Lied der Sozialreformer
Wir könn’ uns den Sozialstaat nicht mehr leisten.
So leid es tut, wir sind nicht reich.
Ein kleiner Schubs – das fehlt den meisten.
Wir warn zu lange viel zu weich.
Wir dürfen die Bedürftigen nicht füttern.
Es überfordert uns. Als Staat.
Persönlich mag uns Not erschüttern.
Doch wer wie lebt, ist strikt privat.
Wer von uns Mitleid fordert mit den Kranken,
frag sich, was „krank“ heißt, was „gesund“!
Der Arbeit setzt ihr Körper Schranken –
doch Essen? Findet seinen Schlund.
Wir könn‘ uns solche Leute nicht mehr leisten.
Sie wollen nicht – ihr Himmelreich.
Und schnorren noch, die mehr als Dreisten!
Wir warn zu lange viel zu weich.