Das Meinungsforschungsinstitut Gallup befragte erstmalig im Jahr 1969 die US-Amerikaner, ob sie für die Legalisierung von Cannabis seien. 12 Prozent befürworteten damals eine Legalisierung. Bis Ende der 70er Jahre stiegt der Anteil der Befürworter auf 28 Prozent, sank dann aber aufgrund der Propagandakampagne „Just Say No“ wieder auf 25 Prozent und verharrte dort bis Mitte der 90er Jahre. Dann stiegt der Anteil der Befürworter einer Legalisierung wieder an und erreichte im Jahr 2000 bereits 31 Prozent. Ein Jahr, nachdem in Colorado und Washington State im Rahmen von Volksabstimmungen im Jahr 2012 eine Mehrheit für die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken gestimmt hatte, befürwortete erstmals auch eine Mehrheit der Befragten in den USA eine Legalisierung.
Historischer Rückblick Cannabis als Medizin
Kalifornien legalisierte nach einer Volksabstimmung 1996 als erster Bundesstaat in den USA die Nutzung von Cannabis als Medizin. 1998 folgten Oregon, Alaska und Washington, 1999 Maine, 2000 Colorado, Hawaii und Nevada, 2004 Montana und Vermont, 2006 Rhode Island, 2007 New Mexico, 2008 Michigan, 2010 New Jersey und Arizona, 2011 Delaware, 2012 Connecticut und Massachusetts, 2013 Illinois und New Hampshire, 2014 Maryland, Minnesota und New York, 2015 Louisiana und 2016 Arkansas, Florida, North Dakota, Ohio und Pennsylvania. In der Hauptstadt Washington D.C. stimmten die Bürger zwar bereits 1998 für die Legalisierung von Cannabis als Medizin, doch der US-Kongress verhinderte lange Zeit die Umsetzung des Votums der Bürger, so dass erst im Juli 2013 die erste Abgabestelle (dispensary) für Patienten seine Tore öffnen konnte. Derzeit ist Cannabis als Medizin in 29 Bundesstaaten der USA sowie in der Hauptstadt Washington D.C. legal verfügbar.
Historischer Rückblick Cannabis als Genussmittel
Als erste Bundesstaaten in den USA legalisierten 2012 Colorado und Washington nach Volksabstimmungen die Nutzung von Cannabis als Genussmittel. 2014 folgten Alaska und Oregon, 2016 Kalifornien, Maine, Massachusetts und Nevada und in der Hauptstadt Washington D.C. wurde 2014 über die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel abgestimmt. 69 Prozent stimmten für die Legalisierung. Ab dem 26. Februar 2015 war der Anbau und der Besitz von Cannabis zu Genusszwecken in Washington D.C. legal, nur der Handel blieb dort illegal.
Meinungsumfragen
Das Meinungsforschungsinstitut Gallup befragte erstmalig im Jahr 1969 die US-Amerikaner, ob sie für die Legalisierung von Cannabis seien. In der Folge befragte des Meinungsforschungsinstitut alle paar Jahre die US-Amerikaner zum gleichen Thema, ab 2009 sogar jährlich.
Grafik 1 zeigt die Zustimmung zur Legalisierung von Cannabis in den USA als Zeitreihe von 2009 bis 2017. Datenquellen: Gallup Umfrage 2016, Gallup Umfrage 2017
Seit dem Jahr 2013 befürwortete stets eine Mehrheit bei den jährlichen Umfragen des Gallup-Instituts eine Legalisierung von Cannabis. Im Oktober 2017 waren es 64 Prozent – der höchste Wert aller Zeiten. Erstmalig sprach sich dieses Jahr auch eine Mehrheit der Anhänger der Republikaner für die Legalisierung von Cannabis aus.
Grafik 2 zeigt die Zustimmung zur Legalisierung von Cannabis in den USA als Zeitreihe von 2009 bis 2017 nach Parteipräferenz aufgeschlüsselt. Datenquellen: Gallup Umfrage 2017
Von den Anhängern der Republikaner sprachen sich gemäß Gallupumfrage vom Oktober 2017 mehr als die Hälfte (51 Prozent) für die Legalisierung von Cannabis aus, von den Anhängern der Demokraten waren es jedoch weit mehr: 72 Prozent. Offensichtlich ist eine zunehmende Mehrheit in den USA davon überzeugt, dass die Erfahrungen, die in den Bundesstaaten mit einem legalen Status von Cannabis gemacht werden, sich positiv auf die Gesellschaft auswirken.
Vergl. hierzu in diesem Blog:
[26.03.2017] Legalisierung macht Sinn!
[20.11.2015] Cannabis: Mehrheit der Deutschen glaubt an baldige Legalisierung