vonChristian Ihle 10.02.2016

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Ich weiß nicht, ob ich aufgrund ihrer Fernsehserien “30 Rock” und “Parks & Recreations” einfach zu hohe Erwartungen an Tina Fey & Amy Poehler habe, aber ich würde mir von zwei so begabten & smarten Comedians einfach mehr wünschen als “Ich glaub mich knutscht ein Elch” für Frauen in den Mitt40ern.

Auf einer Metaebene finde ich es ja schön, dass “Bridesmaids” (“Brautalarm”) für die Gleichberechtigung der Fäkalkomödie mehr getan hat, als das jede EU-Richtlinie könnte, aber am Ende des Tages sind halt Fäkalkomödien auch einfach nur scheiße (“Bridesmaids” ist auch tatsächlich die einzige der *female gross out comedies*, die tatsächlich von vorne bis hinten – no pun intented – lustig war).
Zugegebermaßen hat auch “Sisters” wenigstens zwei sehr lustige Szenen: einmal die Namensausspracheverwirrung im koreanischen Fußpflegesalon wie sie wirklich jeder kennt (ich hatte ein ähnliches Erlebnis einmal in Ungarn, als ich an der Aussprache des Namens von Gabor Kiraly mal um mal gescheitert bin, obwohl ich – mal um mal – der Meinung war, es EXAKT GENAUSO auszusprechen wie der ungarische Freund mir gegenüber. Selten habe ich einen so ausführlichen, nur aus einem Wort bestehenden Ping-Pong-Dialog geführt) und dann die tatsächlich komische Sequenz, in der eine “Für Elise” spielende Ballerina-Aufziehfigur durch unglückliche Umstände im Rektum des männnilchen Hauptdarstellers landet und jeder Entfernungsversuch, nun ja, eben erstmal schön “Für Elise” spielt (für diese Momente ist der gute Ludwig Van damals wahrscheinlich auch taub geworden).


[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=9c1BuW_HYRU[/youtube]


Am Ende schließt “Sisters” natürlich mit der unvermeidlichen Wiedervereinigung der nuclear family (warum müssen eigentlich Komödien über unangepasste Frauen jedesmal wieder damit enden, dass doch alle eingenordet werden? Siehe auch das sehr sehr ärgerliche Ende von Amy Schumers “Trainwreck”) und waren die vorangegangenen Hauszerstörungsgags 1986 in “Geschenkt ist noch zu teuer” einfach lustiger. Schade, aus “Sisters” hätte mehr werden können.

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https://blogs.taz.de/popblog/2016/02/10/sisters-mit-tina-fey-amy-poehler/

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