vonChristian Ihle 22.01.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

In dieser Kategorie finden sich zumeist jene Bands wieder, denen man zwar von Herzen allen Erfolg wünscht, die aber normalerweise unter dem kommerziellen Radar hindurchfliegen. Immerhin, im letzten Jahr schütteten wir kübelweise Lob über unsere liebsten Los-Angeles-Art-Punks No Age und die erreichten dann dank eines Wechsels zum Sub-Pop-Label doch erheblich größere Aufmerksamkeit als noch 2007 vermutet.

Lovvers

Lovvers

Dass die Lovvers aus England zuletzt mit Abe Vigoda und Mika Miko aus dem Umfeld des Smell Clubs in Los Angeles auf Deutschlandtour waren, zeigt schon: hier handelt es sich mitnichten um eine der in den letzten Jahren so beliebte verwässerte Libertines-Version, die sich am guten alten Punk orientiert ihn aber auf Radiotauglichkeit bürstet, sondern um eine kompromisslosere Variante. Zwar nicht so kunstbeflissen wie ihre amerikanischen Kollegen setzen Lovvers aber ebenso sehr auf Lärm, Lärm, Lärm. Und doch rutschen ihnen immer wieder Melodien durch, die sie zu Höherem berufen.
[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=JykLP5tjDwM[/youtube]

Anhören!
* Human Hair

Black Acid

black acid

Erinnert sich noch jemand an Death In Vegas? Zunächst hochgefeiert, später dann etwas schief angesehen, war Death in Vegas das Projekt zweier britischer Produzenten, das sich zwischen den Polen Electronica, Industrial, Dub und psychedelischem Sleaze-Rock bewegte. Richard Fearless, das Death In Vegas – Mastermind, entschloss sich nun, seinen Vorlieben für letzteres gänzlich nachzugeben und gründete mit den passend betitelten Black Acid eine Sleaze-Rock-Band, die an Velvet Underground, Stooges oder Spiritualized in Rocknroll-Form denken lässt und dementsprechend brillant klingt.
[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=sRnSco6BVfM[/youtube]

Anhören!
* Glitter In The Gutter

An Experiment On A Bird In An Air Pump

BirdPump

Die multinationale Gothicpunk-Band benannte sich nach einem Gemälde von Joseph Wright Of Derby. Ähnlich verschroben wie ihr Bandname klingt auch der Sound. Kompromisslos, düster, arty wirken die drei Mädchen wie eine bedrohliche Version der Goth-Pipettes von Ipso Facto. Solange C-Bird, D-Bird und X-Bird (alle drei tatsächlich mit diesem Namen auf die Welt gekommen! Hah. Scherz!) Songs wie die gerade mal einminütige Sensation „Lights Out“ veröffentlichen, wissen wir zumindest, welche der beiden Bands wir vorziehen würden.

AN EXPERIMENT ON A BIRD IN THE AIR PUMP "LIGHTS OUT" MUSIC VIDEO

Anhören!
* Lights Out

Sexy Kids
Sexy Kids

Nach den XX Teens kommt nun bereits die nächste Band aus dem Königreich, die man am Arbeitsplatz tunlichst nicht googlen sollte: die Sexy Kids, eine Indie-Pop-Band klassischen Zuschnitts, die sich an C-86-Bands orientieren und das Nachfolgeprojekt einiger Bandmitglieder der aufgelösten The Royal We sind.

[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=2xwbYDU-vyI[/youtube]

Anhören!
* Sisters Are Forever

Nodzzz

nodzzz

„I Don’t Wanna (Smoke Marijuana)“ hieß die erste Single der Indie-Pop-Punk-Band aus San Francisco und wer jetzt zwangsläufig an die New Yorker Wahnsinnigen von The Fugs oder David Peel & The Lower East Side denkt, liegt nicht ganz falsch. Etwas allgemein verträglicher klingt die Westküstenband dann doch und ruft nebenbei noch weniger garagige Black Lips und vor allem Times New Viking ins Gedächtnis. Schöner Lärm, der auf 7-Inch-Vinyl-Scheiben gepresst gehört.

[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=QjB2IQhMr7M[/youtube]

Anhören!
* „I Don’t Wanna (Smoke Marijuana
* Is She There

Master Piece Of Cake
MPOC
Hätten wir noch 2002, der kommerzielle Erfolg stünde nicht in Frage. Die etwas, nun ja, eigen betitelten norwegischen Jungspunde von Master Piece Of Cake spielen den Punk, für den The Hives einst berühmt wurden. Schnell genug, um auf der Warped Tour mit machen zu dürfen und zumindest so weit an der Garage orientiert, dass auch der NME ein paar Seiten frei schaufelt. Blutjung sind sie und am Kleidungsstil kann man noch arbeiten, aber dafür macht „Don’t Piss On Me And Tell Me It’s Raining“ einen Höllenspaß.

[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=Gqvpj4SirQA[/youtube]

Anhören!
* Don’t Piss On Me And Tell Me It’s Raining

Hotpants Romance

Hotpants Romance

Großartiger Bandname, drei tolle Mädchen und der wildeste Indie-Grrrrl!-Pop, den man sich vorstellen kann! Die Einflüsse reichen von Ramones zu Sleater-Kinney, von David Lynchs Wild At Heart zu Liliput. Als hätte man den Duloks Gitarren in die Hand gegeben!

[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=0HoNhSUyTQY[/youtube]

Anhören!
* Stop Escaping
* Shake

text: christian ihle
Photos: Phil Knot, Hadas

Weitere Folgen:
1: Singer/Songwriter für 2009
2: Pop/Hip-Hop für 2009
3: We heart MGMT für 2009
4: Britische Gitarre für 2009
5: US Gitarre für 2009

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/2009_-_i_predict_a_riot_teil_6_willkommen_im_untergrund/

aktuell auf taz.de

kommentare