vonChristian Ihle 01.12.2009

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Ganz so doof ist die Idee ja eigentlich gar nicht: warum nicht mal versuchen, mit den Mitteln der Popkultur politische Aufklärung zu betreiben. Also ließ das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen einen Comic verfassen, der die Gefahren des Abrutschens in die linke Szene zeigt. Manche Aspekte sind ganz drollig real (hübscher Schnauzer des Polizisten!),

stilistisch vorbildlich (linke Mädchen schneiden sich die Haare kurz!), die Nazis haben berechtigterweise Idiotennamen („Eisenheinrich“) und – in Anbetracht der Räumung des besetzen Hauses in der Berliner Brunnenstraße und dem derzeitigen Rumoren in der linken Szene – auch äußerst aktuell:

Der vermeintlich gute Ansatz wird aber durch die prosaischen Zwischentexte zu Sachbeschädigung und Systemkampf konterkariert. Insbesondere sollte man dem Innenministerium einmal mitteilen, welche Funktion Anführungszeichen in einem Text besitzen können und dass man nicht jedes dritte Wort in selbige setzen sollte: Sowohl „Staat“ als auch „Faschos“ stellen damit automatisch ein Feindbild für Autonome dar.

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https://blogs.taz.de/popblog/2009/12/01/andi_der_antifa-comic_des_nrw-innenministeriums/

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kommentare

  • Ich bin in genau dieser linken Szene tätig, ich zündle keine Autos an, kenne niemanden, der das tut, und unterdrückt wird aufgrund seiner Meinung oder Einstellung auch keiner, auch wenn die Meinungen teils immens auseinander gehen.

    Ehrlich gesagt habe ich selten so „anständige“ und gutherzige Menschen gesehen als in jeglichen anderen Bereichen meiner Freizeit, höchstens vllt. bei meinem Pfarrer.

  • Wirklich etwas drollig, diese Sache, wirkt vom Ansatz her schon wie eine sinnvolle Idee, aber die Umsetzung, naja, aber so ist das wohl, wenn der Statt versucht, Jugendkultur zu imitieren…

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