Hitler ist schon lange tot, aber in den Niederlanden sorgt er noch immer für Gefahren, Aufregung und Schlagzeilen. Nehmen wir Geert Wilders, der von der CDA-Politikerin Hannie van Leeuwen mit Hitler verglichen wurde. Partei-Führer Geert dürfte sich angesichts dieser Vorwürfe wahrscheinlich am Kopf gekratzt haben, denn er arbeitete in seiner Jugend zwar einmal in einer deutschen Gurkenfabrik (ohne Senfgas-Produktion), aber danach fuhr in einen Kibuz nach Israel und geht er nicht noch heute regelmäßig in die israelischen Botschaft? Und dann will ja auch nur Moslems deportieren und die waren in WK II mit Hitler nicht unbedingt verfeindet. Last but not least will er ja nach den Wahlen eventuell Demokratie zulassen. Aber nur unter gewissen Umständen. Hoffen wir, dass es für diejenigen, die in seiner Umgebung Demokratie für seine undemokratische Partei einforderten, keine „lange Nacht der Messer gibt“.
Dann haben wir den Giro D’Italia. Der fand kurioserweise in den vergangenen Tagen in den Niederlanden statt. Zur allgemeinen Verwunderung wurden die Italiener neben dem Olympischen Stadion mit dem Hitlergruß empfangen! Und zwar mit einer Statue. Die soll da bereits seit 1928 stehen, sagen einige Quellen, aber obwohl mein Kind nur einige 100 Meter weiter zur Schule geht, ich in eben diesem Stadion gesehen habe, wie Ajax Amsterdam (noch mit Louis van Gaal!) Bayern München (ohne Louis van Gaal) 5:2 vermöbelt hatte, ist mir die Statue nie aufgefallen. Es gab aber einigen Wirbel.
Dann hat noch eine der urniederländischsten Sportarten ein Hitler-Problem. Korfball! Korf heisst Korb heißt Basket – und auch wenn wir überall das Wort Ball hinteranhängen, es ist nicht dasselbe. Jedenfalls Basketball und Korfball nicht. Es ist stattdessen einer der wenigen Spiele, in denen Frauen und Männer zusammen den Kampf aufnehmen können. Sie müssen versuchen, den Ball in einen Ring zu werfen, dürfen mit dem Ball nicht laufen, ohne Ball schon. sie dürfen einander nicht berühren (vielleicht nach dem Spiel)- und die Spieler müssen so oft wie möglich den Hitlergruß bringen!
Der Website Speld.nl reicht es jetzt und darum spricht man hier von einem „antisemitischen Bollwerk“. In diesem Sport würden „große Gruppen weisser Mädchen und Jungen“ herumlaufen und allein bei einem Spiel habe man schon in der ersten Halbzeit 48 mal den Hitlergruß konstatieren können. Worauf es in Deutschland – angeblich – bis zu fünf Jahre Gefängnis geben könne.
Ein Vertreter des Korfball-Bundes (1902 in den Niederlanden erfunden, fast alle Korfballspieler der Welt leben dort und die Niederlande wird immer Welt- oder Europmeister, wenn nicht dann Belgien) sagte, man habe tatsächlich wenige Farbige, Juden oder Zigeuner als Spieler, aber dass nun die Staatsanwaltschaft bzw. die betreffende Website sich damit befasse sei „übertrieben“.