vonGerhard Dilger 12.01.2010

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Höher geht´s nimmer: Le Monde und El País ernannten ihn im Dezember zum Mann des Jahres 2009, die Financial Times immerhin zur elfwichtigsten Persönlichkeit der Nullerjahre: Sieben Jahre nach seinem umjubelten Amtsantritt wird Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva umschwärmt wie noch nie.

Lula mit Wunschnachfolgerin Dilma Rousseff

Auch in seiner Heimat ist Lula  – der Name ist eine Koseform von Luiz und hat anderslautenden Gerüchten zum Trotz nichts mit mit dem gleichnamigen Tintenfisch zu tun – populärer denn je: Für die BrasilianerInnen ist er Vertrauenswürdigste im ganzen Land, will das Umfrageinstitut Datafolha anhand einer Liste von 22 Männern und fünf Frauen herausgefunden haben, die zudem fast alle weiß sind.

Auf den vorderen Rängen folgen Nachrichtensprecher William Bonner, der einmal verriet, als idealen Gesamtzuschauer stelle er sich einen brasilianischen Homer Simpson vor, dann der katholische Charismatiker Marcelo Rossi und Schnulzenkönig Roberto Carlos.

Fußballnationalcoach Dunga schaffte es auf Platz 8, Altstar Ronaldo auf Platz 13. Niemand aus dem Kreis der möglichen PräsidentschaftskandidatInnen für 2010 kann Lula auch nur annähernd das Wasser reichen: Wunschnachfolgerin Dilma Rousseff und die grüne Hoffnung Marina Silva landen im unteren Mittelfeld, doch da sie immer noch vergleichsweise unbekannt sind, dürften sie im Lauf des Wahlkampfs ihre Werte verbessern.

Bemerkenswert auch das Schlussfeld: Bis auf den Sektengründer Edir Macedo handelt es sich allesamt um Expräsidenten. Auf Rang 23 findet sich Lulas direkter Vorgänger Fernando Henrique Cardoso. Drittletzter ist Luals wichtiger Verbündeter, der skandalwumwitterte Senatspräsident José Sarney. Die rote Laterne trägt verdientermaßen Fernando Collor, der Lula 1989 besiegte, Ende 1992 mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt wurde, aber mittlerweile ebenfalls wieder Senator ist.

Die komplette Galerie der ausgewählten Medien- und Politcracks lässt sich hier bewundern.

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