vonChristian Ihle 17.10.2010

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

“Eine beißende Satire auf die Selbstbeweihräucherung der Fernsehbranche – und das zur besten Sendezeit? Am Sonntagabend im Ersten, direkt nach dem “Tatort”? Soviel Ironie hätte man Deutschlands Fernsehmachern gar nicht zugetraut! Zum Beispiel der Preis für die Sportsendung des Jahres: Der geht an den WM-Zirkus von RTL. Ein echter Brüller. Oder die ARD-Telenovela “Sturm der Liebe”: Die bekommt den Preis für die beim Publikum beliebteste Sendung – ein fieser Seitenhieb aufs eigene Programmverständnis. Und an die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft: als Dank für die 31-Millionen-Einschaltquote im WM-Halbfinale – ein bitteres Eingeständnis, so etwas ohne fremde Hilfe gar nicht mehr hinzukriegen. Doch halt, Moment mal: Gerade meldet die ARD, dass das hier gar keine Satire ist. Sondern der Deutsche Fernsehpreis 2010. Wobei die Grenzen zur Karikatur am späten Sonntagabend fließend waren.

(…) Mit einem Schlag haben die TV-Macher in diesem Jahr fast alle Kategorien abgeschafft, in denen Fernsehschaffende vor allem hinter der Kamera für ihre Leistung ausgezeichnet wurden. Regisseure, Autoren, Komponisten sollen zukünftig leer ausgehen.
Natürlich hätten die auf diese Weise Ausgeschlossenen dankend ablehnen und die Veranstaltung endlich als das akzeptieren können, was sie wirklich ist: das TV-Pendant der jährlichen Schinkenprämierung in der Fachfleischerinnung. (…) Bei der Fernsehpreis-Gala trugen einige der Gäste Protest-Buttons mit der Aufschrift “Ich bin preis-würdig”. So ist das eben in einem Medium, das am allerliebsten um sich selbst kreist: Wenn die Qualität den Bach runter geht und die Sender immer absurderen Unsinn bestellen, schweigen die Macher. Aber sobald es darum geht, ihnen die Preise zu streichen: Hui, dann gibt’s ordentlich Stunk.

(…) Auch in diesem Jahr war der Fernsehpreis wieder eine mittlere Zumutung: zwei Stunden schlechtes Fernsehen, in denen permanent davon erzählt wird, wie man gutes macht.”

(Peer Schader bei Spiegel Online über den deutschen Fernsehpreis)

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 300 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2010/10/17/schmaehkritik_366_der_deutsche_fernsehpreis/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • …wenn ihnen ein solcher Kommentar zu einem Fernsehpreis, den keinen interessiert, nicht interessiert, warum lesen sie ihn denn noch unt antworten noch darauf? Das ist doch schon fast paradox! 😉

  • hallo wenn ihnen die sendung nicht gefällt warum schauen sie , sie sich dann an um nachher nur zu meckern brauchen sie sich so eine sendung nicht anzuschauen ich finde es unmöglich solch einen komentar zu lesen .ps was ihre kritik zu dem preis von sturm der liebe angeht ob die ard es nicht ohne die zuschauer schaffen würde möchte ich nur sagen das man so auch mal eine wertung bekommt wie eine serie bei den zuschauern ankommt und nicht nur bei den geldgebern . ich nehme aber an sie sind auf dem gleichen niveau wie stefan raab oder von sat1 die schillerstraße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert