Was bisher geschah: Kommissar Wengaths Fall, der Fall der 240 Plastikwecker, hatte sich längst schon ausgewachsen. Und nun hat ein Schuss in die Sprechmuschel des Telefons auf der anderen Seite alle Erinnerungen daran noch einmal aufgewirbelt: Die Videoaufnahme mit dem Pathologen im Autopsiesaal sieht Wengath vor sich, die Reihe der mit einem Sprengsatz zerstörten Grabsteine und die Leiche unter der silbrig glänzenden Plane neben dem gesprengten Grab von Ludwig Erhardt. Im Folgenden erinnert sich der Kommissar daran, wie ungereimt ihm das Geschehen auf dem Friedhof in Bonn doch vorgekommen war. Und an den Besuch bei der Witwe des Todesopfers.
Sein Fall hatte sich ausgewachsen. Zwar hatten die Grabschändungen auch vorher keine völlig Unbekannten getroffen, sondern in Fachkreisen durchaus angesehene Persönlichkeiten. Aber angefangen mit dem ersten Attentat auf das Grab des langjährigen Leiters der Gynäkologie einer Berliner Klinik bis hin zu der letzten Sprengung – einer der beiden betroffenen Majore der Bundeswehr – hatte über allem stets der Mantel der Verschwiegenheit gelegen, meist schon auf ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen. Mit der zerstörten letzten Ruhestätte des mythischen Vaters des Wirtschaftswunders würde es mit dieser Stille vorbei sein.
Nebelung hatte ihn wieder stehen gelassen und war zu der Gruppe zurückgekehrt, die etwas abseits vom Tatort stand. Dunkle Mäntel unter schwarzen Regenschirmen: Der Oberbürgermeister von Bonn, die Fraktionsvorsitzende der PDS im Bundestag, der Staatssekretär des Bundeskanzleramtes und der Leiter der Bonner Staatsanwaltschaft. Umgeben von einem Schwarm von Presseleuten. Wengath war hier, um die gefundenen Spuren sofort zu sichten und zuzuordnen, Nebelung, um die Wogen zu glätten. Heute früh um sechs war der Anruf gekommen, sie hätten sich sofort zum Flughafen zu begeben und nach Köln-Bonn einchecken zu lassen. Morgen – das war der Grund der großen Eile, mit der sie hierher bestellt worden waren – morgen würde der Bundeskanzler das Grab seines großen Vorgängers besuchen und zu diesem Anlass etwas von Empörung und Abscheu vor dieser abgrundtief menschenverachtenden Tat zu formulieren haben. Und er, Wengath, war es, der die Taten der Bombenleger jetzt seit über einem Jahr verfolgte und der sie nicht gestoppt hatte vor dieser letzten.
Chef!
War er damit gemeint? Also wenigstens für die Bonner Beamten galt er noch als jemand, der etwas zu sagen hatte.
Chef! Sehen Sie mal her!
Wengath drückte das rotweiße Bauband der Tatortabsperrung nach unten, stieg zum Kollegen hinüber, der gerufen hatte. Mit seiner Fußspitze wies der Polizist auf einen kleinen messingfarbenen Gegenstand.
Eine Patronenhülse?
Der Bonner zog den Fuß wieder an sich:
Von einer kleinkalibrigen Waffe, wenn Sie mich fragen, Chef.
Aber hier? Direkt neben dem Krater? Messen Sie die Abstände und lassen Sie auch fotografisch sichern.
Der Regen hat sie frei gewaschen. Sie lag hier in der Erde aus dem Grab.
Mit dem langen schmalen Stab, mit dem er den nassen Boden nach Spuren abtastete, hob er ein Blatt eines zerrupften Fleißigen Lieschen an:
So weit wie diese Blume ist sie geflogen, mit der selben Erde und den selben Kieselsteinen. Sie muss mitten auf dem Grab gelegen haben, Chef.
Dann suchen Sie nach der Waffe. Ich kann mir nicht vorstellen, wie und warum, aber vielleicht hat der Kollege noch geschossen.
Der Spuren suchende Beamte fuhr energischer mit dem Suchstab durch die nassen Erdklumpen:
Ein Jammer, dass er nicht auch noch getroffen hat. Immer besser eine Leiche mehr, wenns ein Mörder weniger ist.
Der Kollege. Was, in aller Himmel Namen, suchte ein Polizeiobermeister aus Berlin in einer kalten Spätoktobernacht auf dem Prominentenfriedhof von Bonn? Dellmann, 56-jähriger Familienvater, gemütlich herabhängende Wangen, beleibt. Einer von den grün bemützten und grün bejackten Medizinbällen, die man als Kontaktbereichsbeamten auf ihren sandfarbenen Hosenbeinen gemächlich um die grauen Berliner Hausecken wackeln sieht. Und die dem Stadtbewohner das Gefühl von Sicherheit mehr durch die Ausstrahlung von Gemütsruhe als durch die umgehangene Pistole verschaffen. Einer dieser Beamten, durch deren ganze Erscheinung selbst das hektische, flötende und abgehackte Wortfetzen herausknisternde Funkgerät nur noch jovial zu schwatzen scheint, für jede alte Frau mit ihrer eben abgeholten Rente in der nervös umklammerten Handtasche so tief beruhigend, wie die gedämpften Stimmen der Eltern im Nebenzimmer für den allein im Kinderbett liegenden Säugling. In Wengaths Vorstellung ergab das mit allem, was er von der Arbeitsmethode der Grabsprenger wusste, nicht mehr als eine gespenstische Groteske. Ein dicker Polizist, der kurz vor Mitternacht mit aufgerissenen Augen und aufgeregt mit dem Armen rudernd auf dem Grab von Ludwig Erhard stand, um zwölf einen Schuss in die Luft abgab, worauf ihm in der nächsten Sekunde die Explosion das Bauchfell zerriss, ihn in die Höhe schleuderte, sodass er bauchabwärts in dem eben entstandenen Krater landete, um das frisch aufgeworfene Erdreich mit seinen Körpersäften zu tränken.
Doch so war es auf keinen Fall gewesen. Konnte nicht sein. Aber wie war es dann? Die Grabsprenger arbeiteten immer – auch dieser Fall machte, wie die erste Spurensichtung ergeben hatte, keine Ausnahme – mit einem Zeitzünder aus vier Weckern, wodurch sie theoretisch vier mal zwölf Stunden Vorlauf gewannen. Wenn ihre aus NVA-Landminen gemachten Sprengsätze jeweils genau um Mitternacht hochgingen, waren sie, aller Wahrscheinlichkeit nach, längst an einem völlig anderen Ort. Und der hieß ebenfalls Berlin, den Spuren nach zu urteilen. Gehörte der Berliner Polizist Dellmann am Ende selbst zu der Bande und sein Tod war ein Unfall?
Der Dauerregen hatte Prominente und Medienvertreter vertrieben. Auch Staatsanwalt Nebelung war gegangen. Er würde ihn auf der Pressekonferenz wiedersehen, die sie vor ihrem Heimflug am Spätnachmittag noch abzuhalten hatten. Morgen würde der Bundeskanzler dem Polizeiobermeister Dellmann als dem Opfer eines abscheulichen Verbrechens gedenken wollen, eines, das keinen Respekt vor den Toten hat und deshalb auch keinen vor den Lebenden. Logik würde da nicht viel zu melden haben. Sowieso nicht, so lange die Taten die Menschen verachteten und die Verbrechen Respekt, beziehungsweise auch mal keinen hatten: Nette Methode, Verbrecher und Täter verschwinden zu lassen. Ein Kriminalkommissar konnte das nicht gewesen sein, der diesen Jargon erfunden hatte. War jedoch der Standardstil. Bei Gedenkreden etwa, anlässlich, na, von was wohl?: Dunkelster Stunden deutscher Geschichte.
Dellmanns Witwe wohnte in Lichtenrade. Oder in Mariendorf. Oder Marienfelde, Britz, Buckow, Rudow. Jedenfalls in Süd- bis Südost-Westberlin. Was für ein Glücksfall die Mauer doch gewesen war, diese Einöde von weißen Häuschen – alle mit Windfängen aus Glasziegeln vor den glatt abweisenden Haustüren – nach Süden hin radikal abzuschneiden. Und nur Felder sich ausbreiten zu lassen, schon der Übersicht halber fürs Grenzpersonal. Mit Flecken Wald dazwischen, klein, staubig. Die untere Farndecke natürlich inzwischen von den Berlinern der angrenzenden Bezirke zerlatscht. Die Wiedervereinigung hatte ja vor allem die Ausweitung der Hundeauslaufgebiete gebracht. Immerhin. Das Positive war das Positive: Das ehemalige Westberlin exportierte Autoverkehr, Hausbesitzer und Hundescheiße ins benachbarte Brandenburg. War doch nicht Nichts.
Ob Dellmanns einen Hund hatten? Wengath fuhr seinen alten Ford Fiesta nach links in die große Chaussee Richtung Alt-Mariendorf und fand einen Parkplatz unter den kahlen Linden auf dem Mittelstreifen der Allee. Beim Aussteigen der Rundum-Kontrollblick: Nein, sein Modell fand sich hier in der gleichen Farbe nicht noch einmal wieder. Es war etwa zehn Uhr am Vormittag, der andere rote Fiesta, der mit Sicherheit auf diesen Parkstreifen gehörte, war wahrscheinlich zu einem der Einkaufszentren der Gegend bewegt worden. Um jetzt bis zum Beladen auf dem Betonpflaster zu stehen, auf diesen Grausteinen in Schrumpfpenisform: zueinander offene Sechsecke als Dreierpack, nach oben der Stummel, links ein Ei, rechts ein Ei, und Das die ganze verödete Fläche einige tausend Male ineinander verschränkt. Der Inbegriff von Lichtenrade. Das.
In der Luft lag so etwas wie kalte Schwüle. Der November hatte sich diesen Tag wohl zum Ausfaulen genommen, das alte Laub roch noch einmal kräftig auf. Wengath stieg vorsichtig über den Grünstreifen, der den Parkplatz zur Fahrbahn hin begrenzte, zwischen dem Lindenblattmoder dünstete aller Erfahrung nach Hundedreck mit. Da drüben müsste es zum Schwimmbad hinein gehen, in der Querstraße gegenüber müssten die Dellmanns ihre weiße Einfamilienschachtel haben. Zwischen trostlos niedrigem Baumbestand, gepflasterte Einfahrt, Glasbausteine um die Tür. Jede Wette.
Das Haus Nummer 22 war alt, grau verputzt und von großen Obstbäumen umgeben. Keine Einfahrt, ein Gartentor, heckenüberwölbt. Idyllisierendes Spiztendeckchengehäng in den Fenstern. Zur blauen Haustür ein Treppchen, ein mit rotem Band umwundener Kranz aus Getreidestroh unter dem Glasauge des Türspions. Das Haus sah ganz nach alten Möbeln aus. Nach schwedischem Jugendstil zumindest, nach diesen Küchenschränken aus Fichtenholz. Genau denen eben, die so gut zu den kleinen Mädchen passten, in ihren blaukarierten Schürzen und mit den blonden Affenschaukeln an den putzigen Köpflein. Damit die solche Schränke dann nach Bonbondosen durchsuchen konnten: Sah das süß aus! Typ – die Mädchen – : Auch DU gehörst dem Führer! (Chor: Was können denn die armen Kinder dafür!) Jaja.
An der Hausecke eine Alarmanlage. Wo doch Dellmann immer seine Dienstwaffe im Haus gehabt haben musste. Na, vielleicht gerade deshalb. Wengath zögerte noch einen Moment, bevor er den Messingknopf der Türklingel in das Rund der Blende drückte. Besuche bei Witwen, die vor ein paar Tagen oder Stunden noch nichtsahnende Ehefrauen gewesen waren, vermied er im Allgemeinen lieber. Für die eigentliche Benachrichtigung nahm man ohnehin lieber den Dümmsten von der zuständigen Wache, den nächstbesten jungen, noch diensteifrigen Kollegen nämlich, im Vertrauen darauf, dass der in seinen tollpatschigen Versuchen den rechten Ton zu treffen, schon wieder Mitleid erregen würde. Der Auftrag war ausgeführt, wenn die eben noch Ehefrau gewesene Frau dem armen stotternden Kerl noch schnell einen Schnaps hinschob, bevor sie über ihr neues Dasein als Witwe in Tränen ausbrach. Hauptsache, keine Beschwerden über die Gefühllosigkeit der Polizei. Und für die Befragung von Frau Dellmann hätte eigentlich auch Inspektor Schwittmann genügt. Doch Schwittmann hatte heute Hochzeitstag. Im November. Was das wohl wieder für ein Trick war, auf viele gemeinsame Jahre zu kommen. Aber hatte wohl funktioniert im Fall der Schwittmanns.
Setzen wir uns doch ins Wohnzimmer. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Einen Kaffee?
Frau Dellmann wirkte gefasst für die knappe Woche entehelicht. Elegante Erscheinung, sein Alter, Mitte fünfzig. Was auch das Alter ihres umgekommenen Mannes war: So hatten sie sich wahrscheinlich schon ganz jung zusammengetan, als seine zwei Jahre mehr als ihre noch einen richtigen Altersunterschied ausgemachten. Sie trug das üppige weißmelierte Blondhaar locker zusammengebunden und war mit Rock und Blazer geschmackvoll rüschenlos gekleidet.
Ich will Sie nicht belästigen, Frau Dellmann. Es ist mir peinlich genug, diese Befragung überhaupt durchzuführen.
Ich bitte Sie. Mein Mann war auch bei der Polizei. Sie tun doch nur Ihre Pflicht.
Der Standardspruch von der Pflicht auf seine schöne Floskel. Bon. Beziehungsweise nicht: Einen Kaffee zu bekommen, hatte er damit wohl verpatzt. Sie nahmen links und rechts eines zierlichen Teetischchens Platz, Wengath, Notizbuch und Kugelschreiber in den Händen, auf einem der Sessel, sie auf dem Sofa. Die Möbel schöne Einzelstücke. Nicht grad so umwerfend wie seine eigene, allerdings ererbte Einrichtung. Aber alles passend zueinander ausgesucht und nicht ganz ohne Wert. Genau wie er sich das vorgestellt hatte vor der Tür.
Ich weiß nur nicht, ob ich Ihnen viel helfen werde können.
Sie saß, ohne sich anzulehnen, sehr gerade, die Hände im Schoß gefaltet. Hinter ihr stieg ein dunkles altes Bücherregal bis fast unter die Zimmerdecke. Im schwachen Vormittaglicht vom Fenster zum Garten her glommen golden geprägte Lettern auf Leinenrücken in gedeckten Farben. Reihenweise Klassiker also. Und Lexika. Doch einige Einzelbände kamen Wengath merkwürdig familiär vor. Er kniff die Augen zusammen: Gesetzestexte waren das. Und er hatte immer gedacht, das Anspruchsvollste, was so ein Polizeiobermeister in dieser Hinsicht lesen würde, sei: Der rote Faden, Grundsätze der Kriminalpraxis. Wenn überhaupt.
Ihr Mann ist am 24. Oktober in Bonn umgekommen. Vermutlich ermordet.
Vermutlich? Diese Barbaren haben ihn eiskalt umgebracht!
Sie fuhr erst hoch und sackte dann etwas in sich zusammen.
Aber warum in Bonn? Warum auf diese Weise, auf dem Grab von Ludwig Erhard? Warum überhaupt ihn? Verstehen Sie mich nicht falsch, Frau Dellmann, aber der Fall ist alles andere als klar.
Sie hielt den Kopf gesenkt, ihr Blick lief die Schleifen des Teppichmusters zu ihren Füßen ab.
Laut Einsatzplan hatte Ihr Mann am 24. Oktober Dienst in der Schicht bis Mittags um zwei. Er ist gegen viertel drei aus der Weddinger Wache fort, sagen die Kollegen. Die Beamten sagen außerdem aus, er sei mürrisch und nervös gewesen, wie in der letzten Zeit häufig. Haben Sie eine Erklärung dafür?
Sie strich ihr Haar etwas zurück und sah Wengath direkt ins Gesicht:
Was wollen Sie, was ich Ihnen sage? Dass er Feinde hatte? Mein Mann hatte keine Feinde. Er war nicht der Typ, Feinde zu haben. Er war eher der Typ Kegelbruder, der sich mit jedem gut stellte. Ich bin einmal mit ihm die Brunnenstraße hochgelaufen, da kannte er jeden Säufer. Für jeden von denen hatte er noch einen Klaps auf die Schulter übrig, es war einfach widerlich.
Und warum war er dann mürrisch und nervös?
Sie stieß einen Seufzer aus:
Ich habe Ihnen doch schon am Telefon gesagt, dass ich vom elften Oktober an bei meiner Mutter in Süddeutschland war. Mein Mann liebt seine Familie, sie ist ihm alles, die Familie. Ohne seine Familie bekommt er schlechte Laune. Weil niemand für ihn kocht zum Beispiel.
Die Tränen liefen ihr plötzlich die Wangen hinunter, ihr Gesicht verschwand mit einem Schnauben in einem großen weißen Taschentuch und zwischen Schluchzern und Tuch rang sich hervor:
Er war so ein Lieber, so ein Lieber! Hat doch keiner Fliege was zu Leide tun können!
Wengath blätterte seine Notizen durch. Dellmann. Todesursache nach Augenschein: Verbluten aus offenen Wunden infolge einer Explosion. Lag jetzt in einem Kühlraum der gerichtsmedizinischen Abteilung des Klinikums. In Dienstkleidung. Die am Körper von zwei Helfern des Krankenhauses über Stunden sorgfältig trocken gefönt worden war, damit sie in all dem Bonner Nieselwasser nicht anfing zu schimmeln. Der Zustand der Leiche hatte ein Ausziehen ohne Beisein des Gerichtsmediziners nicht erlaubt.
Haben Sie Hinweise darauf, dass Ihr Mann nach dem Dienst noch hier zu Hause war?
Der in das Taschentuch getunkte Haarschopf verneinte mit einer kleinen Bewegung.
Fehlt von seinen persönlichen Dingen etwas?
Das gleiche mit dem weißen Tuch hingewunkene kleine Nein.
Hat er Ihnen etwas Schriftliches hinterlassen? Einen Brief, eine Nachricht?
Jetzt sank das Tuch nach unten in das Halbdunkel ihres Schoßes und leuchtete dort in den Händen, eine nach unten hängende Nase machte das Nein. (Verweinte Nasen sahen immer um mindestens drei Wassertropfen gelängt aus.)
Der 24. war ein Dienstag. Hatte Ihr Mann dienstags regelmäßige Termine? Oder hatte er an diesem Dienstag einen Termin?
Nein. Weder noch.
Sie strich das weiße Geknüll von ihrem Schoß in die Sofapolster, zog ihren Rock glatt und erhob sich:
Es ist noch heißer Kaffee in der Küche. Ich gehe und hole ihn jetzt. Wollen Sie auch?
Wengath, den Kugelschreiber im Mundwinkel haltend wie eine Zigarette, schaute kaum auf, während er nickte. Als ihm einfiel, aufzublicken und Frau Dellmann verbindlich anzulächeln, war sie schon aus dem Zimmer.