vonMarkus Szaszka 28.04.2021

Der Nirgendsmann

Markus "Nirgendsmann" Szaszka - Streuner und Schriftsteller aus Wien - schreibt über die Herausforderungen unserer Zeit und Romane, die zum Nachdenken anregen. Weitere Informationen: www.grossstadtballaden.com

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Wer weiß, ob und wie Tiere denken, aber wenn sie es tun, dann stehen wir nicht besonders gut dar – die wir uns als Herrscher über den Planeten aufspielen, als ob das etwas Gutes wäre.

Ich hoffe, dass eines Tages die Zeit kommen wird, in der wir den Stumpfsinn und die Obszönität des prassenden Lebensstils verinnerlicht haben werden und uns beinahe das Kotzen kommen wird, wenn wir eines der letzten übergebliebenen Exemplare dieser dunklen Epoche sehen werden.

Verächtliche Blicke, Kopfschütteln und die Frage; Wie kann man noch immer nicht begriffen haben, dass das einfach nicht okay ist? Was sind das nur für zurückgebliebene Monster?

Mit der Abschaffung der Sklaverei, mit der Frauenbewegung und der Gleichstellung sexueller Orientierungen haben wir schon mehrere Male relativ kurz hintereinander gezeigt, dass gesellschaftliche Konventionen nichts in Stein Gemeißeltes sind – auch wenn diese Umformungen andauern und sie noch nicht jedes unserer allzu tierischen Gehirne erreicht haben.

Wieso also nicht einen weiteren Schritt wagen, hinaus aus der Dunkelheit und hinein in das aufgeklärte Licht der Vernunft?

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber wer weiß? Hier mal eine Schraube drehen und mit Hilfe des Grundeinkommens etwas Druck aus der Prekarisierung nehmen. Da ein bisschen drehen und obszönen Reichtum global noch mehr eindämmen.

Dort ein bisschen sehen, wie die Armen in Folge des Klimawandels leiden werden, wie wir es noch nie gesehen haben, und auf der anderen Seite sehen, wie unangenehm der reiche Lifestyle im Kontrast aussieht.

Wer weiß, was in zehn, zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren en vogue sein wird?

Vielleicht eine bescheidene, humanistische, mitfühlende Weltsicht. Vielleicht nicht mehr das Bling-Bling unseres dunklen Zeitalters der wirtschaftlichen Verblendung.

Nichts muss bleiben, wie es ist.

Keine gesellschaftliche Struktur muss bestehen bleiben.

Kein Elend und keine Ungerechtigkeit müssen für immer Teil unserer Menschheit bleiben.

Und wer im einundzwanzigsten Jahrhundert noch immer glaubt, Fatalismus sei das Nonplusultra, der hat nun wirklich gar nicht kapiert.

***

#nichtsmussbleibenwieesist

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