Am 26. Juli 2014 startete die New York Times eine Kampagne für Cannabis-Legalisierung. Derzeit veröffentlicht die renommierte Zeitung täglich einen Artikel zur Sinnlosigkeit des Verbots. Der erste Artikel ist unter dem Titel „Lasst die Staaten sich für Marijuana entscheiden“ (Let States Decide on Marijuana). Die angesehenste Zeitung des Landes fordert: Gebt das Hanf frei!
Die Argumente, die dort für eine Legalisierung aufgezeigt werden, sind die gleichen Argumente, die seit vielen Jahren auf der Hanfparade in Berlin vorgetragen wurden. Generell kann beobachtet werden, dass die Befürworter einer Re-Legalisierung von vielen Seiten immer mehr Rückendeckung bekommmen. Um eine Novellierung des Betäubungsmittelgesetzes in Deutschland in Verbindung mit der Re-Legalisierung von Cannabis als Medizin und Genussmittel zu befördern, sind die Aktivisten von Demonstrationen wie die Dampfparade in Köln und die Hanfparade in Berlin auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen und rufen deshalb zur Teilnahme an diesen Demonstrationen auf.
US-Pharmakonzerne finanzieren in den USA die Gegner der Cannabis-Liberalisierung. Sie befürchten, dass ihre opiathaltigen Schmerzmittel vom Markt verdrängt werden. Auch Polizeigewerkschaften, Gefängnisunternehmen und Bierbrauer wehren sich in den USA gegen das legale Kiffen. Sie befürchten eine Schrumpfung ihrer Bedeutung respektive ihrer Umsätze. Doch die Mehrheit der US-Amerikaner glaubt nicht mehr an den Nutzen des Verbotes von Cannabis als Freizeitdroge und fordert die Legalisierung. Die Demonstrationen in Köln und Berlin sollen die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland dazu motivieren, Abschied von der Propaganda der Prohibitionisten zu nehmen und sich sachkundig machen und in der Folge sich für Drogenkompetenz, und Drogenmündigkeit stark zu machen.
Die Dampfparade wird am Samstag, 2. August 2014, um 12:00 Uhr am Heumarkt in Köln starten. Schwerpunktthema der Dampfparade ist die Freigabe von Cannabis als Medizin. Nach der Auftaktkundgebung am Heumarkt wird es einen Umzug durch die Stadt geben und gegen 17:00 Uhr wird der Demonstrationszug für die Abschlusskundgebung wieder auf dem Heumarkt eintreffen.
Wie man dem Flyer der Dampfparade entnehmen kann, geht es den Organisatoren um eine gesündere Zukunft, vor allem für Patienten, die Cannabis als Medizin benötigen. In den USA hat bereits die Mehrheit der Bevölkerung – diejenige, die in fortschrittlichen Bundesstaaten wohnt – die Möglichkeit, sich von ihrem Arzt Cannabis als Medizin verschreiben zu lassen. In Deutschland dürfen derzeit jedoch nur knapp 300 Patienten Cannabisblüten als Medizin nutzen.
Das Motto der Hanfparade 2014 lautet: „Grünes Licht für die Legalisierung“. Als die Hanfparade im Jahr 1997 mit dem Slogan „Legalisierung Jetzt!“ die politische Bühne betrat, tat die Mehrheit der Deutschen die Forderung „Wiederzulassung der Pflanze Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel, Amnestie für alle Hanfgefangenen sowie Rehabilitierung der Prohibitionsgeschädigten“ als Gespinst einiger weniger benebelter Hirne ab.
Knapp zwei Jahrzehnte oder 18 Hanfparaden später sind die einst einsam rufenden Hanffreunde und Legalisierungsbefürworter im Mainstream der Gesellschaft angekommen. Sie können viele Ärzte und über 120 Strafrechtprofessoren in Deutschland zu ihren Unterstützern zählen. Dennoch ist zu befürchten, dass die große Koalition der Bundesrepublik vier Jahre drogenpolitischen Stillstand bringt. Es ist zu befürchten, dass auch im Jahr 2014 wieder hundertausende Strafverfahren gegen harmlose Hanfnutzer Existenzen vernichten und Familien auseinander reißen. Trotz aller anderslautender wissenschaftlicher Fakten und gegen jede Vernunft werden Union und SPD am Dogma „hanffreie Gesellschaft“ festhalten.
Die Hanfparade will das ändern und all jenen ein Forum bieten, die das Hanfverbot als historischen Fehler erkannt haben. Die Hanfparade wird am Samstag, 9. August 2014, um 13:00 Uhr auf dem Washingtonplatz südlich des Hauptbahnhofs starten. Die Route führt dann zur Bundesgeschäftsstellle der Grünen am Platz vor dem Neuen Tor, wo die erste Zwischenkundgebung stattfinden wird. Vom Platz vor dem Neuen Tor wird es dann weitergehen durch die Hannoversche Straße in die Friedrichstraße bis zum Bundesministerium für Gesundheit zur zweiten Zwischenkundgebung.
Auf der Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor wird wie in den Vorjahren die große Abschlusskundgebung der Hanfparade stattfinden. Es wird wieder eine Bühne mit Livemusik und Reden geben, sowie Informationen zu Hanf als Grundstoff für Industrieprodukte, Hanf als Medizin und Mitmachangeboten rund um Hanf. Diverse Vereine und andere Organisationen werden mit Infoständen Aufklärungsarbeit leisten.
Vergl. hierzu auch in diesem Blog den Artikel vom 12. September 2013 „Grünes Licht für die Legalisierung“
[…] gleichen Blog erschien Ende Juli ein Beitrag unter dem Titel „Von der Dampfparade zur Hanfparade“. Darin wurde die wachsende Akzeptanz der Forderungen der Hanfparade in den führenden Zeitungen […]