Von Andreas Marggraf, Co-Geschäftsführer der taz
„E-Paper retten etliche Zeitungen und Magazine vor roten Verkaufszahlen“: So titelte das Fachmagazin Horizont die Veröffentlichung der neuesten Verkaufszahlen Mitte Oktober.
Einmal im Quartal erwarten wir Verleger*innen gespannt die aktuellen IVW-Zahlen. Das sind die von der „Interessengemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern“ erfassten Verkaufszahlen deutscher Zeitungen.
Eigentlich als Grundlage für den Verkauf von Anzeigen gedacht, kann man an ihnen aber auch die allgemeine Entwicklung auf dem Zeitungsmarkt ablesen. Denn die Verkaufszahlen werden nach einheitlichen Regeln an die IVW gemeldet und von dieser auch regelmäßig geprüft, so dass hier vergleichbare Zahlen vorliegen.
Seit Jahren ist die Hauptnachricht: Die Auflage der Tageszeitungen geht kontinuierlich zurück. Im 3. Quartal 2024 ist sie im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 6 Prozent gesunken. Dies liegt am starken Niedergang der Auflagen der gedruckt verkauften Exemplare, aktuell um über 10 Prozent.
Entsprechend der veränderten Lesegewohnheiten bieten alle Zeitungen auch eine E-Paper-Ausgabe an. Diese wird ebenso als verkaufte Auflage gezählt, sofern ihr Preis mindestens die Hälfte des günstigsten Preises der gedruckten Ausgabe beträgt. Und diese Auflage ist um über 11 Prozent gestiegen.
Den Auflagenverlusten der gedruckten Ausgabe stehen damit zwar Gewinne bei der digitalen Auflage gegenüber, diese können aber den Gesamtauflageverlust nicht ganz ausgleichen.
taz mit starker E-Paper-Auflage
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Und so beträgt der Anteil der E-Paper-Ausgaben an den gesamten 44.342 werktäglichen Verkäufen (Montag – Freitag) im 3. Quartal 2024 bei der taz inzwischen stolze 58 Prozent.
Bei der Süddeutschen Zeitung und der FAZ sind das jeweils nur ca. 40 Prozent, bei allen Tageszeitungen zusammen sogar nur knapp 23 Prozent.
Durch eine gute Entwicklung bei der digitalen Ausgabe konnte die taz ihre verkaufte Auflage im 3. Quartal 2024 trotz starker Verluste bei den Printverkäufen (-7,5 Prozent) – im Gegensatz zu anderen Tageszeitungen – sogar um 3 Prozent steigern.
Die Fachpresse interpretiert dies nun zum wiederholten Male im Hinblick auf die TAZ so: „Die Einstellung der täglichen Druckausgabe im nächsten Herbst rückt näher.“
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