vonFalk Madeja 07.01.2009

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Amsterdam hat auch ein GefängnisAm Montag startete die Polizei in Amstedam einen Online-Pranger – unter www.veroordeeldengezocht.nl können vorerst Bilder von rund 40 gesuchten (und verurteilten) Kriminellen angeschaut werden. Gleich am ersten Tag ging der Polizei schon mal einer der Verurteilten ins Netz – er musste noch 90 Tage ins Gefängnis. Am zweiten Tag kam noch einer dazu, er muss noch 94 Tage „brummen“.

Übrigens sind fast alle der Gesuchten Ausländer, neben Nordafrikanern, Irakern, Engländern, Spaniern fanden wir auch einen Deutschen. Was sie genau angestellt haben, steht da nicht, allerdings schon, wie viele Tage sie noch einsitzen müssten.

Wie es sich gehört, gibt es gewissen Ärger rund um die Website. Genauer gesagt um Amsterdams Polizei-Chef Bernard Welten. Denn der trat im Fernsehen auf und nannte eine Zahl von 50.000 Kriminellen, die in den Niederlanden frei herumlaufen sollten. Das scheint Kennern der Materie reichlich übertrieben, und so nannte Ybo Buruma, Strafrechtslehrer, die Aussage dann auch „tendenziös“.

Zahlen des Justizministeriums besagen, dass zwei Drittel der 50.000 „lediglich“ eine Geldstrafe bezahlen (die ja auch abgesessen werden kann) und ein Drittel tatsächlich ins Gefängnis müssen, schreibt das Algemeen Dagblad. Ehrlich gesagt bezweifel ich, ob die Niederlande überhaupt 50.000 freie Zellen hat. Es dürfte insgesamt so um die 15.000 Zellen geben.

Wie auch immer – die Regierung in Den Haag plant offenbar auch eine Website, mit der landesweit nach Verurteilten gesucht wird.

Übrigens sollen die Bürger nicht selbst zur Verhaftung übergehen – sondern die Polizei anrufen.

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