1. Der Film in einem Satz:
Heavy Metal will save your soul.
2. Darum geht‘s:
Die junge Hera muss als Kind miterleben wie ihr Bruder bei einem Landwirtschaftsunfall verstirbt. Ihre einzige Rettung sind seine Heavy-Metal-Platten. In der isländischen Einöde, in der ihre Familie lebt, wird sie vollends zum Außenseiter in der Dorfgemeinschaft.
„Metalhead“ ist ein bemerkenswerter Film. Trotz der lauten und natürlich ganz im Zentrum stehenden Musik ist der isländische Coming-Of-Age-Film ruhig und kontemplativ. So gelingt es Regisseur Ragnar Bragason aber die Zuflucht zu Metalmusik nicht nur als Affront gegen „die Anderen“ zu zeigen, sondern eben auch als inneren Eskapismus, als Flucht einer Außenseiterin in eine eigenen Welt, die ihr wenigstens etwas Halt verspricht. Hervorragend und furchtlos gespielt von Hauptdarstellerin Thora Bjorg Helga ist „Metalhead“ nicht nur eine völlig unironische Hymne an Heavy Metal, sondern auch an alle Außenseiter überall und an den Glauben, dass Kunst ein Weg zur Erlösung sein kann. Zudem findet Bragason beeindruckende Bilder der isländischen Weiten, die die Trostlosigkeit und das Alleinsein von Hera nur noch verstärken. Ein sehr skandinavischer Film, der zwischen Furor und Introspektive schwankt, ohne dabei (vielleicht mit Ausnahme der allerletzten Szene) einen Fuß falsch zu setzen.
3. Der beste Moment:
Wenn Hera das Prinzip Corpse Paint entdeckt, im folgenden nervous breakdown die Kühe des elterlichen Bauernhofs befreien will und sie in voller Metal-Kluft aus dem Stall zerrt. In diesem Momenten liegt das Prinzip des ganzen Films.
Zudem hat der Streifen das wohl beste Filmplakat des ganzen Jahres:
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Man muss jedenfalls keine Vorliebe für Heavy Metal haben, um „Metalhead“ zu schätzen, denn Metal ist hier mehr als die Musik, ist ein Weg zur Erlösung, zur Lebenserhaltung in einer feindlichen Umgebung.
* Regie: Ragnar Bragason
* imdb
„Metal ist hier mehr als die Musik, ist ein Weg zur Erlösung, zur Lebenserhaltung in einer feindlichen Umgebung.“Zitat
Das ist nicht nur in diesem Fim so.Wieso halten sonst wohl so viele Menschen dieser Musikrichtung so lange die Treue?Lange verkannt und verlacht,erkennt man immer mehr,wie sehr diese Musik ein Ausdruck unserer Zeit ist,ebenso wie ein Fluchtweg in eine bessere Welt.