Es ist die alte Geschichte: Kinder verschwinden und der Clown in der Kanalisation ist schuld.
Die Neuverfilmung von Stephen Kings durchaus legendärem Buch „Es“ ist allerdings leider wenig erfolgreich und als Horrorfilm „IT“/“ES“ (IT Movie) völlig misslungen, weil er in keiner Sekunde fähig ist, eine Spannung aufzubauen, die über einige Jump Scares hinausgeht – was aber ja keine erzählerische Kunst, sondern Lärm und Schnitt ist. Als gruselig empfand ich absolut gar nichts in „IT“. Schon von der ersten Clowns-Szene an habe ich nicht verstanden, was mich hier verunsichern soll. Und dabei hasse ich doch diese Clowns-Viecher.
Warum man für diese Nichtgeschichte dann wieder gut 140 Minuten braucht, wäre auch eine interessante Frage: dass ein tatsächlich innerhalb der eigenen Filmregeln völlig sinnloser Schlußkampf – SPOILERWARNUNG warum prügeln die Kids 20 Minuten auf Herrn Clown ein, wenn der Kamerad doch eh nur Imagination ist, was sie sich ja die ganze Zeit bereits selbst gegenseitig erzählen? SPOILERWARNUNG OFF – den Film noch mal verlängert, macht’s nicht besser. Warum sich irgendwer hier einen zweiten Teil anschauen möchte, das ist tatsächlich das größte Mysterium rund um „IT“ und die gruseligste Vorstellung.
Die Stärken liegen in einigen fresh geschriebenen Kabbelei-Dialogen (die aber natürlich eigentlich viel zu clever für die Kids sind) und vor allem in Sophia Lillis, die herausragend spielt, und von der man sicher in Zukunft häufiger hören wird. Wirklich überdurchschnittlich ist der „Stand By Me“-hafte Erzählstrang, die Jungs(&Mädel) im Sommer – Szenerie. Ich dachte mir mehrmals, dass eigentlich ein völlig anderer, ordentlicher Film in „IT“ steckt. Einer, der ein Coming Of Age und einen letzten Sommer der Unschuld erzählen möchte, anstatt sich mit albernen Horrorclownerien und lachhaften Mysterien herumschlagen zu müssen.
Das ist tatsächlich eine interessante Information. Hätte ich mir nicht vorstellen können. Es gibt ja diese Kritik schon länger, „Juno“ wurde zum Beispiel auch vorgeworfen, dass es unauthentisch wäre, weil es zu wortwitzig wäre. Bei „Juno“ empfinde ich das nicht so, weil die Ellen Page – Figur durchaus glaubhaft die Schlagfertigkeit verkörpert – bei „ES“ sind die Jungs ja aber noch eine ganze Ecke jünger. Dass die da mit Woody-Allen-Dialogen improvisieren, ist schon erstaunlich.