reform der Korrespondentenverträge ausdrücklich und möchte hiermit zur Aufklärung darüber beitragen.

    Bisher haben wir einen Zustand, in dem einige, besonders bewährte und altgediente Korrespondenten für gleiche Arbeit (also: einen Artikel gleicher Länge) das 2 bis 2,5-fache von neueren, jüngeren Korrespondenten verdienen können. Zum Beispiel kostet derzeit eine einziger der höchstdotierten Korrespondentenverträge zB in Europa ungefähr so viel Geld im Monat, wie sämtliche der ohne Vertrag (dafür aber mit viel mehr Risiko) arbeitenden taz-Korrespondenten in Afrika erwarten können. Das ist meine persönliche Wahrnehmung in meinem Arbeitsgebiet; aus Sicht anderer Kollegen gibt es andere, ähnliche.

    Geld, um Korrespondenten auf Reisen zu schicken, ohne daß diese Reisen größtenteils fremdfinanziert werden müssen, ist dabei derzeit weder für die gutbezahlten noch für die schlechtbezahlten Korrespondenten übrig. Dabei wäre es ein Markenzeichen der taz, ihre eigenen Themen unabhängig von den Bedürfnissen anderer Medien recherchieren und finanzieren zu können. Leider ist dies immer weniger der Fall.

    Dieser Zustand ist aus meiner Sicht unhaltbar und nicht zu rechtfertigen. Aus der Erkenntnis, daß das bisherige System so nicht mehr tragbar ist, entstanden innerhalb der Redaktion die Überlegungen, aus der schließlich die jetzt anstehenden Reformen wurden.

    Das schmerzt natürlich denjenigen, die dabei verlieren. Aber man darf ihre berechtigten Eigeninteressen nicht mit dem Gesamtinteresse der taz-Auslandsberichterstattung verwechseln. Der jetzige Protest geht vom höchstbezahlten Drittel der Auslandskorrespondenten (mit und ohne Vertrag) aus. Sie wollen nicht dafür bluten, daß mehr Mittel für alle zur Verfügung stehen. Das ist aus individueller Sicht verständlich, insgesamt gesehen aber steuert es uns in eine Sackgasse.

    Der Effekt der Reform ist das Gegenteil dessen, was die protestierenden Pauschalisten behaupten. Es gibt keine Kürzungen bei der Auslandsberichterstattung. Das vorhandene Geld wird unter den mehreren Dutzend Auslandskorrespondenten gerechter verteilt und breiter gestreut und damit das Korrespondentennetz der taz sowie die taz-eigenen Reise- und Recherchemöglichkeiten gestärkt. Es eröffnen sich neue Möglichkeiten für unabhängige Berichterstattung. (Woher die Idee kommt, daß mit dem eingesparten Geld Reisen von Redakteuren statt Korrespondenten finanziert werden sollen, ist mir schleierhaft, ähnlich wie manche anderen Äußerungen, die in diesem Zusammenhang gefallen sind. Wer als Auslandskorrespondent der taz jetzt aus Eigeninteresse die Marke taz in der Öffentlichkeit mutwillig beschädigen will, schneidet sich außerdem langfristig ins eigene Fleisch.)

    Der Protest vertritt weder die Interessen der Mehrheit der Auslandskorrespondenten und Auslandsredakteure noch dient er dem Ziel einer möglichst guten und breiten taz-Auslandsberichterstattung, die wir ja alle – davon gehe ich aus – wollen.

  • @Achim

    Wenn man einen Arbeitnehmer nicht angemessen für seine Arbeit bezahlen, ihn sich nicht leisten kann, kann man seine Arbeit auch nicht in Anspruch nehmen. Das wäre konsequent und ebensolche Konsequenz hätte ich gerade von der taz erwartet.

  • Spannende Diskussion. Ich berichte auch frei aus dem Ausland (Taiwan), ganz ohne Pauschalen.

    Ein Urteil konnte ich mir bisher nicht bilden, denn einige nicht unwichtige Fragen sind nach wie vor offen:

    – Wenn die taz 14 Pauschalisten beschäftigt und (laut ver.di-Website) zehn von ihnen den offenen Brief unterzeichnet haben – was sagen die anderen zu dem Thema? Wo sind sie stationiert?

    – Wie viele Zeilen steuert jeder Pauschalist im Schnitt pro Monat für die taz bei? Selbstverständlich können 500 Zeilen zu einer Pauschale zwischen 385 und 1400 EUR nicht allein den Lebensunterhalt decken. Aber sind < 500 Zeilen wirklich der Regelfall sein?

    – Offenbar sind die Pauschalisten von jeher freie Journalisten und keineswegs ausschließlich für die taz tätig/von der taz abhängig. Wie sieht hier die Gewichtung aus (taz-Honorare/andere Honorare)? Zuviele Eier in einem Korb, davor warnt jeder Freie-Journalisten-Ratgeber.

  • Sparmaßnahmen bei der TAZ…. Vereinheitlichung… Pauschalisierungen…Umstrukturierung… hört sich an, wie diejenigen, die die Taz eigentlich kritisch beobachten will…
    Da arbeitet man seit Jahren oder Jahrzehnten mit den Korrespondenten zusammen und dann kürzt man sie weg… (Die Taz sieht es nicht als Kürzung an, doch es ist faktisch eine) Es ist klar, daß damit die Korrespondenten gezwungen sind, sich neue Abnehmer zu suchen. Es ist klar, daß darunter auch die Qualität leidet.

  • Also, wenn man alle bei der taz „anständig“ bezahlen wollte, dann wäre die taz seit vielen Jahre pleite und längst untergegangen. Das ist sehr bedauerlich und keine Rechtfertigung für Unterbezahlung, aber Tatsache. Die taz kann eben nicht entscheiden, wie sie Gewinne besser oder anders oder gerechter verteilt, sondern wie sie ihr Defizit managt – bestenfalls eine schwarze Null.

  • Wennn man einen gewissen Etat zur Verfügung hat, der rein rechnerisch einer gewissen Anzahl von Mitarbeitern ein für ihre Arbeit angemessenes Gehalt garantiert – wie kann man dann sich aber doch eine größere als diese Anzahl an Mitarbeitern einstellen, alles etwas schwammiger halten und die gerechte Bezahlung einiger auf eine ungerechte Bezahlung aller verkürzen?
    „Flexibilität“ und „Schwerpunktverlagerung“… aha.
    Diese Vorschlaghammerargumente haben schon etliche Arbeitnehmer vor den taz-Korrespondenten gehört, bevor sie gekündigt und ihnen schon beinahe gönnerhaft neue Verträge für dieselbe Leistung unter weit schlechteren Bedingungen angeboten worden sind und bereits da nannte man sowas unmoralisch, ganz zu schweigen davon, dass hiermit ein Exempel statuiert werden dürfte.

  • @ Jakob
    Stimmt, der Verein hat mit der Umstrukturierung der Pauschalen auch überhaupt nichts zu tun. Es ist Zufall, dass diese Idee, die wir schon seit langer Zeit hatten, (schon zu Zeiten des seligen Werner Raith!) jetzt endlich angegangen wird.

    @André Tautenhahn
    Es geht nicht um knapper werdende Mittel, der Auslandsetat wird nicht gekürzt. Es wird nur umverteilt. Damit einige mehr bekommen und viele mehr machen können, bekommen künftig einige weniger. Das ist ein unter Kollegen schmerzhafter Prozess, aber anders nicht zu machen. Im übrigen: Nach ihrer Logik hätten wir die taz schon vor spätestens 25 Jahren vom Markt nehmen müssen.

  • Ich stimme „askan“ völlig zu, das Ganze erscheint wenig nachvollziehbar: Den Verein könnte man z.B. auch ohne die Veränderung der Honorarstruktur gründen, um damit Gelder für eine Flexibilisierung zu beschaffen. Eine gute Zeitung lebt auch davon, eine gute dauerhafte Berichterstattung aus einzelnen Regionen zu haben und nicht jedem Thema hinterherzuhecheln, das gerade durch den Medienwald gejagt wird. Gerade Brüssel, Kairo etc. sind weiterhin wichtige Zentren, aus den eine fundierte Berichterstattung nötig ist. Ich hoffe, die klugen Köpfe der Chefredaktion überlegen da bis zu Aktionärsversammlung noch einmal…

  • @Cecilia
    Ihr Rechtfertigungsgrund ist doch in Wirklichkeit keiner. Es geht ja nicht um einen x-beliebigen Haushalt, sondern ganz konkret um ein Budget für journalistische Arbeiten. Und da bin ich der Meinung, dass man sich die Frage gefallen lassen muss, ob man sich diese Arbeit überhaupt leisten will.

    Entweder zahlt man anständig oder man verzichtet auf dieses Angebot.

    Es ist natürlich immer einfach zu sagen, dass sich die Betroffenen den knapper werdenden Mitteln anzupassen haben. Ich sehe das anders. Wenn eine ordentliche Bezahlung, und die scheint ja bei einer realen Kürzung von bis zu 30 Prozent augenscheinlich nicht mehr sichergestellt zu sein, aus irgend welchen Gründen nicht mehr möglich sein sollte, müsste man konsequenterweise das Produkt vom Markt nehmen, weil man sich die Herstellung nicht mehr leisten kann.

    Alles andere ist Augenwischerei und Marketingverdummung.

  • Frei werdende Mittel sollen also in die Dienstreisen gesteckt werden. Vermutlich ist dies ein Versuch, gewachsene und sehr heterogene Strukturen zu begradigen und eine einheitliche Honorarlinie zu etablieren (wenn man die etwas schwammige Stellungnahme der Chefredaktion so verstehen kann). Das ist verständlich, aber ungangbar ist es in jedem Fall, hier einseitig die Bedingungen für einzelne zu verschlechtern – und zugleich zu beteuern, dass die Auslandsberichterstattung ja ach so wichtig sei. Vielleicht wäre es besser gewesen, die finanziellen Mittel von vornherein aus anderen Töpfen zu holen, ohne dieses fass zu öffnen und sich so in die „Flexibilisierer“ einzureihen. Bitte kein Unternehmersprech mehr …

  • @ Susanne Reuber und Hermann Cölfen

    Flexibilisierung in der Berichterstattung heißt, dass die Auslandsredaktion eine Berichterstattung in Land X organisieren kann, wenn dort wichtige Dinge geschehen und dies nicht deshalb unmöglich ist, weil die zur Verfügung stehenden Mittel in Land Y gebunden sind. Mit Neoliberalismus, der ja vor allem bedeutet, zugunsten größerer Gewinne von Eigentümern oder Shareholdern Belegschaften abzubauen oder auszupressen, hat das nun wirklich gar nichts zu tun.

    Im übrigen: Ja, alle in der taz verdienen zu wenig. Aber von allen, die zu wenig verdienen, verdienen die AuslandspauschalistInnen noch am wenigsten zu wenig – will sagen: Während alle RedakteurInnen und InlandskorrespondentInnen von Tariflöhnen oder Honoraren nach Ver.di-Vergütungsrichtlinien weit entfernt sind, sind die AuslandspauschalistInnen da klar drüber, auch nach der Reform. Das ist im übrigen auch völlig in Ordnung.

  • Also bitte, was hat denn das mit Neoliberalität zu tun?

    Zufälligerweise bleibt auch der taz nicht anderes übrig, als die nicht allzu üppig vorhandenen Mittel so sinnvoll wie möglich einzusetzen.

    Damit hat nun mal jeder x-beliebige Ein- oder Mehrpersonenhaushalt, Kioskbesitzer, Bestattungsunternehmer, Brötchenverkäufer, Gastwirt, Mittelständler, Konzernchef oder Bundeskanzler zu tun.
    Und wenn ich richtig informiert bin, nicht nur hierzulande, sondern weltweit.

    So ziemlich jeder dürfte wissen, dass solche Entscheidungen meistens schwierig sind und manchmal auch richtig weh tun.

    Die Umverteilung des taz-Auslandsetats hat sich vermutlich niemand leicht gemacht. Ob die Entscheidung richtig war, wird die Zukunft zeigen.

    Und meckern ist ja immer soo einfach – interessant wäre noch zu wissen, wie Susanne Reuber handeln würde, wenn sie die Verantwortung für ähnliche Entscheidungen tragen müsste.

    (Eine persönliche Beleidigung gegenüber einer anderen Kommentatorin wurde nachträglich aus diesem Kommentar entfernt – bitte bleiben Sie bei einem zivilisierten Ton. Sebastian Heiser)

  • Wenn ich bei jetzt auch bei der taz eine Geschäftspolitik erleben muss, die in jedem x-beliebigen neoliberalen Unternehmen zum normalen Umgangston gehört und das Ganze dann in Begriffe wie „Neue Schwerpunkte bei der Auslandsberichterstattung“ oder „Flexibilisierung“ gepackt wird, dann weiss ich nicht, wie lange ich der taz als Abonnentin noch treu bleiben kann. Ich habe zwar auch ein Interesse daran, dass die „taz-Auslandsberichterstattung so wertvoll und außergewöhnlich bleibt wie bisher“, aber in erster Linie wünsche ich mir auch gerade deshalb diese Wertschätzung für die beteiligten Korrespondenten. Ich werde diese Angelegenheit mit großem Interesse weiter verfolgen und hoffe, dass in dieser Auseinandersetzung doch noch Einigkeit erzielt wird. Gegebenfalls werde ich sonst wohl flexibel „neue Schwerpunkte bei meinen Lesegewohnheiten“ setzen müssen.

  • Wenn man das neue Modell durchrechnet, blieben den KorrespondentInnen mit 500 Zeilen/Monat zwischen 385 und 1400 EUR als Pauschale (brutto, befürchte ich). Man kann sich ja ohne Mühe vorstellen, was bei solcher Finanzierung geschehen wird: Die Leute werden sich andere Abnehmer für ihre Texte suchen (müssen) und sicher auch weniger Zeit in ihre dann deutlich schlechter bezahlte Arbeit für die taz investieren. Es besteht die Gefahr, dass die Qualität der Beiträge sinkt.
    Kaum zu glauben, dass so etwas bei der taz passiert, wo die Honorare der JournalistInnen schon immer bedrückend niedrig ausfallen. Und dann folgt die Chefredaktion der Discounter-Methode bei der Entlohnung der MitarbeiterInnen? Plastikwörter wie „Flexibilisierung“ – man weiß ja, woher solche Begriffe kommen – sind kleine Armutszeugnisse einer offenbar phantasielosen Chefredaktion. Ich (zur Zeit unflexibler Abonnent der taz) werde den weiteren Prozess verfolgen und dann, wenn es beim Umgang mit MitarbeiterInnen nun auch bei der taz abwärts geht, bei der Auswahl meiner Zeitungslektüre ‚flexibel‘ reagieren.

    Vielleicht überlegt man sich in Berlin ja noch einmal, ob dieser Vorstoß nicht doch falsch ist … wäre doch erfrischend, wenn mal jemand eine Fehlentscheidung zurücknähme.

  • Die Antwort der taz-Chefredaktion ist etwas schwer zu verstehen. Ist einfacher möglich? Vielleicht auch konkreter was die Auswirkungen auf die Zeitung angeht?

    Gibt es in Deutschland auch Pauschalisten? Wie werde diese behandelt?

    Die Verschiebung der Berichterstattung Richtung Afrika (nicht nur Kongo?) und Asien (Indien, China?) begrüße ich sehr, doch würde ich dazu gerne die Gründe kennenlernen, und auch die tatsächlichen Auswirkungen auf die Zeitung (z.B. weniger Kommentare mit Berliner Perspektive?):

    Die Forderung das Auslandbudget zu erhöhen ist in einer „globalisierten“ Welt für mich nachvollziehbar. Ist es geplant „freiwerdende“ Mittel aus dem Inlandsbudget zugunsten des Auslandsbudgets zu verschieben?

    Allen Akteuren/Akteurinnen wünsche ich eine glückliche Hand.

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