In 2019 hat das freiwillige Bezahlmodell auf taz.de drei Tausender-Meilensteine geknackt, die Zahl der Supporter*innen ist im letzten Jahr von 15.400 auf 18.754 gestiegen.
Gleich zu Beginn des Jahres war taz zahl ich durch eine technische Umstellung ein wenig ins Straucheln geraten. Unser eingeblendeter Hinweis wurde weniger oft ausgespielt als nötig gewesen wäre, um mehr Menschen zu gewinnen. Nach der Umstellung mitte des Jahres erholte sich die Zahl der Neuanmeldungen wieder.
Im September schufen wir uns ein weiteres Standbein. Ein Textfeld unter allen redaktionellen taz.de-Artikeln, optisch unaufdringlich, jedoch mit dringlicher Botschaft, uns einmal oder regelmäßig zu unterstützen. Die Neuanmeldungen wuchsen seitdem um etwa ein Drittel. Wir experimentierten weiter, auch mit kleineren Maßnahmen, wie etwa den kürzlich angepassten Buttons auf dem tzi-Layer, wo wir zwei verschiedene Versionen testen.
Überhaupt wurde in 2019 die Ära des A/B-Tests eingeleitet. Über Änderungen und Verbesserungen entscheiden jetzt nicht mehr wir oder Onlinestrategen, sondern die eigentlichen Expert*innen: unsere Nutzer*innen. So haben wir zum Beispiel getestet, ob eine gezielte Ansprache zu Themen wie Europa, Ostwahlen oder Klima auf unseren Layern mehr Effekt hat. Fazit: Eher nicht. Das Gefühl, das Gesamtprojekt taz und den Journalismus der taz zu unterstützen ist womöglich wichtiger als themenbezogenes Commitment.
Erkenntnisse darüber, warum taz-Leser*innen mitmachen und wer unsere Unterstützer*innen überhaupt sind, hat eine im letzten Jahr durchgeführte Umfrage (PDF) geliefert. Deutlich mehr Männer (62 Prozent) als Frauen (36 Prozent) sind beteiligt (divers: 2 Prozent). Der durchschnittliche taz zahl ich-Unterstützer ist 49 Jahre alt, wählt grün und wohnt in einer Großstadt. Die wichtigsten Themen sind Europa, Umwelt und Soziale Gerechtigkeit. Der Hauptgrund fürs Bezahlen ist ein solidarischer: Der Zugang soll für Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten frei bleiben.
2019 in Menschen
Als die Feuerwerke zum Jahreswechsel knallten, machten 18.588 Pressefreiheitskämpfer*innen mit bei taz zahl ich. Man muss im Angesicht der verpassten 19-19-Schnapszahlchance dazusagen, dass 2018 ein Rekordjahr war für das freiwillige Bezahlen. In Folge eines besonders erfolgreichen Jahres für die taz-Berichterstattung lag der Zuwachs damals bei sagenhaften 5.523, denn Hamburg (G20), Hambacher Forst und Hannibal schlugen hohe Wellen. Aber wir freuen uns trotzdem über den Zuwachs im letzten Jahr, denn mit jedem zusätzlichen Mitglied in der Community wird die Zukunft der taz in digitalen Zeiten ein wenig sicherer.
2019 in Zahlen
4.406 Menschen haben sich in 2019 neu angemeldet und für einen regelmäßigen Beitrag entschieden, etwas weniger (gut 20 Prozent) als im vorletzten Jahr. 1.307 Beiträge sind in 2019 ausgelaufen oder wurden gekündigt. Die Community wächst damit (netto) um 3.099. Gut ein Viertel der Neuanmeldungen kamen über unsere Mobilseite zustande (26 Prozent bzw. 1158 Beiträge).
Im Durchschnitt haben sich damit jeden Tag 12 Menschen dazu entschlossen, die taz regelmäßig zu unterstützen (2018: 15). Der Spitzenmonat der Anmeldungen war der Oktober mit 565 Neuanmeldungen, der schwächste war der Mai (243). Die zweite Jahreshälfte (2670) war deutlich besser als die erste (1736).
Die Jahreseinnahmen belaufen sich auf über eine Million: 1.235.998,17 Euro. Das ist eine Steigerung um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2018: 999.362,00 Euro). Über regelmäßige Beiträge kamen dabei 1.155.204 Euro zustande (93 Prozent der Gesamteinnahmen), über spontane und einmalige Zahlungen 80.794 Euro (7 Prozent), wobei hier die Direktüberweisungen (43.472 Euro) und Paypal (25.028 Euro) die beliebtesten Bezahlvarianten sind.
20 in 2020
2020 werden wir die 20.000 Marke knacken. Das ist unser Ziel. Aber auch wenn wir dieses Ziel erreichen, müssen wir der Realität ins Auge sehen: Von unseren monatlichen Besucher*innen auf taz.de wären das dann 0,08 Prozent. Auch wenn sich Besuche auf der Seite nicht so einfach in reale Personen umrechnen lassen, bleibt unterm Strich: Es können und müssen mehr zahlende Lesende werden.
Auch von dem momentanen monatlichen Durchschnittsbeitrag von 5,58 Euro könnten wir die Arbeit der taz und all ihrer Kolleg*innen nicht finanzieren. Deshalb arbeiten wir auch in diesem Jahr weiter daran, dass die taz im Digitalen nicht nur gelesen, geklickt und geteilt, sondern von noch mehr Menschen wertgeschätzt und finanziell stärker mitgetragen wird.
Ihr taz zahl ich-Team