vonChristian Ihle 18.01.2012

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Milk Music


Die mit weitem Abstand beste, interessanteste Band der heutigen Vorstellungsrunde – und vielleicht sogar das beste next big thing überhaupt: Milk Music aus Olympia, USA. Ihre Debüt-EP „Beyond Living“ ist pure Wucht, die sich am Besten des US-Undergrounds der 80er, frühen 90er orientiert – bevor die Grungewalze alles platt gemacht hat. Also Mudhoney statt Pearl Jam, Hüsker Dü statt Soundgarden. „We’re like the ultimate outsiders: too straight for hippies, too far-out for punk“ sagt Sänger Alex Coxen nicht zu unrecht. Kein MySpace, kein Facebook, aber dafür sechs Hits auf Vinyl gepresst. That’s the spirit!



[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=YZO8GG9t7lc[/youtube]




NO


no

„Stay With Me“ von NO hat Hit mit dickem Edding aufgeschrieben. Dreaming auf Feeling zu reimen mag nicht unbedingt eine Nominierung für den Literaturnobelpreis rechtfertigen und so ist ein Vergleich mit The National auf lyrischer Ebene wohl nicht nachzuvollziehen, aber dafür musikalisch durchaus, baut sich NOs Stück doch ebenso Schicht um Schicht auf, um dann in einem großen Chorus zu enden. Geschmackvoller Rock für die Stadien!


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=RnYgSJoGKbM[/youtube]




Electric Guest


electric guest

Electric Guest sind ein Duo aus Los Angeles, das bisher erst wenige Songs ihres Folk-Pop ins Netz gestellt haben – aber erstaunlicherweise schon Danger Mouse als Produzent für die nächsten Veröffentlichungen ins Boot holen konnten. Das neueste Video „This Head I Hold“ war dann auch gleich eine ziemliche Überraschung, kommt doch nun eine Soultendenz in die Westcoast-Popsongs von Electric-Guest-Songwriter Asa Taccone.


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BWN0sqkBX4U[/youtube]




Little Racer


little racer

Olympia, Los Angeles… Kann ja wohl nicht sein, dass in einer Liste über US-Bands niemand aus Brooklyn auftaucht! Deshalb flugs weiter zu Little Racer aus NYC, die auf ihrer ersten EP nicht bei einem überbordend instrumentierten, klassischen Strokes-Indierock stehen bleiben, sondern sich schnell in Richtung fröhliches Geklöppel der Marke Vampire Weekend mit komplexeren Strukturen bewegen. Nichts neues oder außergewöhnliches also, aber in seiner Spielfreude durchaus bemerkenswert.


[vimeo]http://vimeo.com/33465837[/vimeo]




Outfit


outfit

Auf das erste Hören klingen Outfit zunächst herzlich unspektakulär und für eine britische Newcomer-Band erstaunlich zurückhaltend. Doch bei häufigerem Kontakt mit „every night i dress up as you“ oder „two islands“ entwickeln sich diese delikaten, raffiniert aufgebauten Songs zu ungewöhnlichen Ohrwürmern. Elektronischere Wild Beasts, New Order zu Technique-Zeiten oder Foals beim zweiten Album sind die Referenzen, die passend scheinen – und doch klingen die Liverpooler anders als alle Bands, die derzeit aus England kommen.


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=11wT1sdTRhU[/youtube]



Dog Is Dead


dog is dead

Two Door Cinema Club hatten wir letztes Jahr als Tipp – und wir geben gerne zu, dass wir nicht erwartet hätten, wie groß die drei Jungs werden. Vielleicht geht es uns mit Dog Is Dead in diesem Jahr ähnlich, ist deren Musik doch eher leidlich spannend, sind aber alle wichtigen Kästchen schon angekreuzt: seit 2008 unterwegs, bereits in Glastonbury aufgetreten, Bombay Bicycle Club als Vorband begleitet und letztes Jahr in der britischen Fernsehserie (und wichtigem Durchbruchverhelfer) „Skins“ aufgetreten. Sieht nach Karriere nach Plan aus. Wenn jetzt noch die Songs knallen würden…


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1zM73nHfT5U[/youtube]


Wet Nuns


wet nuns

Deutlich mehr auf die Zwölf gehen dagegen Wet Nuns mit ihrem Blues-Rock, der langhaariger, bärtiger und unbritischer gar nicht klingen könnte. Matt Helders von den Arctic Monkeys hat sich in die Sheffielder Band verliebt, produziert dem Vernehmen nach ihre nächste Veröffentlichung und hat auch bereits einen Remix zu einem Wet-Nuns-Song beigesteuert. Eine Teilnahme an einer Josh-Hommm’schen Desert Session würde nicht überraschen – und so wie die beiden aussehen, dürfte das auch Ziel Nummer 1 ihrer Bandkarriere sein. Die richtigen Einflüsse haben die beiden aus „Wild West Yorkshire“ ihrer eigenen Facebook-Seite zu Folge jedenfalls: „Women, whiskey, death. Enya.“


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Dmu9Jsv_Lmo&feature=related[/youtube]






Die anderen Folgen der Jahresvorausschau:
Folge 1: UK Indie Rock
Folge 2: Pop
Folge 3: US Indie-Rock
Folge 3: US Folk und Singer/Songwriter

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