Wieder einmal wüten im bolivianischen Tiefland Feuer. Vier Millionen Hektar Wald haben sie laut Schätzungen der Fundación Tierra bislang im Jahr 2024 vernichtet. Im Naturschutzgebiet San Matías etwa die Hälfte des Territoriums. Und als die Zentralregierung zu Beginn der Brände im Juni gebeten wurde, Unterstützung zu leisten, hieß es, dafür sei kein Geld da. Waldbrände waren es auch, die 2019 in Cochabamba die Jurastudentin Daniela Alejandra Orihuela Arratia mobilisiert haben. Eigentlich kommt Arratia aus La Paz. Die Rechtsanwältin mit einer Spezialisierung in Menschenrechten lebt heute unter anderem als Managerin einer Musikgruppe, vom Verkauf ökologischen Müslis, vor allem aber von Beratungstätigkeiten. So hat sie sich für die Interamerikanische Menschenrechtskommission an der Erarbeitung eines Berichts zur Situation indigener Völker in Brasilien beteiligt. “Immer habe ich auch Anlass für Hoffnung gesehen”, betont Arratia in ihrem Bericht für Latinorama.
Von Daniela Arratia
Mein Umweltengagement hat viel mit meiner Kindheit in Caranavi im Tiefland von La Paz zu tun. Man nennt es das Tor zur Amazonasregion. Da hatte ich immer eine starke Verbindung zu den Urwäldern. Dank meiner Mutter habe ich von klein auf die Problematik der indigenen Völker kennengelernt. Als Richterin war sie für die Andenfussregion von La Paz und Teile des Tieflandes der Beni-Region zuständig und dabei sehr kämpferisch. Wenn sie von irgendeiner Gewalttat hörte, blieb sie nicht an ihrem Schreibtisch kleben, sondern suchte den Tatort auf. Dazu hat sie mich häufig mitgenommen. Eine Sache sind die Bücher und Akten, etwas ganz anderes ist es, die Situation vor Ort mit den Menschen und der Natur zu erleben.
Waldbrände als Initialzündung
Ich bin Mitglied des Kollektivs „Lucha por la Amazonía Boliviana“ (Kämpfe für die bolivianische Amazonasregion). Das haben wir 2019 in Cochabamba gegründet. Damals gab es die verheerenden Waldbrände in der Chiquitanía im Tiefland von Santa Cruz. (siehe diesen früheren Beitrag auf Latinorama). Aber kaum jemand in Cochabamba tat etwas. Deshalb habe ich eine Demonstration organisiert, auf der ich vier bewundernswerte Frauen kennengelernt habe. Sie begleiten mich seitdem in diesem Prozess. Wir hatten bis dahin keine Organisationserfahrung, haben aber Hilfsmaterial in die Chiquitanía nach Concepción gebracht. Denn viele unserer Spenden, die damals zentral gesammelt wurden, kamen nicht bei den Menschen an.
Später haben wir den Dachverband der indigenen Organisationen des Beni gegen den Extraktivismus beraten. Dort will man die natürlichen Reichtümer schrankenlos ausbeuten. Die Regierung unterstützt das auch noch mit Gesetzen. Dazu gehört der Landnutzungsplan „PLUS“, der massive Abholzungen der Wälder ermöglicht. Hinzu kommen die Gesetze, die die erlaubte Fläche für Brandrodung erweitert und damit zu den Waldbränden beigetragen haben. Die Feuer sind ein Mittel, um die indigenen Gemeinden ihres Territoriums zu berauben.
Die Agroexportindustrie ist die Triebfeder der Zerstörung
Überall entstehen agroindustrielle Betriebe. Und bei unserem letzten Besuch im Beni haben wir die Schlachthöfe der Regierung gesehen. Es gibt eine Vereinbarungen mit China zum Fleischexport. Und der Verdacht besteht, dass auch nach Deutschland exportiert werden soll. Wir haben versucht, diesbezüglich Informationen zu bekommen, aber niemand will sie uns geben. Obwohl es das Abkommen von Escazú zur Arbeit der Umweltaktivist*innen gibt, das auch das Recht auf Information beinhaltet. Die Viehzucht führt zur Zerstörung des Habitats der indigenen Gemeinden.
Jüngst war ich auch wieder in der Chiquitanía. Ich habe gesehen, dass auf einem Großteil des Landes, das damals abgebrannt ist, heute Vieh weidet.
Im Beni ist es ähnlich. Zum Teil wird das Land der Indigenen direkt besetzt, zum Teil nimmt es ihnen der Staat weg. Er verlangt Dokumente, die die Rechte über das indigene Territorium belegen. Die Indigenen sind seit altersher die legitimen Besitzer dieser Territorien, schon seit der Zeit vor der Staatsgründung Boliviens. Aber wenn sie keine Dokumente vorlegen können und nicht als Indigenes Territorium rechtlich eingeschrieben sind, glaubt die Regierung, darüber verfügen zu können. Laut Verfassung gibt es keine Eigentumsrechte für die Reichtümer unter der Erdoberfläche. So setzen das Agrarreforminstitut, die Forstbehörde und die Behörde zur Verwaltung der Naturschutzgebiete die extraktivistische Regierungspolitik um.
Die Agrarreformgesetze nehmen Flussnomaden ihr Land
Ein Beispiel sind die Esse Ejjas aus Eyiyoquibo, denen man ihr Territorium genommen hat. Sie sind Flussnomaden und leben vom Fischen. Doch die Regierung hat ihnen nur ein kleines Stück Erde mitten im Urwald zugestanden, umgeben von Siedlern und ohne einen Fluss in der Nähe. Eine evangelische Sekte hat ihnen ein Grundstück am Rande von San Buenaventura besorgt und da leben sie jetzt auf einer viel zu kleinen Fläche.
In der Nähe gibt es eine staatliche Zuckerfabrik, die nicht ausgelastet ist und deshalb immer mehr Flächen zum Anbau von Zuckerrohr beansprucht. Das Problem beginnt schon in der neuen Verfassung, die die indigenen Völker im Artikel 30 mit kleinbäuerlichen Familien in den gleichen Topf wirft. So wurden vor dem Bau der Fabrik zwar die Siedler befragt, um der Verpflichtung vorheriger Konsultationen nachzukommen, nicht aber die dortige indigene Bevölkerung. Deren Lebensgrundlagen werden nun durch die Ausbreitung des Zuckerrohranbaus auf ihrem Territorium und dem Einsatz von Chemikalien beeinträchtigt. Dabei sind die Böden gar nicht für Zuckerrohranbau geeignet und die Fabrik arbeitet mit Verlust. Über das Projekt wurde schon in der Zeit der Militärdiktatur von García Mesa in den 1980er Jahren geredet. Damals ließ man es wegen fehlender Gewinnaussichten fallen.
Und nun kommt auch noch der Anbau der afrikanischen Ölpalme hinzu, um Agrardiesel zu produzieren. In Tumapasa gibt es bereits die ersten Plantagen. Sie bedrohen die Artenvielfalt der Amazonasregion. Sie ist nicht nur ein Erbe Boliviens, sondern der ganzen Menschheit.
Betrug an Mutter Natur
Die Verletzung indigener Rechte hat insbesondere mit der extraktivistischen Politik seit dem Jahr 2010 stark zugenommen. In Europa glauben viele, wir hätten eine Regierung, die sich für die Natur einsetzt. Aber für uns dient die Regierung nicht der Pachamama, der Mutter Erde, sondern sie ist „pachamamón“, sie betrügt die Mutter Erde. Nur werden wir in Europa zu wenig gehört. Die Massenmedien in Bolivien sind kooptiert, die sozialen Bewegungen und Behörden ebenfalls. Wir dringen da nicht durch. Wenn wir von unseren Erfahrungen berichten, dann bekommen wir zur Antwort, dass das doch gar nicht stimme.
Der Bruch kam mit dem Konflikt um den geplanten Straßenbau durch das Indigene und Naturschutzgebiet Isiboro Sécure (TIPNIS). Da hat die Regierung ihr wahres Gesicht gezeigt. Die Übergriffe damals und Gewalt selbst gegen Kinder sind bis heute unbestraft geblieben. Nach außen versucht die Regierung aber immer noch, ihr Image als Beschützer der Natur aufrecht zu erhalten. Es ist schon dreist, wenn sich der Vizepräsident David Choquehuanca auf internationalen Konferenzen gegen gentechnisch verändertes Saatgut ausspricht, wo es doch seine Regierung ist, die zulässt, das es nach Bolivien gebracht wird. Die Regierung interessiert sich nicht für die indigenen Völker im Tiefland. Man denke nur an die Feiern des andinen Neujahrs am 21. Juni in Tiwanaku. Das hat es selbst im Tiwanaku-Reich nicht gegeben. Und jetzt nennen sie es auch noch Andin-Amazonisches-Chaco-Neujahr. Viele Indigene im Tiefland fühlen sich verhöhnt.
Die Aktionsgruppe „Lucha por la Amazonía“
Wir als Aktionsgruppe sind unabhängig von Stiftungen oder Nicht-Regierungsorganisationen und haben unsere Aktionen bislang selbst finanziert. Weil wir keine eigenen Räumlichkeiten haben, organisieren wir in der Stadt Informationsstände und Aktionen. Inzwischen ist die Arbeit aber so angewachsen, dass wir auch Gelder beantragen. Vor allem für die Arbeit vor Ort mit der Bevölkerung, die im Amazonasgebiet lebt. Denn in der Stadt gibt es genug Aktivitäten.
Zum Beispiel stehen wir in Kontakt mit indigenen Gemeinden im Umfeld der erwähnten Zuckerfabrik von San Buenaventura. Gemeinsam mit ihnen erarbeiten wir Informationsmaterial zu ihren Rechten. Da bringen wir unser Wissen ein, damit die Fachsprache verständlich wird.
Wir fragen uns natürlich, was wir angesichts des doppelten Diskurses der Regierung noch mehr machen können. Denn wenn die Regierung die Rechte der Menschen nicht schützt, muss es irgend jemand anderes tun. Dafür scheint es jedoch nötig, alle Kräfte der indigenen Gemeinden, sozialen Organisationen und Fachleute zu bündeln.
Wir haben viele Kontakte mit Künstlerinnen und Künstlern, wie der Rockgruppe „Napoleón se fue a Marte“, die uns zum Beispiel bei den Sammelaktionen für Lebensmittel unterstützen. Orte wie am Quiquibey-Fluss, die vom Staat nichts bekommen, erreicht man nur mit schmalen Booten. Das Benzin für den Außenbordmotor ist aber teuer. Und die Menschen am Beni- und dem Kaká-Fluss sehen auch durch die Goldförderbetriebe ihre Rechte verletzt. Wir haben Fälle von Krebserkrankungen gesehen und müssen davon ausgehen, dass der Einsatz von Quecksilber im Goldbergbau die Ursache dafür ist.
Auf dem Amazonischen Sozialforum
Unser letzter Besuch in der Region fiel zeitlich mit dem Sozialforum der Amazonasregion zusammen, so dass wir uns dort auch eingeschrieben haben. Es ist ein wichtiges Treffen, aber ich habe meine Zweifel zum Beispiel was die sogenannte „Grüne Bergwerkswirtschaft“ oder die „gerechte Energietransformation“ betrifft, die dort diskutiert wurden.
Für mich scheint das nicht mehr als Green-Washing zu sein. Die Modelle der Energietransformation sind für den Norden geschaffen worden und eine neue Form der Ausbeutung des Südens. In Bolivien betrifft das die Staudämme zur Energiegewinnung. Etwa der geplante Bau am Bala-Chepete, der alles Leben dort unter Wasser begraben hätte. Dabei reicht die in Bolivien gewonnene Energie für den eigenen Bedarf. Und laut Studien wäre auch der Export nach Brasilien unrentabel. Die Tacanas haben sehr gegen diesen Staudammbau gekämpft. (Siehe diesen vorherigen Beitrag auf Latinorama)
Grüner Bergbau?
Der Bergbau in Eigenverantwortung scheint tatsächlich eine Option für indigene Gemeinden. Und wenn das im althergebrachten dörflichen handwerklichen Rahmen geschieht, ist das ihre Entscheidung. Wir als städtische Aktivist*innen sollten uns da nicht einmischen. Aber in der Praxis sind es Kooperativen und die sogenannten Interkulturellen, die sich vielmehr indigenes Land aneignen. Dabei sind es eigentlich keine Interkulturellen, sondern Siedler. Und ihnen wird das gleiche Recht zugestanden, wie den angestammten indigenen Gemeinden. So glauben sie, dass sie ebenfalls Bergbau betreiben können, ohne sich an irgendwelche Vorschriften halten zu müssen. Wenn wir dem „Grünen Bergbau“ eine Tür öffnen, dann geht diese immer weiter auf. Selbst wenn auf Quecksilber verzichtet würde, kämen andere schädlichen Stoffe wie Borax zum Einsatz.
In der Umweltbewegung gibt es Licht und Schatten. Niemand ist perfekt. Unser Kollektiv hat entschieden, eigenständig und unabhängig von Parteien zu arbeiten. Wenn sich jemand anschließen mag, willkommen! Wir arbeiten zum Beispiel mit der ökofeministischen Gruppe Salvajinas zusammen. Im Parlament bringt die Senatorin Cecilia Requena viele unserer Anliegen zur Sprache. So konnten jüngst konnten durch die Koordination mit zahlreichen Aktionsgruppen an die 100 Genehmigungen Bergbaukonzessionen gestoppt werden. Aber allein die Tatsache, dass der Bergbauminister den Bergbaukooperativen angehört, und die Naturparkbehörde von einem Vertreter der Siedler geleitet wird, macht wenig Hoffnung. Heute werden 19 Anträge auf Konzessionen vom Parlament zurückgewiesen, morgen werden dafür 30 neu bewilligt. Derzeit ist sogar davon die Rede, die illegalen Bergbaubetriebe zu legalisieren. Es ist ihre Quote der Macht, die ihnen die Tür in die Naturschutzgebiete öffnet und auch Zugang zu Land ermöglicht. ‘Ich gebe dir Land, damit du mich wählst’. Im Pando bekommt derzeit ein Siedler 500 Hektar Land zugesprochen. Ich fürchte, dort wird die nächste Welle an Waldbränden stattfinden.
Die Freiwillige Feuerwehr bekam nicht einmal Wasser
Bei den letzten Bränden im Norden von La Paz haben wir gesehen, wie in indigenen Gemeinden auch Häuser abgebrannt sind. Die Leute mussten fliehen und zusehen, wie Tiere und ihre Felder verbrannt sind. Die Tankwagen mit Wasser zum Löschen kamen dort nicht hin. Die Leute brauchten Medikamente, Nahrungsmittel, aber nichts kam an außer dem, was wir dort hingebracht haben. Der Gouverneur hatte lange sogar behauptet, Ortschaften seien nicht betroffen. In San Buenaventura mussten Freiwillige Feuerwehrleute, mit denen wir zusammen arbeiten, im Freien übernachten und wurden von der Regierung nicht mal mit Wasser versorgt.
Ihr Equipment war überhaupt nicht für tropische Regionen geeignet. Sie hatten nicht einmal feuerfeste Kleidung und haben trotzdem unter Einsatz ihres Lebens Tag und Nacht die Brände bekämpft. Versorgt wurden später nur die Soldaten bei ihren Einsätzen. Auch die venezolanischen Feuerwehrleute, die eingeflogen wurden, als die großen Brände bereits erloschen waren. Wer auch kam, war die Forstbehörde, um Bewohner der Dörfer festzunehmen und ins Gefängnis zu bringen, weil sie angeblich das Feuer gelegt hätten. (siehe auch diesen früheren Beitrag auf Latinorama)
Es ist viel Geld für den Naturschutz nach Bolivien geflossen, aber man fragt sich, wo es geblieben ist. Wenn es Aktionen gibt, kommen sie meist aus der Zivilgesellschaft.
Jüngst wurden zwei Parkwächter erst nach einem längeren Prozess freigesprochen. In dem hatte man sie wegen Verleumdung angeklagt, nachdem sie öffentlich gemacht hatten, wie sie vergeblich versucht hatten, Bergwerksfirmen die Zufahrt zum Madidi-Nationalpark zu verwehren. Es ist schwer verständlich, dass die Regierung überhaupt zugelassen hat, dass ihren Parkwächtern der Prozess gemacht wird, nur weil sie ihre Aufgaben erfüllen.
Weder Romantisierung noch Paternalismus
Wir Umweltaktivist*innen begehen allerdings oft den Fehler, im Namen der indigenen Gemeinden sprechen zu wollen. Dabei haben diese ihre eigene Stimme und führen ihre eigenen Kämpfe. Ich habe verschiedene indigene Kulturen kennengelernt, Yuki, Esse Ejja, Tacana, Chimane… Der Schutz der Natur ist die Verantwortung aller, deshalb sind manche Indigene es leid, dass man ihnen allein alle Verantwortung für die Umwelt gibt, ohne sie dabei zu unterstützen. Die Indigenen sind Menschen wie alle anderen, mit ihren Bedürfnissen und auch Fehlern. Auf dem amazonischen Sozialforum haben Vertreter*innen der indigenen Völker kritisiert, dass auch Indigene ihr Land verkaufen, weil man sie betrügt und ihnen falsche Versprechungen macht. Und so kommen die Großprojekte. Und wo zum Beispiel beginnt der Handel mit Wildtieren? Manchmal auch in Dörfern von Indigenen, die wegen fehlender staatlicher Unterstützung wirtschaftliche Not leiden. Es war Thema meiner Diplomarbeit.
Gleichwohl sind die indigenen Gemeinden der wichtigste Akteur für den Schutz von Pflanzen und Tieren. Selbstverständlich müssen wir also mit ihnen zusammenarbeiten und häufig haben wir die gleichen Ziele. Wir sollten uns gegenseitig helfen. Deshalb arbeiten wir in unserem Kollektiv zusammen mit indigenen Aktivist*innen und koordinieren uns mit den Gemeinden, die Widerstand leisten, etwa dem Verband der Gemeinden an den Flüssen Beni, Tuichi und Quiquibey. Mit der CONTIOCAP (Nationales Netzwerk zur Verteidigung indigener Territorien und Naturschutzgebiete) hatten wir sehr schöne Begegnungen, wir bewundern ihre Arbeit. Nur den Paternalismus, den manche Stiftungen und Nicht-Regierungsorganisationen an den Tag legen, braucht niemand.
Umweltschutz ist Regierungspflicht
Manchmal hat man das Gefühl, dass sich die Katastrophen immer wiederholen. Kaum habe ich ein Territorium verteidigt, zündet es jemand an… Und es ist spät, eigentlich schon zu spät, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Aber wenn wir selbst nichts für die anderen und für uns tun würden, wäre die Lage sicher schlimmer. Trotzdem habe ich immer auch Anlass für Hoffnung gesehen. Es gibt einen Bewusstseinswandel. Meine und die nachfolgenden Generation wachsen mit der Sorge um den Klimawandel auf. Internationale Gremien sorgen sich stärker um das Thema und geben den indigenen Völker mehr als früher eine Stimme. Schließlich ist die gesunde Umwelt ein Menschenrecht. Man denke nur an die Verschlechterung der Luftqualität in den Städten durch die Waldbrände. Die Regierungen müssen lernen, den Schutz der Menschenrechte ernst zu nehmen. Es ist ihre Pflicht.
Bearbeitung und Übersetzung: Peter Strack
Weitere Informationen auf Spanisch auf der Facebook-Seite von Lucha por la Amazonía Boliviana
Eine aktuelle spanischsprachige Studie “Zwischen Verschuldung, Klimakrise und Extraktivismus” zur Situation der bolivianischen Amazonasregion der Stiftung Jubileo und der bolivianischen Plattform zur Klimakrise ist über diesen Link herunter zu laden.