1. Der Film in einem Satz:
Die Rezession schlägt zu: US-Touristinnen müssen von dem Arsch in den Mund leben.
2. Darum geht‘s:
Zwei junge Amerikanerinnen machen Urlaub in Deutschland und wollen zu einer Raveparty im Wald. Prompt bleibt natürlich das doofe Auto liegen und die leichtbekleideten US-Girls müssen in strömendem Regen beim nächsten, einsam und verlassen im Wald liegenden Haus um Hilfe klingeln.
Der dort wohnende deutsche Arzt hat aber ein besonderes Faible: Menschen Mund an Arsch zusammenzunähen! Ein bereits von ihm gefangener Asiate bildet den Kopf, die beiden Damen wiederum werden Reih‘ an Reih‘ an dessen Gesäß genäht, um so seinem Ziel, dem menschlichen Tausendfüßler näher zu kommen.
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Ja, es klingt bizarr und dass Trailer wie Film-Plakat damit werben, dass es sich bei der Aneinandernähungsaktion tatsächlich um eine 100% medizinisch akkurate Idee handelt, lässt die im Kopf entstehenden Bilder nicht besser werden.
Es gibt wohl keinen Film, über den in einschlägigen Kreisen in diesem Jahr so viel gesprochen wurde wie „The Human Centipede“ (Runner-Up: „A Serbian Movie“) und zur Beruhigung: es klingt alles viel schlimmer als es tatsächlich ist. Es ist nur die Idee, die so weit draußen ist, wie kaum ein Film in den letzten Jahren, die filmische Umsetzung an sich ist doch konventionell und bei weitem nicht so schreckend wie zunächst gedacht.
So grotesk der Film auch klingt, man kommt nicht umhin, zuzugeben, dass es sich hier um eine der originellsten Ideen für einen Horrorfilm seit vielen Jahren handelt. Dass der Film selbstredend von Klischees und hölzernen Charakteren nur so bevölkert ist: geschenkt.
Dass der niederländische Regisseur und Autor Tom Six zudem keine Ahnung hat, was er denn in der zweiten Hälfte des Films machen möchte, nachdem unser Arzt erfolgreich die drei Menschen aneinandergenäht hat, mindert zwar den Unterhaltungscharakter, aber dennoch überwiegt die Bewunderung, eine derart groteske Grundidee überhaupt umzusetzen. Six ist handwerklich wahrlich kein Meister, aber erreicht es, auf der Storyebene ein Befremden zu erzeugen, das man eigentlich nur vom jungen Cronenberg kannte. Ein geeigneter Vergleichspunkt wäre demnach womöglich Cronenbergs „Crash“, der auch schwerlich nachvollziehbare sexuelle Obsessionen in den Mittelpunkt gestellt hatte. Nur dass The Human Centipede seinen Plot nach den Regeln des dümmsten Horrorfilms entwickelt. Logisch ist das alles nicht, dafür aber: skatologisch!
3. Der beste Moment:
Als Dr. Heiter seinen drei Versuchskaninchen ausführlich erläutert, was er vorhat, wie er sie zusammen nähen wird und welche Operationsschritte vonnöten sind, um die Opfer zu einem menschlichen Tausenfüßler zu machen.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer die Grundidee ertragen kann, sich von dämmlichen Horrorplots nicht abschrecken lässt, aber dafür der Originalität der Story applaudieren mag.
* Regie: Tom Six
* imdb

Von diesem Film bestimmt man sicher keine Albträume, ich wüsste gar nicht wovon. Von der Angst, dass Dr. Heiter vor der Tür steht? Die Story ist abgedreht und zu unrealistisch, um Albträume zu bekommen.
Ich fand den Film großartig, vorallem die schauspielerische Leistung von Dieter Laser, er hat mich als Dr. Heiter einfach in den Bann gezogen.
Aber der Film ist weder ein Sicko (die paar Szenen waren noch erträglich), noch ein wirklicher Horror-Film.
Schaut euch „Subconcious Cruelty“ oder „Slaughtered Vomit Dolls“ an, viel Spaß, da bekommt man wirklich Albträume. ;D
Oder lasst es langsam angehen mit „Hostel“ oder „Saw“.