Außerdem hat sich Trump schon früh als Brexit-Freund, also als Befürworter des britischen EU-Austritts, geoutet. Das nährt in Brüssel die Sorge, dass er der EU schaden könnte.
Demgegenüber gilt Clinton als EU-Anhängerin und treue Nato-Verbündete. Doch in ihrem Wahlkampf war davon nicht viel zu sehen. Nur wenn es gegen Russland ging, war sie zur Stelle.
Doch welche Lehren hat sie aus dem Scheitern in Irak und Libyen gezogen? Wie will sie in Syrien vorgehen, wie die Türkei zur Räson bringen? Diese Schicksalsfragen für Europa bleiben unbeantwortet.
TTIP, das erste Opfer?
Das liegt nicht nur daran, dass die Amerikaner zu sehr mit sich selbst und ihrer Schlammschlacht beschäftigt sind. Es liegt auch daran, dass Europa in der Außenpolitik immer noch nicht zählt.
Und wirtschaftlich auch nicht mehr. Selbst das TTIP-Abkommen, das die USA und die EU zusammenschweißen und eine “ökonomische Nato” begründen soll, ließ die US-Kandidaten kalt.
Wenn nicht alles täuscht, könnte TTIP sogar das erste Opfer dieser Präsidentschaftswahl werden – und für immer in der Schublade transatlantischer (Alp-)Träume verschwinden…