Apropos Endzeitstimmung… überall auf Messe wird ziemlich prominent ein Buch beworben, das „Rückblick auf den Feminismus“ heißt, mit dem Untertitel „Von Anfang an eine Lüge gegen Gleichheit, Logik und sexuelles Vergnügen“. An den Wänden der Messehallen hängt alle paar Meter ein Poster dazu. Sogar im Buchmesse-Programmheft ist auf der ersten Aufklappseite innen eine ganzseitige Anzeige.
Ein Kollege vom taz-Stand erzählt, er sei über die Plakate auch schon gestolpert. Ob jemand was darüber wüsste. Eine Kollegin sagt, sie habe von Protesten gehört, bei denen Leute gefordert haben, man möge den Stand des Verlags von der Buchmesse ausschließen.
Der Verlag, der so fett für dieses Buch wirbt, heißt Ahrimann-Verlag und niemand kennt ihn. Ich gehe zum Ahrimann-Stand in Halle 3. Der Stand ist klein, es gibt Mitarbeiter in Verlags-T-Shirts und den Spruch „Unser Programm ist die Wiederkehr des Verdrängten“ und einen voll provokativen Teufel als Verlagslogo.
Ich blättere ein bisschen in „Rückblick auf den Feminismus“. „Dazu gibt es heute um 14 Uhr einen Vortrag“, sagt ein Verlagsmensch zu mir. „Ich weiß“, sage ich. Steht ja so ziemlich überall.
Im Vorwort steht irgendwas über „Genderwahn“ und „Kinderschänderwahn“. Ach ja, der Dings, der Dings… I put the „hä“ in „Kinderschänderwahn“.
Ich frage, ob es Presseexemplare gibt. „Nein“, sagt der Verlagsmensch, „das müssen Sie kaufen!“ Er grinst. Das Buch kostet 29,80 Euro. „Ach“, sage ich, „auch, wenn ich drüber schreibe?“ Ja, sagt er. Pfff, sage ich. „Dann wollen Sie es nicht mehr?“, fragt er. Ähm, nee.
Daneben liegt noch ein Buch von der Autorin, die sich Kerstin Steinbach nennt, aber in echt wohl anders heißt. (Verlagsinfo: „Dr. rer. nat., geboren 1962 in Nürnberg, Studium der Medizin und Biologie an verschiedenen deutschen und ausländischen Universitäten. Veröffentlichte unter ihrem wirklichen Namen mancherlei »wissenschaftliche« Abhandlungen in der üblichen Sklavensprache, die in den einschlägigen, von unseren Steuergeldern ausgehaltenen »akademischen« Kreisen allgemein geschätzt werden.“) – Steinbach, ne? So heißen nur die Besten.
„Also dieses Buch ist über die bessere Zeit, und das andere, das Sie gerade angeschaut haben, ist halt über den Endsieg des Feminismus“, sagt der Verlagsmitarbeiter.
Der Endsieg des Feminismus… war der schon? Hab ich den verpasst? Sind wir schon fertig? Mit allem? Und warum so nazimäßig mit Endsieg und so? Wer war der Führer, bzw. die Führerin? Darf ich raten? Fängt mit A an und endet mit lice Schwarzer?
Ich hab zugegebenermaßen kaum Zeitung gelesen, während ich hier auf der Buchmesse war. Werde mich heute Abend informieren, was in der Zeit so passiert ist. Muss ja crazy gewesen sein.
Leute, ey, ihr hättet mir Bescheid sagen sollen.
Es war natürlich in der Tat eine Dummheit, kein Rezensions-Freiexemplar für die Presse bzw. Rezensenten zur Verfügung zu stellen! Ein schöner Beweis dafür, dass Egoismus durchaus unklug und irrational und zu kurz gedacht bzw. zu kurzfristig berechnend und nicht vorausschauend und deswegen durchaus oft unvernünftig und häufig für das rational-logische Denken eher hinderlich sein kann. Auch ökonomisch.
Sehr empfehlenswert aber sind immerhin auch die Bücher des an Wilhelm Reich und seiner Psychologie ausgerichteten Ahriman-Verlages zu TTIP und CETA und den neoliberalen Freihandels-Abkommen und der neoliberalen Dienstleistungsliberalisierung TISA und vor allem auch das Buch des Inders Jaya Gopal „Gabriels Einflüsterungen“ bzw. auf Englisch „The misery of Islam“ zu Islam und Islamismus und Koran.
Auch international hat dies sehr positive Rezensionen und Bewertungen und Rückmeldungen erfahren.
Kerstin Steinbach „Rückblick auf den Feminismus Von Anfang an eine Lüge gegen Gleichheit, Logik und sexuelles Vergnügen“ 342 S., 140 Abb., 1. Aufl. 2012
http://www.ahriman.com/buecher/feminismus.htm