vonericbonse 16.02.2025

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Streben die USA ein neues “Münchener Abkommen” an, um den Ukraine-Krieg zu beenden? Das würde neue Gefahren herauf beschwören. Aber auch sonst wird es nun noch einmal richtig gefährlich.

Denn zum einen ist nicht klar, ob US-Präsident Trump einen tragfähigen Friedensplan hat. Was man bisher weiß, erscheint widersprüchlich. Manches deutet darauf hin, dass sich die USA ihrer Verantwortung für den Stellvertreterkrieg in Europa entziehen wollen.

Zum anderen ist durchaus denkbar, dass Trump den Krieg noch einmal eskaliert – wenn Kremlchef Putin nicht so “mitspielt”, wie er sich das gedacht hat. Entsprechende Drohungen – mehr Waffen, härtere Sanktionen – stehen schon im Raum.

Drittens kann sich auch noch die Ukraine querstellen. Präsident Selenskyj warnt bereits, Verhandlungen könne es nur geben, wenn die USA, die Ukraine und EUropa sich auf gemeinsame Positionen verständigen. Das ist aber nicht in Sicht.

Viertens ist durchaus denkbar, dass die EU die amerikanischen Pläne stoppt oder unterläuft. Die Hardliner in Brüssel – von Kallas bis Costa – haben schon Widerstand angekündigt. Sie haben sogar einen Sondergipfel einberufen, um sich gegen Trump zu stemmen.

Last but not least ist den Kriegstreibern in allen Lagern – in Russland, in der Ukraine, aber auch in Osteuropa – zuzutrauen, dass sie alle Friedensbemühungen sabotieren – auch mit militärischen Mitteln. Entsprechende Plänen liegen wohl schon in den Schubladen.

Deshalb wird es nun noch einmal richtig gefährlich.

Mehr zum Krieg um die Ukraine hier

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