Ohnehin ist er ein außergewöhnlicher Kollege. Ahmad Ahmad, 41 Jahre, spricht den feinen Klang des eher zurückhaltenden Hauptstädters – Berlinisch, aber mit vornehmer Diktion. Aufgewachsen in Wilmersdorf, wo er auch sein Fachabi baute, kam er 1991 für ein Jahrespraktikum zur taz – und blieb, wie so manche im Haus der heutigen Rudi-Dutschke-Straße, an ihr hängen. Er gehört zum Westberliner Teil der multikulturellen Kollegenschaft in der taz – und ist insofern eine wenn auch starke Minderheit – im Vergleich mit den Westfalen, Franken und Schwaben hier im alternativen Pressehaus.
Von 1995 an absolvierte er eine taz-Ausbildung zum Verlagskaufmann, arbeitete aushelfend am Empfang in der Telefonzentrale – wo er vielen, die bei taz-Anrufen eher rüde Gegenfragen gewohnt waren („Wen woll’n Se?“), mit gediegener Höflichkeit begegnete. Auch die Aboabteilung kennt Ahmad Ahmad – doch seine besondere, wenn man das für ein Arbeitsverhältnis sagen will, Liebe gilt dem taz-Shop. Hier schob er in den letzten Wochen Sonderschichten – und war mit der körperlich auslaugenden Weihnachtszeit, also der ziemlich okayen Bestelllage der Artikel aus dem nicht publizistischen taz-Geschäft, nun wirklich nicht allein. Wird er hier als einer von vielen taz-KollegInnen im Lagerhaus gegenüber dem taz-Haus gelobt, so liegt das daran, dass er es schon als taz-Empfangsmensch verdient hätte. Gerade in diesen Tagen jedoch war er Teil eines ziemlich „wie geschnitten Brot“ funktionierenden Teams, das von morgens bis in den Abend Pakete und Päckchen packt: Und das, wie erwähnt, seinerseits mit überwiegend freundlicher Miene.
Seine Hobbies? Tischtennis, Fußball, Soul der Sechziger, Jazz aus der Ära des frühen François Truffaut – und Entspannendes sowieso. Wir wünschen auch ihm – frohe Feiertage und gute, nicht verlängerte Feierabende im neuen Jahr.
Vielen Dank, dass Ihr Herrn Ahmads Migrationshintergrund nicht konkret benannt habt – ernsthaft! Eine sehr angenehme Ausnahme von der Regel in deutschen Medien.