vonChristian Ihle 26.11.2011

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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„Massiv teilt uns circa 15 Mal mit, dass er auf den Straßen Berlins angeschossen wurde. In diesem pseudodeepen Track spricht er noch seine Mama an und erzählt ihr mit Stilmitteln wie zum Beispiel Nuscheln oder Verhaspeln, wie er fast auf der Street verblutet wäre. Ehrlichen Respekt an den Interpreten an dieser Stelle für die Stärke, die er beweist, dieses auf einem Album namens „Eine Kugel reicht nicht“ verarbeiten zu wollen. (…) Ich fasse mal zusammen: Massiv hat viele Waffen, die Geräusche machen, verkauft Drogen, wurde angeschossen, liebt seine Mama, wurde angeschossen und wurde angeschossen.
(…)
Unterm Strich quatschen mir alle Interpreten des Albums zu sehr die Amtssprache von Floskelland. Und da helfen auch die qualitativ hochwertigen Produktionen nichts. Das ist wie ein selbstgestrickter Pullover (oder in diesem Fall eine gefälschte Alpha-Jacke) zu Weihnachten in Goldpapier verpackt. Vielleicht gibt es Leute, die gefälschte Alpha-Jacken oder Goldpapier mögen. Die werden dann sagen: „Hey, das ist doch eigentlich gar nicht so schlecht“. Aber mein Brief aus Floskelland sagt: „Doch, das ist es“.“

(Aus der Rezension des neuen Albums von Massiv, „Eine Kugel reicht nicht“, auf Rappers.de)

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