vonChristian Ihle & Horst Motor 11.12.2007

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

Bereits im letzten Jahr veröffentlichen die Wombats, eine dreiköpfige, wuschelfrisurige Indie-Pop-Band aus Liverpool, in Japan ihr Debütalbum „Girls, Boys & Marsupials“, das nun – mit einigen Songs angereichert – bei einem größeren Plattenlabel auch in Europa erscheint.
Das „neue“ Album ist „A Guide to Love, Loss & Desperation“ betitelt und das beherrschende Thema mag tatsächlich Liebe, Flirten und daraus entstehende Beziehungskomplikationen sein, aber wie in Romantic Comedys bilden diese nur die Grundlage für absurde Wendungen zum Amüsanten.

Die Wombats stehen in einer langen britischen Indiepop-Tradition: der mitgebrachte Referenzkasten deckt die Popkulturwelt von Studenten in den Mittzwanzigern ohne Zweifel aufs vortrefflichste ab: es wird die Absurdität besungen, dass Tanzfreudige sich ausgerechnet die traurigste Band aller Zeiten, Joy Division, wünschen, um fröhlichkeitstrunken den Dancefloor zu stürmen („Let’s Dance To Joy Division“) oder in „Kill The Director“ das eigene Liebesleben mit Meg Ryan & Rene Zellweger Liebeskomödien verglichen, was im schönen Satz „if this is a RomCom, kill the director!“ gipfelt und zu Mord und Totschlag gegen den Regisseur der Herzen auffordert. Das mag alles süßlich und allzu lieblich klingen, aber letzten Endes versprühen diese Songs so viel Enthusiasmus und aufrichtige Unkompliziertheit, dass für den Moment ein wunderbares Popalbum entsteht. The Kaiser Chiefs it’s ok to like. (Christian Ihle)

Anhören!
* Let’s Dance To Joy Division (hier)
* Backfire At The Disco
* Moving To New York (hier)

Im Netz
* Homepage
* MySpace
* Indiepedia

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2007/12/11/album-des-monats-november-platz-3-the-wombats-a-guide-to-love-loss-desperation/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert