vonChristian Ihle 04.04.2008

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

Ein beliebter Zeitvertreib des Bloggers ist, die Suchanfragen zu studieren, die bei Google gestellt werden und via derer der Internetnutzer das Blog findet. Der liebe Kollege Christoph Koch hat selbiges gerade erst ausgewertet und so wollen wir der Leserschaft auch einmal einen Einblick geben, was der geneigte Surfer auf dem taz popblog so alles zu finden glaubt.

Seit SpiegelOnline Redakteur Jan Wigger in seiner wöchentlichen Plattenbesprechungskolumne den Schreiber als „Popwissenschaftler“ titulierte und von dem hiesigen Artikel über die schlechtesten Single-Charts aller Zeiten berichtete, gehen überdurchschnittliche viele Suchanfragen mit dem Wortlaut „Christian Ihle Single“ ein. Völlig zurecht, werte weibliche Leserschaft: unverheiratet! Zu haben!

Beliebt sind im Internet natürlich grundsätzlich alle Sachen, die irgendwie mit Sex – am besten schmutzig! – zu tun haben. Verirrte Schäflein erhofften sich beispielsweise auf diesen Seiten bereits sachdienliche Hinweise zum Themenkomplex „frankfurt gay bar boy“ oder „teeny fussen“ (sic!). Sehr interessant ist auch, dass manche Nutzer mit Google wie mit ’nem guten Kumpel reden und eher umgangssprachlich „WG´s in der SEX alltag is“ suchen und andere wiederum ganz spezielle und exakt formulierte Wünsche wie „7 Koreanische Schulmädchen“ kund tun.

Unsere Schmähkritikrubrik liefert dem nach „alte schimpfwörter“ Forschenden sicherlich einiges an Inspiration, auch unsere Stellung als ewige Apologeten der Punkrevolution kann ein Begehren nach „punk pisse auf der bühne pistols“ sicherlich bedienen. Ob wir allerdings bei „selbstmordbrücken“ oder „wie groß ist gülcan“ Auskunft geben können? Ich weiß es nicht.

Absurd dagegen die Anfrage nach „deutschen libertines“. Wer soll das denn bitte sein? Schön wär’s. A propos Libertines: manche zwar im Prinzip sinnvolle Suchanfrage ergibt in einen Satz geschrieben auch schöne Bemerkungen wie das Beispiel „i want to break your heart doherty“ zeigt. Aber falls es ernst gemeint war: danke für den Besuch, liebe Kate Moss! Von ähnlichem Kaliber und der unsäglichen „Du Bist Deutschland“ Kampagne vor zwei Jahren nicht ganz unähnlich ist die Google-Anfrage „he ain`t heavy he`s my deutsch“.

Deutschland hin oder her, dank unseres Blognamens Monarchie & Alltag vermuten manche auch, sich hier umfassend über „Monarchie rezept“ informieren zu können, andere produzieren bei dem seltenen Wort auch verniedlichende Schreibfehler: „monarchi land“. Da wir leider auch kein Rezept für ein „Monarchi Land“ bieten können, müssen wir diese User wahrscheinlich enttäuschen. Schwierig wird es auch für den Kollegen, der sich eine Antwort auf die Frage nach einer „Jahreswettervorhersage 2008“ erhoffte. Aber wir tun unser bestes: zu Beginn des Jahres eher kühl und windig lockert das Wetter im Laufe der Monate auf. In der Jahresmitte erwarten wir hohe Temperaturen und Sonnenschein bei nur gelegentlicher Bewölkung, die sich im weiteren Verlauf jedoch verdichtet und in teils regnerisches Wetter übergeht. Für die autofahrenden Leser warnen wir vor Blitzeis am Jahresende.

(Christian Ihle)

Bei dieser Gelegenheit:

Programmhinweis in eigener Sache – am nächsten Dienstag, dem 8.4., moderiert das Popblog der taz von 17.00h – 18.00h das ByteFM Mixtape beim gleichnamigen Webradio.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2008/04/04/dem-volk-aufs-maul-geschaut/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert