Nicht so ganz klar ist mir, woraus sich die plötzliche Abneigung gegen Gaslight Anthem speist, schreiben die Amerikaner doch schon seit Jahren mehr oder weniger den gleichen Song: Bruce Springsteen, gespielt von etwas sedierten The Clash. Dennoch, Jan Wigger beim Spiegel und Anthony Pappalardo bei Noisey nutzen die Veröffentlichung des aktuellen Gaslight-Anthem-Albums für schön unsachliche Kritik:
„Eines vorab: Bitte schickt mir keine Gaslight-Anthem-Alben mehr und erkundigt euch auch nicht, ob ich das neue Gaslight-Anthem-Album rezensieren werde. Ich verabscheue diesen jämmerlichen, erbärmlichen Springsteen-Rip-Off für ganzkörpertätowierte Vorschulkinder zutiefst.“
(Jan Wigger – a propos of nothing – zu Beginn einer Kritik des neuen Grasscut-Albums über Gaslight Anthem)
„Ehrlich gesagt musste ich Gaslight Anthem noch nicht einmal hören, um zu wissen, dass sie scheiße sind. Es genügte schon, die Liste ihrer Einflüsse zu lesen: Sie sind Vorstadt-Jungs, die Bands wie Gym Class Heroes oder Panic At The Disco hörten und vielleicht etwas wie Jawbreaker, bevor sie den „Real Rock‘n‘Roll“ entdeckten. Solche Bands lassen sich ständig darüber aus, wie Nebraska oder Blonde on Blonde ihr Leben änderten, aber wenn du dir ihre Musik anhörst, klingt sie wie ein Blink182-Beat mit Furzgeräuschen.
(…)
In solchen Momenten danke ich Gott einfach nur dafür, dass ich aus Massachusetts komme und auf diesem Weg dem, wie ich es nenne, „Springsteen“-Gen aus dem Weg gehen konnte. Dieser genetische Defekt tritt äußerst häufig bei Männern aus New Jersey, Teilen von New York State und Pennsylvania auf. Im höheren Alter äußert sich der Defekt manchmal in Symptomen wie dem Kauf eines Vierspur-Aufnahmegeräts und dem Versuch, eine Solokarriere zu starten. Sogar nachdem sie ihr Dasein als Singer/Songwriter aufgegeben haben, zwingen Menschen mit dem Springsteen-Gen ihre Freunde häufig dazu, ihnen zuzuhören, wenn sie auf der ewigen Fahrt Richtung Strand darüber schwadronieren, wie großartig Bruuuuce ist. Scheiß drauf. Und scheiß auf Gaslight Anthems Versuch, Amerikas bekackte Arbeiterklasse emotional ansprechen zu wollen.“
(Anthony Pappalardo bei Noisey)
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Pappalardo sollte besser noch mal die Texte von seinen Bands lesen . Egal ob Ten Yard Fight oder In My Eyes.