In einem Beitrag zur „Musik der 90er“ für den Rolling Stone zeigt sich Schriftsteller Helmut Krausser wenig begeistert von den beiden das Jahrzehnt definierenden Gitarrenrockbands:
„Kunst wich zunehmend einer profitorientierten Künstlichkeit. Bedeutung wurde zunehmend durch Verkaufszahlen bestimmt. Eine mittelmäßige Band wie Oasis konnte sich mit einem halbwegs gelungenen Album als Heilsbringer gerieren, und Hand aufs Herz – wo würde Nirvana heute im Ranking stehen, hätte Kurt Cobain sich nicht im günstigsten Moment die Kugel gegeben?“
(Helmut Krausser im Rolling Stone)
Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 300 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?
Es ist doch immer wieder interessant zu lesen, wie unterschiedlich die Vergangenheit wahrgenommen bzw. nachbetrachtet wird. Gerade Oasis und Nirvana eine profitorientierte Künstlichkeit zu unterstellen, befremdet mich doch sehr. Hier gibt es doch deutlich bessere Beispiele (z.B. Boybands wie Take That oder abgehallfterte „Künstler“ à la Bryan Adams, Bon Jovi, Mariah Carey …).
Die 90er Jahre waren meiner Meinung nach ein musikalisch sehr interessantes Jahrzehnt, weil eine Ausdifferenzierung der unterschiedlichen Genres und Subkulturen stattfand. Dies führte auch zu interessanten musikalischen Mischformen von elektronischer und „handgemachter“ Musik (Das war in den 80er Jahren noch weitgehend tabu).