vonhausblog 19.12.2016

taz Hausblog

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Zittern, was das Zeug hält, um die Königin zu wärmen – ein Bienenleben ist im Winter äußerst anstrengend, erst recht auf dem Dach der taz.

Außer wenn die Wintersonne ganz stark scheint und ihre Strahlen direkt den Eingang des Bienenstocks treffen, fliegt jetzt keine Biene mehr umher. Doch Faulenzen ist im Inneren des Holzkastens auf dem taz-Dach nicht angesagt.

Immer wieder werden wir gefragt, ob Bienen Winterschlaf halten. Klare Antwort: Nein. Bienen arbeiten auch im Winter sehr fleißig. Sie bilden eine Kugel um die Königin herum und sind eigentlich in andauernder Bewegung. So wärmen sie sich und die Queen.

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Die Bienenstöcke auf dem taz-Dach an einem grauen Wintervormittag; Foto: taz

Die äußersten Bienen sind am aktivsten und zittern, was das Zeug hält, um damit Wärme zu erzeugen. Und das kostet ordentlich Energie. Gut, dass sie im Spätsommer eine dicke Portion an Futter bekommen haben.

Honigdiebe im taz-Auftrag

Das Bienenfutter besteht übrigens aus Flüssigzucker, den die Bienen weiterverarbeiten wie Blütennektar und in ihre Waben einlagern. Flüssigzucker deshalb – und hier müssen wir ganz einfach ehrlich sein – weil wir ihnen den Honig stibitzt haben und ihn lieber selber essen, bzw. im taz Shop anbieten.

Zur Verteidigung muss man sagen: Die taz-Bienen hätten auf ihrer letzten Ernte des Jahres 2016 wahrscheinlich nur schlecht überwintert. Diese enthielt nämlich einen ordentlichen Anteil an Honigtau, welcher dermaßen mineralstoffhaltig ist, dass er der gesunden Überwinterung der Bienen schaden könnte.

In freier Wildbahn hätten die Bienen als Winterfutter eine Ganzjahresmischung an Honig in ihrem Stock, so vermeiden sie das Problem. Doch um dies zu gewährleisten, dürften wir überhaupt keinen Honig mehr ernten.

Fit für den Winter sind die taz-Bienen aber allemal. Das konnten wir bei der Winterbehandlung mit Oxalsäure gegen die Varroa-Milben sehen. Dicht an dicht krabbelten sie in ihrer Bienenkugel um die Königin herum und wärmten sich. Von wegen Winterschlaf.

Jana Tashina Wörrle ist freie Journalistin und Imkerin der Kiezimkerei in Berlin Charlottenburg. Sie betreut die Bienenvölker auf dem taz-Dach und berichtet darüber an dieser Stelle in loser Folge.

Titelbild: Eine Bienenkönigin und ihr Bienenvolk – in diesem Fall aber beim sommerlichen Alltagsbetrieb und nicht im Winter; Foto: ap

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https://blogs.taz.de/hausblog/auf-dem-taz-dach-von-wegen-winterschlaf/

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kommentare

  • Sollten wir nicht alle darauf hinarbeiten, daß die Bienen wieder so existieren können wie seit vielleicht 100 Millionen Jahren ?
    http://www.bienen-wissen.de/html/bienenwelt.html
    Diese wunderbaren Geschöpfe selbst tun jedenfalls alles zum Überleben, was sie tun können. Da ist die augenblickliche Bequemlichkeit nicht wichtiger als die Zukunft, wie wir das handhaben.
    Zuerst wäre eine durch und durch friedliche Revolution notwendig, mit dem Ziel, endlich einmal die Nachdenklichen an die Macht zu bringen.
    Dafür müßten alle gesellschaftsrelevanten Gruppen die Nachdenklichen zum Masseneintritt in die Parteien aufrufen, http://www.demokratievonunten.de

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