vonClaudius Prößer 26.08.2008

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Puerto Montt, unsere kleine, verregnete Stadt im Süden des Landes, besitzt etwas, was in Chile noch lange nicht Normalität ist: eine Salvador-Allende-Straße. Die steil ansteigende und ziemlich unansehnliche Ausfallstraße, die kürzlich bis zur Uferpromenade verlängert wurde (im Rahmen des Infrastrukturprogramms zur 200-Jahr-Feier der chilenischen Unabhängigkeit) dürfte sogar eine der größten und längsten im Lande sein. In Santiago gibt es lediglich eine Avenida Salvador Allende weit draußen an der Peripherie, dafür aber immer noch eine Avenida 11 de Septiembre zur dankbaren Erinnerung an den Putsch von 1973.

Was in Chile rar ist, gibt es andernorts zuhauf. Diese hübsche Website hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Salvador-Allende-Straßen und -Gassen, -Ruen und -Avenuen der Welt fotografisch zu dokumentieren. Auch Schulen, Krankenhäuser und Bibliotheken sind dabei, sowie ein Öltanker namens Pablo Neruda und ein Planet namens Víctor Jara. Mit Abstand führend bei der Allende-Ehrung per Straßenschild ist Frankreich. Weit abgeschlagen dahinter Deutschland, das, dem Osten sei Dank, immerhin an die zwei Dutzend Nennungen beisteuern kann. Wir erfahren von einer Allende-Schule in 38486 Klötze, aber auch von einem Allende-Haus in 45739 Oer-Erkenschwick. Das FDGB-Erholungsheim Salvador Allende im Templin ist freilich längst geschlossen und dem Verfall preisgegeben.

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