von 25.08.2010

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Foto: Anja Weber
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Marwa Al-Radwany hat schon ein Mal für die taz geschrieben – einen Leserbrief, in dem sich die langjährige Abonnentin über „besonders tendenziöse Artikel ohne Faktenlage oder chauvinistische Glossen“ beschwerte. So schrieb es Marwa Al-Radwany in aller offensiven Höflichkeit in ihrer Bewerbung an die „Sehr geehrten Damen und Herren der ChefInnenredaktion“. Die gebürtige Irakerin kam 1990 mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Stuttgart. Nach dem Abitur entschied sich Marwa für ein „Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur“ beim Berliner Theater Strahl. Auf der Suche nach einem eigenen Projekt schlug sie der Einrichtung die Wiederbelebung eines Theateraustauschs mit Jugendlichen in und aus Ramallah vor. Ihre Mentoren fragten: „Hast du es eine Nummer kleiner?“ Hatte sie: Ihr „deutsch-palästinensisch-jüdisches Theaterprojekt“ für Berliner Jugendliche mit Migrationsgeschichte führte schließlich zur Gründung des Vereins „Grenzen-Los!“. Seit 2004 studiert die Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung nun in Potsdam Italienisch, Erziehungswissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Wenn es mit dem taz-Volo nicht geklappt hätte, wäre es vielleicht nach den Magisterprüfungen im Herbst auf eine Promotion in „Bildungssoziologie“ hinausgelaufen. So geht es nun erst einmal in die Berliner Lokalredaktion. Auf der Kabarettbühne war sie schon einmal Teil einer „Schnellen Kulturellen Eingreif Truppe“. Beste Voraussetzungen für den neuen Job in der taz.

Für das Volontariat suchte die taz gezielt eine Frau mit Migrationsgeschichte. Die Stelle wird von der taz Panter Stiftung finanziert, die für ihre Arbeit auf Spenden angewiesen ist. Wenn Sie sich genauer über die Stiftung informieren oder sie direkt unterstützen möchten: Bestellen Sie die Stiftungsbroschüre, geben Sie uns über das Online-Formular eine Einzugsermächtigung oder überweisen Sie Ihre Spende an die taz Panter Stiftung, Konto 11 03 71 59 00, GLS-Bank Bochum (BLZ 430 609 67).

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https://blogs.taz.de/hausblog/unsere-neue-taz-volontaerin/

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kommentare

  • @Unbequemer und Albert Timm:

    Ich frage mich beim Lesen der Anzeige auch jedes mal, ob ich als gesellschaftlich „Mann“ definierter Mensch mit einer Migrationshintergrund von nur 30 km zwischen meinem Geburtsort und meiner jetzigen Lebensstätte eine Chance gehabt hätte. Verdammte Identität!

  • @Unbequemer: Bevor Sie die taz verklagen, sollten Sie einen Blick ins Gesetz werfen. Das erleichtert die Rechtsfindung ungemein und kann Ihnen eine Menge Geld sparen! Nach § 5 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes “ist eine unterschiedliche Behandlung auch zulässig, wenn durch geeignete und angemessene Maßnahmen bestehende Nachteile wegen eines in § 1 genannten Grundes verhindert oder ausgeglichen werden sollen”. In § 1 heißt es: “Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse (…), (oder) des Geschlechts (…) zu verhindern oder zu beseitigen”.

    Sprich: Das Gesetz erlaubt es ausdrücklich, Benachteiligte zu bevorzugen (was im Umkehrschluss bedeutet, Bevorzugte zu benachteiligen).

    Frauen sind im Berufsleben allgemein und auch im Journalismus unterrepräsentiert, noch stärker gilt dies für Migranten. Die taz will dabei helfen, diese bestehende gesellschaftliche Diskriminierung auszugleichen. Die von der taz ergriffene Maßnahme, die Stelle nur an eine Migrantin zu vergeben, ist geeignet und angemessen, um in Richtung des Ziels zu wirken. Die taz handelt damit in voller Übereinstimmung mit den Zielen und Buchstaben des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes.

  • @ Unbequemer

    Überleg dir am besten auch gleich, ob Du den lieben Gott verklagen willst… oder Mutter Natur…oder den Staat Kolumbien…
    Schließlich kannst Du z.B. keine Kinder kriegen, dir wachsen lästige Haare im Gesicht und Du darfst in Kolumbien nicht wählen. Wie ungerecht. Also wenn das nicht der Gipfel an Ausgrenzung ist, weiß ich’s auch nicht.

    Marwa Al-Radwany wünsche ich alles Gute und einen guten Einstieg.

  • Könnt ihr das nochmal erklären? Die Panter-Stiftung stiftete ein Volo für eine Frau mit Migrationshintergrund (verstanden) und das ist jetzt diese Frau (auch verstanden).

    Aber was ist dann mit Marie-Claude Glombitza, die neulich mit Verweis auf genau die gleiche Ausschreibung als Trainee präsentiert wurde. Ist die das jetzt doch nicht? Wurden (nachträglich) zwei Stellen ausgeschrieben? Ist die eine Volo und die andere Trainee und warum stand es bei Glombitza nicht dabei? Kommen da jetzt noch mehr? Danke im Voraus.

  • … suchte die taz gezielt eine Frau mit Migrationsgeschichte …

    Hm … suchte Frau … mit Migrationsgeschichte …

    ich bin ausgegrenzt. Mal überlegen, ob ich zum Rechtsanwalt gehe, weil ich ein konservativer Mann bin und die TAZ mich deshalb NICHT AUSGRENZEN darf. Ich fordere 3 Monatsgehälter und 3 BVG Monatskarten.

    Trotzdem alles Gute vom Unbequemen

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