1976 entführen Terroristen eine Passagiermaschine mit über 250 Personen, darunter gut 80 Israeli. Die Entführer – zwei Deutsche unter den Terroristen – wollen palästinensische Kämpfer freipressen, die in israelischen Gefängnissen einsitzen. Doch Israel hat seit jeher die Einstellung, niemals mit Terroristen zu verhandeln. Während das Flugzeug in Entebbe, Uganda, unter der schützenden Hand von Idi Amin steht, diskutiert der politische Führungszirkel um Shimon Peres und Yitzhak Rabin in Israel ihre Antwort auf die Forderungen der Terroristen. Härte oder Verhandlung? Und wenn ein Kommando, die Geiseln befreien soll – wie kann dies gelingen, steht das Flugzeug in Uganda doch tausende Meilen vom nächsten israelischen Soldaten entfernt?
Der Brasilianer José Padilha, Berlinale-Gewinner mit Tropa De Elite und später in Hollywood Regisseur des ordentlichen Robocop-Remakes, inszeniert „7 Days In Entebbe“ als klassisches Politdrama / Entführungskrimi und entlehnt nicht nur den Style den 70er Jahren, sondern greift auch filmisch auf diese Hochzeit der Politthriller zurück. „7 Tage in Entebbe“ verzichtet auf effektheischende Shootouts, sondern stellt die Konflikte innerhalb der einzelnen Gruppen in den Vordergrund: die Diskussionen unter den Terroristen über die Wahl der Mittel, die besonderen moralischen Implikationen für Deutsche, erneut Juden in Gefahr zu bringen, die Abwägungen in der israelischen Führung, welche Opfer nötig sind, um den Staat Israel unbeschadet zu lassen.
Wenn gegen Ende alles doch auf eine wahnwitzige Befreiungsaktion zuläuft, greift Padilha zu einem überraschenden filmischen Mittel und schneidet zwischen die Schußszenen Sequenzen einer Tanzperformance, die letzen Endes sogar mehr Eindruck hinterlässt als der eigentliche Shoot Out.
Wer einen Actionthriller zu einer Flugzeugentführung erwartet, wird wohl etwas unbefriedigt aus dem Kino gehen. Doch Pahilha gelingt es, die Abwägungen unmöglicher Entscheidungen plausibel zu machen, in dem er die moralischen Konflikte ausformuliert.