Apropos Verfassungsschutz
Aus den in Höhlensystemen der Hochgebirge eingelagerten Dokumenten der Menschheit werden sich für die mit den Schlusskapiteln der deutschen Geschichte befassten Historiker zwei Fragen zum mächtigen Inlandsgeheimdienst der BRD ergeben:
a) War das Desinformations- und Bespitzelungsinstitut in erster Linie eine Nachfolgeorganisation entsprechender Einrichtungen des nationalsozialistischen Vorgängerstaates, nunmehr in Dienst genommen, um dessen alte, allerorten erneut in Rang und Würden aufgestiegene Kameraden weniger vor strafrechtlicher Verfolgung als überhaupt vor jedweder Kritik durch Antifaschisten zu schützen?
Oder bestand b) die wichtigste Aufgabe des Amtes vielmehr darin, Neonazistruktutren aufzubauen, um, vor allem in der turbulenteren Spätphase der Republik, über Schlägertruppen zu verfügen, mit der zum Beispiel Klimaschützer, Uneingepasste oder Unzufriedene eingeschüchtert werden konnten, fernab und ohne ständiges Bemühen der Polizei?
Unabhängig davon, welcher der beiden Sichtweisen die Historiker zuneigen werden, einig dürften sie sich darüber sein, dass die im Verfassungsschutz vorherrschende Anti-Antifa-Denke so etwas wie die Seele der früheren Bonner und späteren Berliner Republik gewesen sein muss.