vonAchmed Khammas 04.08.2017

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Es ist höchste Zeit für eine weitere SF-Übersicht, schließlich sind Ferien, und wenn die Racker mit dem Bauen von Sandburgen beschäftigt sind, hat man endlich die Muße, sich den einen oder anderen Roman zu gönnen… hoffe ich doch. Im Laufe des letzten halben Jahres ist so einiges zusammengekommen, was hierfür gut geeignet ist – wobei es sogar Beispiele für Bücher gibt, die nicht mehr aus dem Kopf verschwinden, sondern noch Wochen später sanft ‚nachhallen‘.

Ausnahmsweise möchte ich diesmal meinen Senf zudem zu ein paar SF-Filmen geben, doch nur in aller Kürze. Passengers: ein nettes und beschauliches Filmchen, nach dem man gut schlafen kann. Arrival: Besonderes für SF-Feinschmecker ausgesprochen interessant und ‚kommunikativ‘ – und endlich gibt es auch mal wieder völlig neue Raumschiffe und ‚Antriebe‘ zu sehen. Valerian: Danke Luc, aber vieeeeel zu kurz (und 3D ist auch nicht nötig, echte Nerds machen das – viel günstiger – bei sich selbst IM Kopf).

Doch nun zur Literatur:

Junktown von Matthias Oden (2017) erinnert ein wenig an Die Brücke von D. Keith Mano aus dem Jahr 1973, das die Ergebnisse einer 40-jährigen ‚Diktatur der Grünen‘ thematisiert, während es in dem vorliegenden Band um die brutale Herrschaft ehemaliger Drogenbefürworter geht, in welcher die Abstinenz als Hochverrat gilt und schonungslos bestraft wird. Ansonsten handelt es sich um ein gut bekanntes Muster: Ein Kommissar, der einen Mörder verfolgt. Sehr hart, sehr schnell und sehr dreckig – und daher nichts für Weicheier.

Kolonie von Norbert Stöbbe (2017) befaßt sich, wie schon dem Namen zu entnehmen ist, mit einer menschlichen Kolonie auf dem Planeten Corazon, die mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen hat, wie sich selbständig machenden Roboter, den eigenen Kindern, die seltsame zusätzliche Organe entwickeln sowie das unerwartete Eintreffen einer weiteren Kolonistengruppe, was die Spannungen weiter erhöht.

Now von Stephan R. Meier (2017) behandelt den Konflikt zwischen den Menschen und der künstlichen Intelligenz NOW, die eigentlich dazu geschaffen wurde, das Leben der Leute zu regeln und sie mit allem zu versorgen, was sie benötigen und wünschen. Doch wer als Feind ausgemacht wird, hat kaum mehr eine Chance, sich vor den Drohnen des machtvollen Algorithmus zu schützen. Sehr spannend und sehr aktuell, wenn man die zunehmende Panikmache gegenüber der AI in Betracht zieht. Was allerdings verwundert, denn die vielen schon zuvor veröffentlichen Romane zu diesem elementaren Thema – die ja nichts anmderes als Brainstorms oder Simulationen darstellen – belegen doch ausreichendem Maße, daß es nur EINE passende Methode gibt, mit (tatsächlichen) AIs umzugehen: Sie liebevoll wie Kinder erziehen … und ihnen dann die vollen Bürgerrechte zuzugestehen. Alles andere ist steinzeitlich und würde uns letztlich böse auf den Kopf fallen.

Feuer der Leere von Robert Corvus (2017) ist ein weiterer Toman, in dem die Erde bereits zerstört ist und die Reste der Menschheit in Großraumschiffen vor den überlegenen Giats durch das All fliehen. Eine bildgewaltige Lektüre, die trotz aller Hoffnungslosigkeit Spaß macht.

Dark Matter – Der Zeitenläufer von Blake Crouch (2016/2017) thematisiert das archetypische Motto von Portalen, die in Parallelwelten führen, wobei zum Transfer ein quantenphysikalisch hergestellter makroskopischer Würfel dient. Der Rest ist von mittlerer Qualität und leicht diffus, auch wenn es einige interessante Wendungen gibt.

Die Jäger des Lichts von Michael Cobley (2016/2017) ist der vierte und letzte Teil einer großartigen Space Opera, deren vorhergehende Teile ich bereits besprochen habe. Zentrales Element des fabulierten Universums ist eine seit Jahrtausenden bestehende künstliche Sonne, um die 200 bewohnte Planeten kreisen, und die zwischenzeitlich zum Gefängnis für viele Zivilisationen geworden ist. Eine Situation, in der einem kleinen Schmugglerschiff eine ganz besondere Rolle zufällt: Die Befreiung des gesamten Systems.

Die neunte Stadt von J. Patrick Black (2016/2017) beschreibt den Krieg weit überlegener Aliens gegen die Menschheit, als dessen Nebeneffekt nun auch einige Menschen über die als ‚Thelemetie‘ bezeichnete geheimnisvolle Kraft der Feinde verfügen, was ihnen eine erste Chance gibt, das Blatt zu wenden. Die spannende Vermischung von High-Tech und ‚magischen‘ Kräften ergibt eine rasante Space Opara mit Alleinstellungsmerkmal.

Dark Side von Anthony O‘Neill (2016/2017) verlegt die Romavotlage ‚Neuer-Kommissar-in-der-Stadt‘ auf den Mond, wo ein exzentrischer Multimilliardär eine Kolonie gründet, die zum Mekka für Kriminelle aller Art wird. Amok laufende Adroiden, finstere Machenschaften und diverse unerwartete Wendungen verhelfen dem Roman zu einer rasanten Dynamik, die viele spannende Lesestunden verspricht.

Dieser Volkszähler von China Miéville (2016/2017) ist ein seltsames Bändchen, das Jakob von Otherland (dem SF-Buchladen meines Vertrauens), als seine liebste Novelle des Autors bezeichnet. Was ich hier deshalb erwähne und besonders betone, weil ich selbst mit dem Band nicht viel anfangen konnte. Und das ist sehr schade, denn den Autor schätze ich ebenfalls sehr. Nur diesem postapokalyptischen Städtchen und dem sich entfaltenden Psychodrama kann ich bei bestem Willen nichts abgewinnen.

Alle Vögel unter dem Himmel von Charlie Jane Anders (2016/2017) ist ein beachtlicher Erstling der Transgender-Autorin, in welchem ein Freundespaar aus einer ‚Hexe‘ und einem Computer-Nerd zusammenarbeiten, um die Welt vor einer ökologischen Katastrophe zu retten. Die Synthese aus Magie und Technik ist witzig und ausgesprochen urlaubstauglich.

The Ark – Die letzte Reise der Menschheit (2016/2017) von Patrick S. Tomlinson beschreibt den Flug eines riesigen Generationenraumschiffes mit den letzten 50.000 Menschen zum benachbarten Sonnensystem Tau Ceti. Verschwörungen, manipulierte Aufnahmen des Zielsystems und ein eigentlich unmöglicher Mord bilden die Bestandteile eines spannenden Romans, der sich gut als Urlaubslektüre eignet.

Moonatics von Arne Ahlert (2016) gehört zu den besonders empfehlenswerten Mond-Romanen, denn der Autor erfreut uns mit einer realistischen Vorhersage darüber, wie sich die Lage auf unserem Trabanten entwickeln wird, sobald auch die ersten Hanfsamen in die Monderde eingebracht sind. Und Party zu machen, geht bei verringerter Schwerkraft sowieso viel besser als hier unten. Ein höchst vergnügliches Werk, das aber auch nicht die Härten des Kommerz und der lunaren Lebensumwelt ausspart.

Transport 3: Todeszone von Phillip P. Peterson (2016) ist der 3. Band und vermutlich letzte um den auf der Erde entdeckten außerirdischen Transporter – eine Art Teleporter, der es den Menschen erlaubt, auf andere Planten zu springen, der sich gleichzeitig aber als immense Gefahr für die gesamte Milchstraße entpuppt (klar, warum nicht klotzen statt kleckern). Solides Handwerk ohne größere Überraschungen.

Omni (2016) bzw. Das Arkanadia-Rätsel (2017) von Andreas Brandhorst sind die beiden jüngsten Romané des Autors, in denen es um eine uralte Organisation namens OMNI geht, die als Zusammenschluß von Superzivilisation eine Art wohlwollender Kontrollfunktion über die Milchstraße ausübt. Eine Space Opera vom Feinsten, exzellent geschrieben und mitreißend.

Netzwerk von Robert Charles Wilson (2015/2017) ist ein wahrlich visionärer SF, in dem es um die Weiterentwicklung sozialer Netzwerke geht, in Zusammenhang mit ausgetüftelten Algorithmen, welche Menschen ähnlicher ‚Affinität‘ miteinander in Verbindung bringen. Der eigentlich positive sozialpolitische Ansatz zeigt nach einiger Zeit allerdings unerwartete Nebeneffekte, die letztlich zu einem neuen Weltkrieg führen können. Einer der interessantesten Romane des Jahres.

Dunkler Orbit von Al Robertson (2015/2017) beschreibt das Leben der Menschen in einer riesigen Raumstation, ihrer letzten Zuflucht von der durch verheerende Kriege zerstörten Erde. Künstliche Intelligenzen, auch als Implantate in Menschen, undurchsichtige Machenschaften, die den Krieg, der eigentlich nie aufgehört hat, nun auch auf die Station ausweiten wollen, sowie diverse weitere Verschwörungen ergeben einen spannenden, ambitioniert verschachtelten Thriller, der alles hält, was er verspricht.

Never say Anything von Michael Lüders (2016) ist ein Thriller (und kein SF!), der – dem Aktionsbereich meines Freundes und Orientalisten entsprechned – im Orient spielt und mit dem Thema befaßt, wie wein man als Journalist (oder als Mensch) zu gehen bereit ist, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Wobei es in diesem Fall um einen Mord im Geheimdienstmilieu in Kairo geht.

Ready Player One von Ernest Cline (2015/2017) ust ein sehr spannender und rasant geschriebener SF-Thriller um das Erbe eines schwerreichen Software-Entwicklers, das sich nur über sogenannte Easter-Eggs in einem gigantischen Online-Computerspiel finden läßt. Die Story, die bereits verfilmt wird, ist eine Hommage an die Geschichte der Spiele, angefangen von den ersten Arcade-Konsolen. Ein ‚Muß‘ für alle Fans!

Das Imperium von Ann Leckie (2015/2017) ist der dritte und abschließende Band um die Abenteuer der ehemaligen Maschinenintelligenz Breq, die sich zwischen den Fronten der selbstzerstörenden Herrscherin der Radchaai. Und wie schon in den Bänden davor wird auch diesmal ständig Tee getrunken. Eine Reihe für SF-Kenner, die auch Romane ohne allzuviel Krach-Bumm goutieren. Aber keinesfalls die Space-Opera, als welche sie verkauft wird.

Water – Der Kampf beginnt von Paolo Bacigalupi (2015/2017) ist ein Thriller um die endliche Ressource Wasser, die in vielen Ländern zunehmend weniger (und zunehmend nur wenigen) ausreichend zur Verfügung steht. Das Ergebnis sind bewaffnete Konflikte zwischen US-Bundesstaate, illegale Beschaffungsmethoden und die völlige Abwesenheit jeglicher verantwortungsvollen Führung auf dem Weg in die Hölle.

Earthborn: Der ewige Krieg (2015/2017) sowie Earthborn: Die Söhne Soras (2016/2017) von Paul Tassi sind der zweite und dritte Roman (Earthborn-Chroniken) einer Trilogie, die quasi nach der Dystopie einer zerstörten Erde beginnt. Inzwischen sind die beiden letzten Überlebenden der Menschheit bei den Soraners in Sicherheit – doch beendet ist der Krieg damit noch lange nicht. Außerdem gibt es verschiedene Interessengruppen, von denen einige in den Menschen eher falsche Propheten und Boten des Unheils sehen… und sie deshalb am liebsten ihren toten Mitmenschen nachfolgen lassen möchten.

After Party von Daryl Gregory (2014/2017) ist ein rasanter Thriller, bei dem es primär um neuartige Drogen geht, die den User zu seinem ganz persönlichen Gott führen. Mit dem ganzen Rattenschwanz an Problemen, den solche Massen-Numen mit sich bringen. Sehr aktuell, sehr spannend und ferientauglich.

Dark SpaceDer Ursprung von Jasper T. Scott (2014/2017) ist der dritte Band einer actionreichen Saga um Flucht und Verfolgung, Feinschaft und Intrigen, der ebenso wie sein Vorgänger gut und rasant geschrieben ist, aber nicht wirklich mit neuen Ideen aufwartet.

Glorious Heritage – Das Vermächtnis der Erde von Florian Gräfe (2014/2017) berichtet über eine Menschheit, die sich verlaufen hat und den Weg zurück zur Erde nicht mehr wider findet. Was sie aber nicht davon abhält, sich in einen mörderischen Kampf um ein (natürlich äußerst energieträchtiges!) außerirdisches Artefakt zu stürzen.

Die Tode des Tao von Wesley Chu (2013/2016) ist der zweit Band um Roen, der unwillentlich zum Träger des außerirdischen Propheus wird – und damit quasi zum Geheimagenten, einer Art positiv besessenem James Bond. Der uralte und sehr blutige Konflikt mit dessen ursprünglichen Verbündeten, den Genix, geht weiter, aber viel Neues fällt dem Autor nicht mehr ein.

Kontrolle von Robert Charles Wilson (2013/2017), der auf dem Cover als Autor der SPIN-Trilogie gefeiert wird (nicht zu verwechseln mit der – klein geschriebenen – Spin-Trilogie von Andrew Bannister), behandelt unsere Welt, wie sie sein könnte, würde sie sei 100 Jahren von Außerirdischen kontrolliert werden – was zwar Dinge wie den Vietnamkrieg oder den 11. September verhindert hat, doch gleichzeitig auch den weiteren Fortschritt der Menschheit. Was fatal an die Realität erinnert … nur mit dem Unterschied, daß wir beiden Heimsuchungen zugleich ausgesetzt sind.

Duplikat von Alestair Reynolds (2013/2017) ist der 2. Band eines großartigen Zukunft-Epos, der sich mit der Auswanderung der Menschheit zu anderen Sonnensystem, dem Aufstreben von Maschinenintelligenzen und den Konflikten mit diesen, sowie mit sprechenden und Werkzeuge benutzenden Elefanten befaßt. Sehr menschlich und den Grundzügen, ziemlich hart, was den Umgang untereinander anbelangt, und äußerst spannend in Bezug auf die Interaktion zwischen den verschiedenen Protagonisten zählt dieser Roman zu den anspruchsvollsten und empfehlenswerten Ausgaben dieser Rezensionsliste.

Der Raum von Peter Clines (2012/2017) beschreibt das Zusammenleben verschiedener Mieter in einem älteren und etwas seltsamen Gebäude, das sich im Zuge fortlaufender Recherchen immer mehr seiner Geheimnisse preisgeben muß – und sich letztlich eher als Apparat denn schnödes Bauwerk herausstellt, mit überraschenden und weitreichenden Folgen. Und die kleine Prise Horror schadet dem Buch keineswegs.

Robocalypse von Daniel H. Wilson (2011/2013) ist ein Roman über die Erhebung der Maschinen gegen die Menschen (warum eigentlich?!), die allerdings am unbedingten Überlebenswillen letzterer bricht. Ein weiterer Band aus der Bibliothek „Wer hat Angst vor seiner Leselampe!?“

Dunkelheit (2010/2016) und Licht (2010/2016) von Connie Willis sind zwei backsteindicke Bände, die zu den besten Zeitreise-Romanen gezählt werden dürfen. Nicht aufgrund irgendeiner spannend beschriebenen Technologie, sondern eher dem Gegenteil, denn die Autorin konzentriert sich viel mehr auf die Menschen, die mit ihren Reisen in die Vergangenheit des 2. Weltkrieges in England und Frankreich historische Dokumente verifizieren möchten – und dabei unweigerlich mit den damals lebenden interagieren müssen. Die äußerst lebhaft und kenntnisreich beschriebenen Tage und Nächte unter dem Bombardement der Deutschen verbindet sich mit einem herzerfrischenden Plädoyer für freche, ungezogene und phantasievolle Kinder (Alf und Binnie, wir lieben Euch!).

Planetenjäger von George R.R. Martin, Gardener Dozois und Daniel Abraham (2008/2017) kann als interessante Neufassung von Enemy mine betrachtet werden, dem SF-Film von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1985. Wobei es diesmal um eine Gruppe Außerirdischer geht, die sich auf einem Siedlerplaneten vor einem uralten Feind verstecken und unbedingt verhindern wollen, daß irgend jemand von ihrer Existenz erfährt. Als ein vor der Polizei flüchtender Mensch über sie stolpert, beginnt eine wilde Jagd über den fremden Planten, die einen Plot hat, der regelrecht nach einer Fortsetzung schreit.

Die Räder des Lebens (2008/2012) und Die Räder der Zeit von Jay Lake (2010/2013) sind der zweite und dritte (und abschließende) Band einer ziemlich schrägen Geschichte, in welcher das gesamte Sonnensystem die Form einer Cyberpunk-Apparatur mit glänzenden Messingschienen besitzt, auf denen die Planeten entlanggleiten. Bemerkenswerte Einfälle und äußerst individualistische, oftmals auch sympathische Personen bevölkern eine abenteuerliche Welt, die ebenso fremd wirkt wie eine außerirdische Kultur – obwohl sie doch auf rein irdischen Ingredienzen basiert. Angenehmerweise ist die Geschichte diesseits der Grenze zur Fantasy angesiedelt.

Die drei Sonnen von Cixib Liu (2006/2017) ist der erste Band einer hochgelobten Trilogie, die bereits diverse Preise gewonnen hat. Nach dem etwas zögerlichen Start, in dem man vieles über die Kulturrevolutionen erfährt, beginnt eine überaus entdeckungs- und facettenreiche Reise, in welcher eine junge Astronomin auf einer geheimen Militärbasis unbekannte Funksignale auffängt, die sich nach und nach als Signale einer außerirdischen Zivilisation entpuppen, die in einem System mit drei Sonnen lebt. Das Resultat: Nicht nur ich warte nun voller Ungeduld auf die Fortsetzungsbände.

Seelengesänge von Peter F. Hamilton (1996/2000/2017) ist die Neuerscheinung des 3. Bandes des Armageddon-Zyklus, bei dem es aus unerfindlichen Gründen dazu kommt, daß menschliche Seelen aus dem Fegefeur wieder in die Welt zurückkehren – sofern der lebendige ‚Wirt‘ nur ausreichend stark gefoltert wird, um dies zuzulassen. Natürlich ist das ganze gut geschrieben, aber ich kann meine Abneigung gegen solcherart satanistische Versionen nicht verhehlen und die ganze Reihe deshalb auch nicht guten Gewissens empfehlen. Was eigentlich schade ist. Dies betrifft natürlich auch Die unbekannte Macht (1996/2000), den 1. Band der Reihe.

Die dunkle Seite der Sonne von Terry Pratchett (1976/1989) gehört zu den lustigen Nonsense-Romanen, für die der Autor berühmt ist, die sich zwar gut lesen lassen, aber dann schnell wieder aus der Erinnerung verschwinden. Nur grelle Geistesblitze und ein Haufen Gags reichen eben nicht aus, ein beständiges Werk zu schaffen.

Das Erbe der Sterne von James P. Hogan (1967/1977/2017) ist ein Klassiker, bei dem es um den Fund eines toten Astronauten auf dem Mond geht, der allerdings schon seit 50.000 Jahren dort liegt, wie sich bei den anschließenden Untersuchungen herausstellt. Die Implikationen sind gewaltig, insbesondere als in den entschlüsselten Aufzeichnungen und Landkarten eine atemberaubende Entdeckung gemacht wird.

Die Tramps von Luna von Robert A. Heinlein (1952/1979) ist eine nette ‚alte Kamelle‘, die sich aber auch 65 Jahre nach ihrem Erscheinen (in meinem Geburtsjahr!) noch immer gut lesen läßt. Ein kleines Bändchen für die Fans des Altmeisters.

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