vonClaudius Prößer 16.09.2008

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Michelle Bachelet war die Freude darüber ins Gesicht geschrieben, dass der Ad-hoc-Gipfel der UNASUR-Staaten mit einem einheitlichen und kla­ren Signal zu Ende ging. Alles andere wäre kein gutes Omen für das neue Bündnis und kein Ruhmesblatt für ihren Vorsitz gewesen.

So jedoch konnte die chilenische Präsidentin gestern Abend nach einer „langen, aber fruchtbaren Sitzung“ im Moneda-Palast eine Erklärung ver­le­sen, mit der sich ausnahmslos alle südamerikanischen Regierungen hin­ter ihren Kollegen Evo Morales stellen: Der bolivianische Präsident, dessen Legitimität – so das Dokument – im jüngsten Referendum gestärkt worden sei, dürfe sich der Unterstützung der UNASUR-Staaten sicher sein. Die separatistische Gewalt wird ebenso klar verurteilt wie die Ver­su­che, einen Staatsstreich durch Destabilisierung herbeizuführen. Da­bei ver­wei­sen sie direkt auf die Parallele zum Putsch in Chile vor 35 Jahren.

Damit es nicht bei Verurteilungen und Appellen bleibt, haben die Gip­fel­teil­neh­mer die Einsetzung von drei Ausschüssen beschlossen: einer soll das Massaker im Department Pando untersuchen, einer den politischen Dialog in Bolivien begleiten und ein dritter logistische Unterstützung bei der Bewältigung der Krise leisten.

Evo Morales, den Bachelet zusammen mit ihren KollegInnen in einer Ge­sprächs­pau­se durch den unlängst restaurierten „Weißen Salon“ führte, in dem am 11. September 1973 Salvador Allende starb, freute sich über das Ergebnis: „Eine Opposition zu haben ist wichtig, aber eine mit kons­truk­ti­ven Vorschlägen. Was in den vergangenen Tagen passiert ist, war an­ti­de­mo­kra­tisch.“ Die Position von UNASUR, so Morales, diene hin­ge­gen dazu, „das Leben und die Gleichheit zu verteidigen“.

Foto: Presidencia de la República del Ecuador auf flickr.com

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