Ein wohlklingender Gong ertönt und schon geht es los: die Tore der Frankfurter Buchmesse 2022 sind hiermit offiziell für Besucher:innen von nah und fern eröffnet. Das daraufhin einsetzende geschäftige Treiben der Messe erinnert im ersten Moment mehr an den Flughafen in Frankfurt als an eine Buchmesse. Und noch eine Sache haben beide Orte gemeinsam: Selten ist es still.
Gleiches gilt auch für unser taz Studio, das eine eigene Bühne für die Bücher und Gedanken der Autor:innen bietet. So erinnert Judith Holofernes unter anderem daran, das Self Care bedeutet, auch mal Nein zu sagen. Ja sagen dafür einige Besucher:innen zum Angebot der neuen wochentaz, die sie ab dem 12. November für volle zehn Wochen gründlich testen dürfen. Wissenschaftlerin und Autorin Maja Göpel plädiert im taz Talk mit Peter Unfried schließlich dafür, aus vielen kleinen Leben das Große hinzubekommen. Und so oder so ähnlich lässt sich auch die Buchmesse beschreiben.
Ein Wochenende lang finden sich hier Familien, Literaturagent:innen, Freund:innen, Cosplayer:innen und Politiker:innen ein. Auf der Suche nach den neusten Bucherscheinungen, den schönsten Stickern und den spannendsten Vorträgen füllen sie die Gänge der Messehallen mit geschäftigem Gewusel und aufgeregtem Stimmengewirr.
Messekater und Business, Baby!
Und doch ist es auch ein Ort für Geschäfte, die getarnt hinter Sektgläsern und netten Gesprächen stattfinden. Business, Baby! Das auch wir das ein oder andere Glas zum Feierabend getrunken haben, möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen.
Wer der Realität nicht entkommen möchte, sondern sie besser verstehen will, ist ebenfalls gut aufgehoben. Mit verschiedenen Podien und Debatten zeigen sich die Aussteller:innen der Buchmesse politisch und diskussionsbereit. Durch ein Awareness-Team versuchen die Veranstalter:innen erstmalig, die Teilnahme einiger rechter Verlage zu kompensieren. Bleibt zu hoffen, dass es nicht viel zu tun gab.
Als sich die Gänge am Sonntagabend langsam leeren, fehlt nur noch der Abbau. Ein Gong, lautes Klatschen der Aussteller:innen – und die Messe ist vorbei. Zurück bleibt ein gutes Gefühl und ein Stand, der darauf wartet, für die Rückreise nach Berlin wieder sorgfältig verpackt und verladen zu werden. Nach und nach verwandelt sich unsere Kammer, die sich für einige Tage wie ein Wohnzimmer anfühlt, zurück in einen leeren Messebau-Kasten.
Eindrücke einer ganz eigenen Welt
Wie am Ende jedes Buchmessen-Tages bleibt uns allen ein rauschartiges Gefühl und ein voller Kopf. Voll mit besonderen Eindrücken einer ganz eigenen Welt, die hier für einige Tage im Jahr entsteht.
Ich werde sie vermissen – die neugierigen Blicke der Besucher:innen und natürlich unser Team. Bis zum nächsten Mal!
Von Leah Schmezer, Praktikantin der taz-Abteilung Marketing, Kommunikation und Kreation.
Mit 12 taz Talks präsentierten wir live on stage einen Querschnitt der Literaturneuheiten des Herbstes. Sie können die Talks unbegrenzt im Nachhinein auf dem taz Youtube-Kanal nachschauen. Alle Informationen dazu finden sie unter taz.de/buchmesse