Jedem sein Wetter!

In einer Stadt, nicht weit von hier,
kein Thema ist da das Wetter,
die Wolken sind zahm und als Schmusetier
hält sie sich dort jeder Städter.

Man führt sie spaziern im städtischen Park
an einer geknüpften Leine;
wird eines Wölkchens Drang zu stark,
gibts dafür Abregnesteine.

Ansonsten ist jedes Wölkchen besorgt
um Herrchens und Frauchens Wetter.
Wer sich kein fremdes Wölkchen borgt,
hat Herrchen- und Frauchenwetter.

Der Regenbögen Farbenpracht
umglänzt die Frohnaturen.
Ganz in der kleinen Wölkchen Macht
stehn auch die Tempraturen.

Die Kühlen gehn von Schnee umstiebt,
die Schüchternen im Nebel,
wers heiß mag, Wölckchens Hitze liebt,
bedient wird jedes Faible.

Zum Glück sinds kleine Wolken nur
und jede an der Leine,
stelln sich nicht zwei Besitzer stur,
sind die Probleme – kleine.

Doch beißen sich zwei Wolken fest,
Herrfrauchen bös und bitter,
wird schlammig tief der Park durchnässt
von Regen und Gewitter.