vonPeter Strack 13.10.2017

Latin@rama

Politik & Kultur, Cumbia & Macumba, Evo & Evita: Das Latin@rama-Kollektiv bringt Aktuelles, Abseitiges, Amüsantes und Alarmierendes aus Amerika.

Mehr über diesen Blog

Die Arbeit von Kindern verbieten und ausrotten, oder das Hauptaugenmerk auf den Schutz und die Stärkung der arbeitenden Kinder zu richten, das ist eine heiß diskutierte Frage, spätestens seit Bolivien sich mit dem Kinder- und Jugendgesetz entgegen der Politik der Internationalen Arbeitsorganisation für den zweiten Weg entschieden hat. Dies hat mit den speziellen Lebensbedingungen aber auch Entwicklungen der andinen Kulturen zu tun, in denen insbesondere gemeinschaftliche Arbeit einen hohen Stellenwert hat. Anders als in Gesellschaften, in denen Ausbeutung in Fabriken oder Plantagen im Mittelpunkt steht und in denen Kindern keine so zentrale Rolle im öffentlichen Leben zugestanden wird.

Deshalb treffen sich unter dem Motto „Globalisieren wir die Menschenwürde!“ vom 16. bis 21. Oktober 2017 in der Universität Mayor de San Andrés in La Paz, Bolivien, Vertreter*innen der Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlicher, Wissenschaftler*innen und andere Fachleute aus drei Kontinenten, um Konzepte und Praxis des Schutzes und der Förderung der Rechte arbeitender Kinder zu diskutieren.

Dies im Vorfeld der „IV. Weltkonferenz zur nachhaltigen Abschaffung der Kinderarbeit“ der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)  vom 16.-18. November in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Wieder einmal wurden den organisierten arbeitenden Kindern keine Beteiligung an den Hauptverhandlungen ermöglicht. Um so wichtiger das Internationale Forum “Öffentliche Politik mit arbeitenden Kindern und Jugendlichen. Perspektiven und Erfahrungen aus der Perspektive des Globalen Südens“ in La Paz.

Zu Vorträgen, Podiumsdiskussionen und in Workshops kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Simbabwe, dem Senegal, der Elfenbeinküste, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Venezuela, Bolivien, Chile, Argentinien, Peru, Mexiko, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Spanien, der Schweiz, Italien, Belgien und Deutschland zusammen. Ein Drittel der Teilnehmer*innen sind unter 18, der jüngste gerade einmal sieben Jahre alt.

Am Ende des Forums werden in einer öffentlichen Zeremonie die Schlussfolgerungen präsentiert. Die anwesenden Kinder erstellen ein allegorisches Wandgemälde zur Feier der mehr als vierzigjährigen Geschichte der Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlichen.

Nach Beendigung des Forums findet vom 19.-21. Oktober ein internes Internationales Treffen der arbeitenden Kinder und Jugendlichen mit sozialen Bewegungen statt, um künftige Aktionen zu koordinieren.

Informationen zum Programm in spanischer und englischer Sprache.

Facebook-Seite

Auch LATINORAMA wird aus La Paz berichten.

Teile der Veranstaltung werden per Livestream übertragen. Und zwar jeweils von 15:30 bis 19:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit sowie zwischen 20:30  und 22:00 Uhr MEZ  auf www.umsa.bo

Kontaktanfragen gerne über die Kommentarfunktion (wird nicht veröffentlicht, solange kein inhaltlicher Kommentar)

Fotonachweis. Titelfoto aus einem gemeinschaftlichen Arbeitseinsatz an Wasserkanälen in einem Dorf in Peru: Veronika Strack; Kinder beim Holz sammeln und Töpfer (ASUR-Projekt in der Schule San José de Paredón in Chuquisaca): tdh-Arbeitsgruppenreise Bolivien

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/latinorama/globalisierung-der-wuerde-internationales-forum-mit-arbeitenden-kindern-in-la-paz-bolivien/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert