vonChristian Ihle 10.02.2014

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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1. Der Film in einem Satz:


Ein Tag im Leben des Nick Cave.


2. Darum geht‘s:


Die australische Musiklegende Nick Cave erlebt ihren 20.000 Tag auf dem Erdenrund. Wir begleiten Cave ins Bad, zu seinem Psychiater, in sein Archiv oder cruisen mit ihm durch seine Wahlheimat Brighton – und urplötzlich sitzt ein Blixa Bargeld oder eine Kylie Minogue im Beifahrersitz und unterhält sich mit Cave über die gemeinsame Vergangenheit.





Und wie man an letzterem Kniff schon merkt: „20,000 Days On Earth“ ist keine gewöhnliche Musikdoku, sondern ein ganz eigener Hybrid aus Realität und Fiktion. Cave monologisiert über sein Leben, trifft Weggefährten und malt so ein Bild von sich und seiner Karriere, das gleichzeitig erhellend wie auch unheimlich unterhaltsam ist. Nebenbei dürfen wir noch Mäuschen bei den Aufnahmen zum letzten Bad Seeds – Albums spielen und erhalten als Höhepunkt eine Version des brillanten „Higgs Boson Blues“ in voller Länge.

Eine der originellsten Dokumentationen über einen Musiker seit langer Zeit und uneingeschränkt empfehlenswert – dank Caves Humor und Unverblümtheit auch für Nichtfans sehenswert.


3. Der beste Moment:


Die Unterhaltungen zwischen Nick Cave und seinem Bandkollegen Warren Ellis, die von einer blinden Vertrautheit und gleichem Humorverständnis zeugen.


4. Diese Menschen mögen diesen Film:


Wer Nick Cave & The Bad Seeds mag – sowieso. Aber auch alle anderen, die einen völlig neuen Ansatz zur Biographie-Dokumentation sehen möchten.


* Regie: Iain Forsyth & Jane Pollard
* imdb

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https://blogs.taz.de/popblog/2014/02/10/berlinale-3-20000-days-on-earth-mit-uber-nick-cave/

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kommentare

  • […] Die 64. Berlinale ist vorbei, aber ich konnte wenigstens einen Film aus dieser riesigen Auswahl sehen. Mit 20,000 Days On Earth hatte ich das Glück nicht nur einen Film über Nick Cave, sondern auch noch das erste Werk eines vielleicht neuen Genres zu sehen. Die Filmemache nannten das Genre Rockumentary und meinten damit mehr als nur eine Dokumentation über Musiker. Ihr Film ist auch weit mehr, in dem er Wahrhaftigkeit in absichtlich arragierten Situationen findet. Hoch brilliant gefilmt, durchkomponiert und doch echt. Ein Lob auf den Film findet man hier! […]

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