Die Kreativität von Fußballfans ist ein bereits heute ein Klassiker im lateinamerikanischen Cyberspace. Nach der 3:0-Niederlage Brasiliens gegen Argentinien veröffentlichten die Fans der Batista-Truppe eine Reihe Poster, auf denen sie sich über die Elf von Trainer Dunga lustig machen: „Voce abuso“, „Tristeza nao tem fim“, „La alegría no es solo brasileña“, “Lloraldinho”, “Kun-Fu Dunga” und (3:0 Dunga-Dunga”, sind einige der Slogans, mit denen die Brasilianer verhöhnt werden. Diese hatten es mit der Niederlage gegen ihren historischen Erzrivalen wieder einmal versäumt, die erste Fußball-Goldmedaille bei den Olympischen Spielen zu gewinnen. Das olympische Gold ist der einzige Titel, der dem fünffachen Weltmeister noch fehlt. Das Ergebnis beendete die beachtliche Siegesserie der Brasilianer, die in den letzten 15 Jahren kein einziges entscheidendes Spiel gegen ihre argentinischen Brüder verloren hatten. Den letzten Sieg konnten die Argentinier im Viertelfinale der Copa América feiern, allerdings im Elfmeterschießen. Damals hatte die brasilianische Elf kurz vor Ende des Spiels den Kopf verloren und zwei Spieler hatten wegen böser Fouls die Rote Karte gesehen.
Andererseits: die Sympathie der Argentinier für die Brasilianer wird durch die Ergebnisse einer Umfrage über die beliebtesten Präsidenten in der Region bestätigt. Danach ist Luiz Inácio Lula da Silva in Argentinien der beliebteste unter den lateinamerikanischen PräsidentInnen, während Hugo Chávez auf die größte Ablehnung stößt. Weiterhin ergab die Umfrage, dass 53,2 % der Argentinier bei den US-Präsidentschaftswahlen im November Barack Obama wählen würden. Ganze 8,8 % bevorzugen den Republikaner John McCain.