1. Der Film in einem Satz:
Hollywood: Das Beste der 50er Jahre!
2. Darum geht‘s:
Eddie Mannix ist das Mädchen für alles in einem Hollywood-Studio der 50er Jahre. Die Starschauspielerin ist schwanger und hat keinen Mann? Wird besorgt! Dem neuen Film des affektierten Meisterregisseurs fehlt der kommerzielle Punch? Karrt den Western-Star aus der Prärie heran! Und so weiter und so fort!
Doch dann wird der Hauptdarsteller des benhurigen Sandalenfilm/Jesus-Christus-Epos „Hail, Caesar!“ entführt und sogar Eddie Mannix braucht Hilfe…
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So beliebig wie diese Auflistung von Szenen klingt, ist auch „Hail Caesar!“ geraten: der neue Film der Coen-Brothers hat sein besten Momente im Re-Enactment des Hollywood der 50ies, in einem Genrehopping, das nicht nur von aufrichtiger Bewunderung den unbegrenzten Möglichkeiten des alten Studiosystems gegenüber zeugt, sondern auch visuell atemberaubend ist. Irr, wie die Coens hier mit (einer kriminell unterbeschäftigten) Scarlett Johansson die Synchronschwimm-Movies der 50er neu auflegen oder Channing Tatum in einer Matrosenmusicalreferenz eine Performance hinlegt, die Gene Kelly die Schuhe ausziehen würde! Als ein Best Of eines untergegangenen Hollywoods funktioniert „Hail, Caesar!“ tadellos, doch selten haben Joel & Ethan Coen so deutlich gezeigt, wie wenig ihnen an einem klassischen Plot und einer zwingenden Dramaturgie gelegen ist. So wirkt Caesar wie eine laue Kopie des ebenfalls sehr szenenzentrischen „A Serious Man“, doch fehlt der 2015er Version die Schwere, die die Coen’sche Hiob-Erzählung damals trotz aller Negation klassischen Storytellings so faszinierend machte.
„Hail, Caesar!“ ist ein unterhaltsamer Film, der das alte Hollywood weniger der Verhöhnung preis gibt als viel mehr fasziniert von den durchchoreographierten Studioabläufe erzählt, der aber doch zu kurz springt, weil gerade seine zentrale Geschichte um die Entfühung des großen Movie-Stars von einer kommunistischen Drehbuchautorengruppe flach wirkt. Seltsam genug, sind die Coens doch die Großmeister der Entführungsesakalationsfilme, ja gründet doch die Hälfte der Karriere (Fargo! Big Lebwoski!) auf diesem Plotkonstrukt. Doch in Hail Caesar sind nur mildlustige Seitenhiebe auf Salonkommunismus und Starfaszination zu zählen, ein schöner Gastauftritt des guten alten Herbert Marcuse hin oder her.
3. Der beste Moment:
Scarlett Johannson als Badenixe! Channing Tatum als Tanzmatrose!
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Natürlich wer das alte Hollywood mag und in der Filmographie der Coens „Burn After Reading“ oder „Hudsucker Proxy“ immer besser fand als „No Country For Old Men“.
* Regie: Joel & Ethan Coen
* imdb