Bereits in unserer Jahresvorausschau hatten wir Courtney Barnett als die interessanteste neue Singer/Songwriterin angekündigt und nun erscheint endlich auch die Compilation ihrer ersten beiden EPs in Deutschland. Barnetts Stärke liegt in ihren Texten, im Geschichtenerzählen via stream of consciousness. Nirgendwo natürlich mehr als im brillanten „Avant Gardener“, das von Panikattacken bei der Gartenarbeit erzählt, und mehr zitierfähige Zeilen in dieses Nicht-Thema packt als anderen Bands in ihrer ganzen Karriere gelingen. Dass Barnett aus diesem absurden Sujet dennoch Lyrics-Zeilen zum aufs Federmäppchen schreiben hervorzaubert, kann man gar nicht genug loben (nur ein Beispiel: “The paramedic thinks i’m clever cos i play guitar / I think she’s clever cos she stops people dying“). Aber auch wenn „Avant Gardener“ natürlich über allem thront, was sich sonst auf diesen beiden EPs versammelt, darf man Barnett nicht auf diesen einen Song reduzieren. Beeindruckend, wie sie eigentlich klassischen Singer-Songwriter-Stuff im Indierock-Gewand vorträgt und so mehr an die Dandy Warhols erinnert als an Anna Calvi oder Laura Marling. Die angenehm unprätentiöse, schrammelige Instrumentierung unterschreicht nur noch das Bild der Slacker-Queen.
Courtney Barnett ist wie Best Coast mit cleveren Texten über Gartenarbeit und Liedmasturbation („I masturbated to the songs you wrote“ in Lance Jr.) statt nur über Kiffen und Nichtstun und ein Anwärter auf this year’s Waxahatchee!
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[…] und ihrer darauf enthaltenen Ode an einen Nervenzusammenbruch bei der Gartenarbeit (Avant Gardener) uns schon zu stehendem Applaus hingerissen hatte. “Avant Gardener” war einer der bestgetexteten Songs des ganzen Jahres und auch auf […]