von 11.05.2012

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

Mehr über diesen Blog

Liebe taz.de-Leserinnen und Leser,

um unsere Website besser gestalten zu können, wollen wir verstehen, wie Sie sie benutzen. Deshalb möchten wir eine Software zur Websiteanalyse auf taz.de einsetzen, nämlich „Etracker“. Mit diesem Analysetool können wir dann sehen, auf welchen Wegen unsere User über taz.de surfen, welche Elemente sie wahrnehmen und welche nicht.

Das hilft uns zum Beispiel, den vielen Content auf taz.de für unsere Leser besser überschaubar zu machen, die Website intuitiver zu gestalten.

Matthias Urbach
Matthias Urbach, Leiter taz.de

Etracker wird per JavaScript eingebunden und bereitet die Verwendung der Website in verschiedenen Statistiken auf. Die Erkenntnisse sollen dann in den für 2013 geplanten Relaunch von taz.de einfließen.

Wir haben Etracker ausgewählt, weil der Anbieter in Hamburg ansässig ist, also deutschem Datenschutzrecht unterliegt. Etracker speichert keine vollständigen IP-Adressen (an denen man im Prinzip einen User identifizieren kann). Die gewonnenen Nutzungsprofile werden für keinen anderen Zweck verwendet außer der Auswertung für taz.de.

Die Etracker-Software wird so bei taz.de eingebunden, dass auch wir keine Rückschlüsse auf die Identität eines Nutzers hinter dem Profil ziehen können – selbst dann nicht, wenn jemand auf taz.de seine Daten direkt eintippt, um zum Beispiel etwas im Ekiosk oder im tazshop zu kaufen. Denn auf diesen Formular-Seiten binden wir die Software nicht ein.

Wenn Sie trotzdem nicht wollen, dass Ihr Surfverhalten auf diese Weise aufgezeichnet wird, dann haben sie zwei Möglichkeiten, das Erstellen eine Nutzungsprofils durch Etracker zu verhindern.

Kein Google Analytics

Die meisten Website-Betreiber machen sich wenig Sorgen darum, was mit den gesammelten Daten passiert und wählen Google Analytics als Dienst, um die Benutzung ihrer Website zu untersuchen. Der Dienst ist kostenlos, birgt aber zwei Probleme: Google Analytics läuft auf sehr vielen Websites und die Daten werden auf Servern im Ausland gespeichert, die nicht deutschem Datenschutzrecht unterliegen.

Im Ergebnis kann Google mit diesen Daten umfangreiche Nutzerprofile anlegen, die es verwendet, um zielgenauer Werbung auszuspielen. Da Google Analytics auf so vielen Seiten läuft, kann Google diese Profile oft auch konkreten Personen zuordnen. Das geht besonders leicht, wenn die betreffenden Nutzer außerdem einen Google Dienst wie Google Mail oder Google+ verwenden. Ein ähnliches Problem gibt es übrigens mit Facebook.

All das kann mit den taz.de-Daten von Etracker nicht passieren. Sie bleiben anonym und dienen keinem weiteren Zweck, als unsere Website zu verbessern.

Allerdings ist taz.de leider nicht ganz frei vom Tracking Dritter. Die Werbung auf unserer Website wird oft nicht direkt von unserem Anzeigen-Server selbst ausgespielt, sondern von Servern unserer Anzeigenkunden. Dabei wird von deren Servern JavaScript geladen, was den Anzeigenkunden prinzipiell die Möglichkeit gibt, Daten über das Nutzerverhalten zu erheben – nämlich immer dann, wenn ihre Werbung angezeigt wird.

Da sich taz.de im wesentlichen aus Anzeigen finanzieren muss und dieses Verfahren den Markt dominiert, können wir das nicht im Alleingang verändern. Alles, was wir selbst direkt über unseren Anzeigenserver (von Adition) ausspielen, ist dagegen bewusst frei von Tracking.

Mit besten Grüßen

Matthias Urbach

 

PS. Wenn Sie wissen wollen, wie Etracker technisch funktioniert, lesen Sie hier weiter.

PPS. Wir starten im Laufe dieses Freitags mit der Einbindung von Etracker. Wir verwenden es zunächst noch nicht in den Blogs.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/hausblog/taz-de-bindet-etracker-ein/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • @Sebastian Heiser: Schon klar. Ich habe nichts zu verbergen, aber das muss nicht jeder wissen. Die Fragebögen der Uni MS bearbeite ich immer gern und dass ich ihre Headline zu e-tracker auf taz.de übersehen habe, bringt mich ins Grübeln.. Liegt es an mir oder am Seitenlayout?

  • Schön dass es hier mit Etracker und WordPress klappt…ich habe da nämlich gerade so meine Probleme.
    Google Analytics ist da doch deutlich einfacher zu integrieren, aber ich kriege es bestimmt noch hin.
    Grüße
    Carsten

  • tazitus: “Zurück zum Papier.Da weiß Niemand, wie ich eine solche Zeitung lese”. Wir wissen auch beim E-Tracker nicht, wie SIE die Webseite lesen. Wir erfahren nur anonymisiert, wie viele unserer Leser auf welchem Wege die Seite lesen. Genau wie bei der gedruckten Ausgabe, dank der regelmäßigen repräsentativen Befragung unserer Papier-Leser durch das Institut für Kommunikationswissenschaft der Uni Münster.

  • @Bettler

    So eine Website ist ein sehr kompliziertes Gebilde bestehend aus Hunderten von Seiten. Und es ist sehr schwer, seinen Journalismus so zu präsentieren, dass die meisten finden, was sie suchen. Aus meiner Erfahrung mit Kritiken an unserer Website kann ich berichten, dass praktisch jede/r etwas nicht findet, was eigentlich leicht auffindbar sein sollte.

    Das ist es ganz gut, sich mal eingehender mit der Art und Weise zu beschäftigen, wie die Website optmiert werden kann.

  • tazitus: Danke für die Anmerkung zum Facebook-Cookie! In der rechten Spalte des taz-Hausblogs war eine Grafik mit einem Hinweis auf die “taz-zahl-ich”-Seite bei Facebook eingebunden – und zwar so, dass diese Grafik vom Facebook-Server geladen wurde. Das wurde hier offenbar eingefügt, ohne die damit verbundenen Folgen zu überblicken. Ich hab’s jetzt gelöscht.

  • Das ist eine exzellente Idee!
    Mit dem Etracker helfen Sie uns in vorbildlicher Weise, sämtliche IP-Nummern von linken Kriminellen und Volksverrätern zu erfassen, die unsere nachgeordneten Behörden dann nicht mehr selbst zu sammeln brauchen.
    Wir werden die “taz” für das Bundesverdienstkreut vorschlagen.

  • Ich bin begeistert!
    Nicht gerade über die Etrackerei der taz, sondern über Ghostery. Kannte ich vorher nicht.
    Von daher: Vielen Dank, liebe taz. Eure Fairness und Transparenz ehrt Euch.

  • Völlig verkehrter Ansatz! Ein Medium schafft Öffentlichkeit gerade nicht, indem es die NutzerInnen beobachtet und sich danach ausrichtet, sondern indem es frei und unabhängig vom Endverbraucher aufschlußreiche Inhalte in einer attraktiven Form darbietet.

    Man könnte zum Beispiel längst mal taz-Blogbeiträge mit Bildern/Videos von taz-Blogbeiträgen ohne Bilder (Texte) trennen, bevor das alles hier zur visuellen Müllhalde verkommt.

    Die taz braucht mehr Journalismus nicht Marketing!

  • Und facebook-cookies werden hier auch schon installiert. Wurde drauf auch schon mal hingewiesen? Es wird langsam ärgerlich. Zurück zum Papier. Da weiß Niemand, wie ich eine solche Zeitung lese – und was ich hinterher mit dem Papier mache.

    (Schwarmintelligenz macht blöd.)

  • Sehr transparent dargestellt. Besonders gut finde ich, dass sich die taz nicht auf das (vermeintlich) einfache und kostenlose Google-Analytics eingelassen hat, wie es leider die meisten Anbieter machen, die sich nicht dafür interessieren, was mit den Nutzer und ihren Daten passiert.

    Da ich Firefox mit dem Add-ons “NoScript” benutze hätte ich z.B. google-analytics.com niemals auf die grüne Liste gesetzt und auf “erlauben” geklickt. Bei etracker.com bin ich dagegen bereit das jetzt freizugeben.

    Auch gut, dass ihr mal den Namen eures Anzeigenservers erwähnt. Da ich nicht wusste was adition.com überhapt will, hatte ich das immer auf der Standardeinstellung blockieren gelassen. Wenn das eurer sauberer Anzeigensever ist, dann werde ich adition.com auch mal freischalten.

  • @kaspar

    Etracker ist nicht für lau, aber ein Programm aufzusetzen und zu warten kostet auch Geld in Form von Arbeitsstunden.

  • mir soll’s recht sein, dass die taz sich diesbezüglich gedanken macht und diese auch veröfftlicht. DANKE dafür :-)

    ich wünsche viele erkenntnisse, aber nict zu große abhängigkeiten von der entstehenden statistik…

  • Ohne jetzt zu viel Werbung für Piwik machen zu wollen, aber die Bedienung ist mehr wirklich Simpel und kann gut auch von nicht-Nerds gemacht werden. Ausserdem ist Etracker doch bestimmt auch nicht für Lau, oder?

  • Piwik ist einfach nur eine Software, die wir verstehen, anpassen und betreuen müssten. Etracker bietet uns die komplette Dienstleistung – eben Software as a Service. Es ist am Ende eine Frage, wie man seine Ressourcen einsetzen will.

  • Warum setzt ihr nicht auf frei verfügbare alternativen die ihr selbst hosten könnt, wie z.B. Piwik? Welchen Mehrwert hat der Etracker gegenüber Piwik?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert