„Früher habe ich einfach so hier rumgesessen … heute rette ich Leben“, denkt sich der dicke Mann im Unterhemd auf seinem Sofa. Mit dieser Karikatur, die im April 2020 in der taz veröffentlicht wurde, gewann Mario Lars am 25. Januar 2021 den „Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen“.
Der Preis wird vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert. Der zweite Platz und 2.000 Euro gingen an Klaus Stuttmann für eine Karikatur, die den föderalen Flickenteppich im Umgang mit Corona thematisierte und im Tagesspiegel erschien.
Für die Karikatur zum Unwort des Jahres 2019, „Klimahysterie“, veröffentlicht in der taz im Januar 2020, gewann Mathias Hühn den dritten Preis und 1.000 Euro.
Hühn freute sich in einem vorab gedrehten Video über das Preisgeld, das ihn als Hungerleider über die nächsten Monate tragen werde, um auf die prekäre Situation der freien KarikaturistInnen aufmerksam zu machen – nicht nur während der Pandemie.
Die FreundInnen des scharfen Sehens wurden pandemiebedingt aufs Sofa verbannt
Die Veranstaltung im Rahmen der „Rückblende 2020“ erfolgte diesmal digital. Statt KollegInnen zu treffen und guten Wein zu trinken, wurden die FreundInnen des scharfen Sehens aufs Sofa verbannt. Prämiert wurden auch die besten politischen Fotografien des vergangenen Jahres. Christian Mang konnte sich über den ersten Platz und 7.000 Euro freuen, Platz 2 und 3 gingen an Daniel Pilar und Michael Kappeler. Teilgenommen an dem Wettbewerb haben 66 KarikaturistInnen und 259 FotografInnen.
1. Preis für politische Fotografie: Aufnahme von Demonstrantinnen ohne Mund-Nasen-Schutz, die während Protesten gegen die Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie Polizisten anschreien. Foto: Christian Mang
Von Isabel Lott, Fotoredakteurin der taz