vontaz zahl ich-Team 28.07.2016

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Warum unterstützen Menschen den taz-Journalismus im Netz? Dieser Frage ist die taz in einer Unterstützerbefragung im Frühsommer 2016 nachgegangen.

Bislang wussten wir von taz.zahl ich nur wenig über unsere – größtenteils in der Anonymität des Internets versunkenen – Unterstützer*innen, lediglich eine Mail-Adresse und ein Bankkonto sind zur Anmeldung notwendig. Warum unterstützen Menschen das freiwillige Bezahlmodell und damit den taz-Journalismus online? Was motiviert sie? Wie bewerten sie die das Modell? Wie stark fühlen Sie sich der taz verbunden? Und wie stehen sie zur Bezahlung journalistischer und anderer Inhalte im Netz?

Um Antworten auf diese und andere Fragen zu bekommen, hat die taz in Zusammenarbeit mit Studierenden des Instituts für Kommunikationswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Die Projektleitung hatten Prof. Dr. Bernd Blöbaum und Malte G. Schmidt M.A.) im Juni 2016 die UnterstützerInnen von taz.zahl ich (tzi) befragt. 1.582 Fragebögen wurden dabei online ausgefüllt, was einem Rücklauf von 21 Prozent und damit einer überdurchschnittlich hohen Beteiligung bei Online-Befragungen entspricht. Die Ergebnisse aus der Befragung sollen uns dabei helfen, Motivationen aufzuspüren, das Modell weiterzuentwickeln, eine Ahnung vom sozialen Profil unserer Unterstützer*innen zu bekommen und wichtiges Feedback und Meinungen einzuholen.

Gründe für die Beteiligung

Warum leisten die Nutzer*innen regelmäßige freiwillige Zahlungen? Es gibt nicht nur den einen, sondern viele Gründe für eine Beteiligung bei tzi. Für jeweils 85 Prozent treffen zwei Motive „voll und ganz“ zu: Sie wollen unabhängigen Journalismus unterstützen und dabei helfen, dass die taz in der digitalen Zukunft ihre Unabhängigkeit bewahrt. Die Idee des Solidarmodells finden 75 Prozent der Befragten sehr wichtig, die politische Bedeutung der taz und die Freiwilligkeit des Modells spielen für 68 Prozent eine wichtige Rolle. Für 65 Prozent zählt die publizistische Haltung der taz zu den wichtigen Faktoren. 57 Prozent finden es wichtig, dass die taz auch Nutzer*innen mit eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten zugänglich bleibt, 54 Prozent honorieren die Qualität der journalistischen Inhalte.

Alter, Betrag, politische Einstellung

Wer unterstützt uns und in welcher Form? 65 Prozent der Unterstützer*innen sind männlich, 32 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter liegt bei 48 Jahren, sie sind damit jünger als die Wochenendabonnent*innen (50 Jahre), deutlich jünger als Abonnent*innen der täglich taz (55 Jahre, Zahl aus 2011), allerdings um einiges älter als taz.de-User*innen allgemein (37 Jahre, Zahl aus 2011). Der Beitrag, den unsere regelmäßigen Zahler*innen der taz zukommen lassen, liegt durchschnittlich bei 5,85 Euro im Monat, knapp 82 Prozent leisten diesen unbefristet – unterstützen tzi also dauerhaft. 42 Prozent haben sich für den Newsletter angemeldet, in dem wir über Einnahmen und Neuigkeiten informieren.

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, dann kämen die Grünen bei den tzi-Unterstützer*innen auf 43,5 Prozent, die Linken auf 39,7 Prozent, drittstärkste Kraft wäre die SPD mit 5,2 Prozent, alle anderen wären an der 5-Prozent-Hürde gescheitert (siehe Grafik).

Bundestagswahl bei tzi

Nutzung und Bewertung der taz

Wie sieht es aus mit der Nutzung und Bewertung der taz allgemein? 33 Prozent der Befragten waren früher Abonnent*innen, 32 Prozent nutzen noch andere Angebote der taz, ein Großteil der tzi-Unterstützer*innen (67 Prozent und 68 Prozent) hat also wenig mit der taz zu tun (gehabt). Vor allem Jüngere sind ausschließlich bei tzi, während bei Älteren die Überschneidungen zu anderen Angeboten der taz zunehmen (siehe Grafik).

Angebote der taz nach Altersstufen

Unabhängigkeit und Solidarität stehen bei den von der taz verkörperten Grundwerten ganz weit vorne. 95 Prozent der tzi-Befragten schätzen die taz wegen ihrer Konzernunabhängigkeit. „Die taz ist für mich ein wichtiges Projekt, das ich aus Solidarität unterstütze“, sagen 93 Prozent. Weitere Aussagen, die „voll und ganz“ und „eher zu“-treffen: Die taz informiert über Ereignisse, die in anderen Medien vernachlässigt werden (95 Prozent). Die taz liefert Argumente für Diskurse (89 Prozent), und die taz gibt unterdrückten Gruppen eine Chance, sich Gehör zu verschaffen (94 Prozent).

Crowdfunding und Mediennutzung

Einstellungen zum Thema Crowdfunding und die Art der Mediennutzung der tzi-Unterstützer*innen wurden ebenfalls unter die Lupe genommen: 93 Prozent der Befragten gefällt die Idee des Crowdfunding, also der Gedanke, dass viele Menschen ein Projekt finanziell gemeinsam auf die Beine stellen. 86 Prozent der Befragten zahlen nicht für weitere journalistische Bezahl-Angebote im Online-Bereich, 46 Prozent dagegen fördern aber neben der taz noch andere publizistische Angebote, an erster Stelle steht hier Wikipedia, mit deutlichem Abstand folgen die Krautreporter, Perspective Daily und Netzpolitik.org. 24 Prozent fördern andere digitale Projekte im Netz, darunter an erster Stelle Campact und andere Crowdfunding-Projekte.

ILIJA MATUSKO, Mitarbeiter bei taz.zahl ich

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https://blogs.taz.de/hausblog/taz-zahl-ich-wer-sind-unsere-unterstuetzerinnen/

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kommentare

  • keine ahnung wieso eigentlich, aber ich lande echt seltenauf seiten der taz. vielleicht sollte ich sie aktiver suchen?
    gelandet auf eurer seite bin ich aber durch einen artikel über das bgh und die eigentlich haarsträubende rolle der deutschen justiz nach ’45.
    der allerdings sprach mir voll und ganz aus der seele.
    naja und dann auch eure obige bekanntmachung über eure unterstützer/innen. die fand ich ja doch sehr aufschlussreich.

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