Atomic – Heartbeater
Der britische Schrammel-Indie liegt genauso danieder wie der Noelrock, der Post-Oasis-Britpop. Mando Diao kann auch kein Mensch mehr ernst nehmen seit sie dem Mod-Sound abgeschworen und sich einem wenig bemerkenswerten Mittelstraßenrock verschrieben haben. Wo nimmt also die anglophile Indiedisco ihre Floorfiller her?
Wenn Sie in die korrekte Richtung schaut, dann direkt aus Furth im Wald und von den Brüdern Marschel, die seit Jahren am kompetentesten hierzulande das „Weller-Gallagher-Mandodiao“-Bermudadreieck bearbeiten. Dabei klingen sie tatsächlich frischer und jünger als das Liam Gallagher selbst mit seiner neuen Band Beady Eye gelungen ist – man hätte dem ehemaligen Oasis-Frontmann solche straighten Nummern wie “Aphrodite” oder “Heartbeater” gewünscht, die Atomic hier als Doppelsalve gleich zu Beginn des Albums abfeuern, bevor sie hin und wieder ihre Kinks-Leidenschaft durchschimmern lassen. So seltsam es klingen mag: die beste Modrock- und Britpop-Platte kommt in diesem Jahr aus Bayern.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=0OlyTc02Kl0[/youtube]
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Labrador – This Time
Bereits ihr viertes Album veröffentlicht die dänische Band Labrador, die ihr neues Werk „This Time“ in Berlin aufgenommen hat. Deutsche Spuren sucht man ansonsten aber vergeblich, kleiden sich die Dänen doch in klassisch skandinavischem Soundgewand, wie man es vor allem aus Schweden kennt. Die britischen Einflüße sind – wie so oft bei Skandinaviern – auch Labrador anzuhören: Dreampop und federleichter Shoegaze mit einem Händchen für die große Melodie, was außer den Bands von der Insel eben doch immer wieder nur die nördlichen Nachbarn hinbekommen. Bestes Klangbeispiel für Labrador dürften die frühen, nichtelektronischen The Radio Dept sein, allerdings mit deutlich mehr Augenmerk auf Indierock und etwas weniger Shoegaze in der Endmischung. Empfehlenswert.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ObfffouA_fc[/youtube]
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