Die Kolleg*innen Simone Schlindwein, Christian Jakob und Daniél Kretschmar haben den Otto-Brenner-Preis gewonnen. Wofür? Dafür: migration-control.taz.de.
In ihrem Projekt „Migration Control“ haben die drei untersucht und berichtet, wie Europa Einfluss auf Flucht- und Migrationsbewegungen außerhalb seiner Grenzen nimmt. Kurz: Was macht die EU da eigentlich? Wer kriegt wie viel Geld wofür – und welche Gegenleistung wird dafür verlangt? Schlindwein, Jakob und Kretschmar haben Zahlen, Daten und Texte zur EU sowie zu 26 afrikanischen Staaten, der Türkei und Israel zusammengetragen. Eine zentrale These: „Die klassischen Bedingungen der Entwicklungszusammenarbeit – ‚Good Governance‘, niedrige Korruption, Bedürftigkeit – werden über Bord geworfen. Es zählt allein die Bereitschaft des Staates, den Türsteher zu spielen.“
Und noch eine tazlerin wurde am Dienstagabend ausgezeichnet: Die Autorin Charlotte Wiedemann erhielt den Spezial-Preis für ihr journalistisches Lebenswerk.
Der Otto-Brenner-Preis („Kritischer Journalismus – Gründliche Recherche statt bestellter Wahrheiten“) wird jährlich von der Otto-Brenner-Stiftung verliehen, der Stiftung der IG Metall. Weitere PreisträgerInnen waren in diesem Jahr Kristina Gnirke, Isabell Hülsen und Martin U. Müller vom Spiegel, der freie Journalist Fritz Schaap, Caterina Woj und Andrea Röpke für einen WDR-Fernsehbeitrag sowie Hannes Munzinger von der Süddeutschen Zeitung. Ein Recherche-Stipendium gab es unter anderem für den Ex-taz-Redakteur Bernd Kramer.
Jürn Kruse
Foto: Otto-Brenner-Stiftung
„renommiert“, bitte